4:1 – Austria krönt sich zum Derbykönig

Lustenau gewinnt auch das zweite Ländlederby gegen den FC Dornbirn. Ranacher bester Mann des Spiels, Lukas Katnik mit Handbruch.
Lustenau Austria Lustenau bleibt der Derby-König Im Ländle in der 2. Liga. Nach dem 3:1-Sieg im Sommer 2019 zum Saisonauftakt beim FC Dornbirn gewinnen die Grün-Weißen auch das Heimspiel gegen die Messestädter. Mit einem 4:1 (1:0) schickte die Elf von Austria-Trainer Roman Mählich die Rothosen nach Hause. Am Ende eine klare Angelegenheit, doch der Spielverlauf und Matchwinner Alexander Ranacher kamen der Austria im richtigen Moment zur Hilfe. Denn die Gäste aus Dornbirn lieferten den Gastgebern in der ersten Halbzeit vor einer tollen Kulisse – 4200 Zuschauer strömten in das Planet Pure Stadion – einen Fight. Zwar dominierte die Mählich-Elf das Geschehen, aber Torchancen waren Mangelware. Und als Dornbirns Kapitän Aaron Kircher und Co. endgültig den Respekt ablegten war man teils gar die gefährlichere Mannschaft. Lukas Fridrikas (30.) und Ezgon Shabani (37.) prüften Austria-Schlußmann Domenik Schierl mit Schüssen. Aber kurz bevor Schiedsrichter Robert Schörgenhofer zum Pausentee bat, setzte sich Alexander Ranacher (44.) erstmals groß in Szene. Der Linksaußen vernaschte mit Leonardo Zottele und Lukas Allgäuer gleich zwei Dornbirn-Verteidiger mit einem Haken und ließ dann FCD-Goalie Lucas Bundschuh mit seinem Hammer ins kurze Eck keine Chance. „Ich habe in der Situation gar nicht geschaut, wo der Ball hinging. Zum Glück war er drinnen. Ein super Abend für die Mannschaft und natürlich für mich,“ so ein überglücklicher Matchwinner Somit gingen die Hausherren mit einer Führung in die Kabinen.
„Ich habe in der Situation gar nicht geschaut, wo der Ball hinging. Zum Glück war er drinnen. Ein super Abend für die Mannschaft und natürlich für mich.”
Alexander Ranacher, Austria Lustenau
Vorentscheidung

„Wenn du die Tore kurz vor und nach der Pause bekommst, ist das natürlich entscheidend. Davor haben wir die Austria gut im Griff gehabt. Nach dem 0:2 war es dann schwer wieder in das Spiel reinzukommen.”
Markus Mader, Trainer FC Dornbirn
Die zweite Halbzeit hätte dann aus Austria-Sicht nicht besser laufen können. Nach Ranachers Traumpass auf Thomas Mayer scheiterte dieser mit seinem Schuss zwar noch an FCD-Tormann Bundschuh, doch der Ball drehte sich Richtung Tor. Dort wollte Dornbirns Abwehrchef Anes Omerovic (50.) noch retten, kam aber nicht entscheidend an die Kugel und bugsierte diese dann unglücklich ins eigene Tor. Bitter für die Gäste und vor allem Omerovic, dessen gesamte Familie im Stadion war. Die Großeltern wurden extra für die Partie aus Bosnien eingeflogen. „Ich bin nicht mehr richtig an den Ball gekommen, der Ball hatte enormen Effet. Bitter, es war dann schon eine Vorentscheidung,“ so der Unglücksvogel. Sein Trainer Markus Mader bewertete das Spiel ähnlich: „Wenn du die Tore kurz vor und nach der Pause bekommst, ist das natürlich entscheidend. Davor haben wir die Austria gut im Griff gehabt. Nach dem 0:2 war es dann schwer wieder in das Spiel reinzukommen,“ analysierte Mader die Partie.
Ronivaldo kam, sah und traf

Auf Seiten der Heimischen hatte man in weiterer Folge Gefallen gefunden. Vor allem Ranacher (71.)drehte nochmals auf. Erneut war Zottele auf links sein Opfer, und beim folgenden Schuss ins lange Eck war Bundschuh wieder geschlagen. Die Messe war gelesen. Die Austria stand als Sieger fest, trotzdem gab Austria-Coach Mählich Stürmerstar Ronivaldo noch ein paar Minuten. Und dies wusste der Brasilianer zu nutzen. Keine zwei Minuten im Spiel konnte sich Zottele, der einen rabenschwarzen Tag erwischte, nur mehr mit einem Foul im Strafraum helfen. Den anschließenden Elfmeter verwertete der Topscorer der Liga (15 Ligatore) dann gleich selbst (75.). Der Treffer zum 4:1 von Lukas Allgäuer (84.) war dann nur mehr Ergebniskosmetik. Die aber Austria Trainer trotzdem nicht schmeckte. „Ich wollte unbedingt zu Null spielen. Aber ok, die Mannschaft hat die Partie souverän gewonnen. Dass es vor allem in Hälfte eins nicht so leicht von der Hand ging, war der Fünferkette des Gegners geschuldet. Dafür war die zweite Halbzeit umso besser und wir haben die richtigen Lösungen gefunden,“ war Mählich mit dem Derbysieg mehr als zufrieden.
„Ich wollte unbedingt zu Null spielen. Aber ok, die Mannschaft hat die Partie souverän gewonnen. Dass es vor allem in Hälfte eins nicht so leicht von der Hand ging, war der Fünferkette des Gegners geschuldet. Dafür war die zweite Halbzeit umso besser und wir haben die richtigen Lösungen gefunden,
Roman Mählich, Trainer Austria Lustenau
Handbruch von Lukas Katnik

Dass der Sieg der Austria auch einen bitteren Beigeschmack hat, hängt mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Stürmer Lukas Katnik zusammen. Hoffte bzw. vermutete man zuerst noch, dass es sich um eine Prellung der Hand handelt, ergab eine Untersuchung, dass die Hand gebrochen war und Katnik zumindest sechs Wochen ausfallen wird. Je nach schwere des Bruchs steht auch eine Operation im Raum. “Das ist in unserer Situation natürlich extrem bitter, denn Katnik tut unserem Spiel richtig gut. Er hat sich schnell integriert und bringt uns mit seiner Spielweise neue Varianten. Ich habe mich eigentlich schon darauf gefreut, Katnik zusammen mit Ronivaldo spielen zu lassen, diese Idee hat sich jetzt fürs Erste erledigt,” bedauert Austria-Coach Mählich den Ausfall von Katnik.

