Altachs Sidney Sam verzaubert das Schnabelholz

Der Deutsche war mit einem Doppelpack maßgeblich am grandiosen 3:2-Heimsieg des Cashpoint SCR Altach über Meister Salzburg beteiligt.
Altach Keine Überraschungen gab es bei der Aufstellung der Altacher, dafür routierte Salzburgs Jesse Marsch bei seinen Bullen kräftig durch. Gleich fünf Spieler, die noch gegen Frankfurt am Freitag begonnen hatten, saßen auf der Bank. Mit Mergim Berisha durfte ein Ex-Altacher von Beginn an auflaufen. Doch Salzburg hat den Glanz vergangener Tage verloren. Altach dagegen wirkt seit Monaten in sich gefestigt und verfügt mit Sidney Sam über einen überragenden Einzelspieler. Der machte den Unterschied beim vielumjubelten 3:2-Erfolg.
„Ich bin zufrieden. Nicht nur, weil wir gewonnen, sondern gezeigt haben, wer wir sind.“
Alex Pastoor, Trainer Cashpoint SCR Altach
Vorerst aber gehörte die Bühne Christian Gebauer, dessen Seitfallzieher RB-Torhüter Cican Stankovic zu einer ersten Parade zwang (7.). Die Elf von Alex Pastoor überzeugte auch in weiterer Folge durch ihre Ordnung und Geschlossenheit. Selbst als Salzburg offensiver wurde, kam kaum Hektik auf. Die wenigen Möglichkeiten vergab Masaya Okugawa, der einmal knapp verzog (25.) und beim zweiten Versuch aus kurzer Distanz am reaktionsschnellen Martin Kobras im Tor scheiterte (31.).
Tipico Bundesliga
21. Spieltag
Cashpoint SCR Altach – FC RB Salzburg 3:2 (1:0)
Altach, Cashpoint Arena, 4033 Zuschauer, SR Walter Altmann (T)
Torfolge: 36. 1:0 Sam, 53. 2:0 Sam, 62. 2:1 Hwang, 80. 3:1 Zwischenbrugger, 84. 3:2 Hwang
Gelbe Karten: 34. Ramalho (Salzburg), 56. Sam (Altach/beide Foulspiel)
Cashpoint SCR Altach (4-4-1-1): Kobras; Thurnwald (74. Daniel Nussbaumer), Dabanli, Schmiedl, Karic; Sam, Zwischenbrugger, Wiss, Schreiner (57. Schreiner); Tartarotti (57. Gouet); Gebauer
FC RB Salzburg (4-2-2-2): Stankovic; Farkas, Ramalho, Onguéné, Ulmer (58. Szoboszlai); Mwepu, Bernede (46. Daka); Ashimeru; Okugawa; Mergim Berisha, Koita (46. Hwang)
Das feine Gefühl im linken Fuß
Für den Glanzpunkt der ersten Hälfte war schließlich Sam zuständig. Herrlich wie er einen Wechselpass annahm und zur Mitte zog. Der 32-Jährige nützte bei seinem Antritt die Unentschlossenheit der Gäste-Defensive und mit seinem fein angetragenen Linksschuss ins Eck ließ er dem Gäste-Keeper keine Abwehrmöglichkeit (36.). Ein Treffer, der lähmend wirkte in den Reihen des Double-Gewinners. Altach blieb tonangebend, ohne dabei die eigene Defensive zu vernachlässigen.
Zur Pause reagierten die Gäste, mit Hwang und Daka kamen zwei neue Offensivkräfte. Und Salzburg erhöhte mit der offenssiveren Taktik zugleich die Schlagzahl mit Wiederanpfiff. Doch die Aufmerksamkeit gehörte an diesem Abend einem anderen: Sidney Sam überstrahlte alle und schnürte einen Doppelpack (53.). Ausgangspunkt war ein katastrophaler Abspielfehler von Jérome Onguéné. Gebauer sprintete dazwischen und zog davon. Im richtigen Moment dann das Abspiel auf den mitlaufenden Sam und schob den Ball trocken am herauseilenden Stankovic vorbei ins Netz.
Spannende Schlussphase
Auf Altacher Seite reagierte Coach Pastoor mit einem Doppeltausch auf die 2:0-Führung. Auf der anderen Seite setzte Marsch alles auf eine Karte und ersetzte seinen Kapitän Ulmer durch Szoboszlai. Nur wenige Minuten nach den Aktivitäten an der Seitenlinie sorgte der Anschlusstreffer für eine spannende Schlussphase. Für einmal war das Salzburger Angriffsspiel zu schnell für die SCRA-Defensive und in der Mitte war der eingewechselte Hwang von der Innenverteidigung vergessen worden (62.). Das Tor war der Auftakt zu einem Powerplay der Gäste. Altach zog sich immer mehr zurück, was Pastoor nicht so sehr gefiel. Zumal der Druck immer größer wurde und sich auch immer mehr Löcher in der Defensive auftaten.
Doch Altach stemmte sich dagegen und suchte selbst vermehrt eine Entlastung in Form eines Konters. Perfekt abgeschlossen wurde ein solcher in Minute 80, als Sam ideal in den Lauf des eingewechselten Manfred Fischer spielte und dessen Hereingabe von Zwischenbrugger in Stile eines Mittelstürmers abgeschlossen wurde. Doch selbst das 3:1 reichte nicht für endgültige Ruhe, denn Salzburgs Bester, Hee Chan Hwang, sorgte abermals für einen schnellen Anschlusstreffer (84.). Am Ende gab es stehende Ovationen für Sam, Kobras und Co. und so durfte das Ende einer Serie von zehn sieglosen Spielen gegen Salzburg gefeiert werden.