Kuriose 0:2-Niederlage von Altach bei Admira

Rheindörfler verlieren Tormann Martin Kobras nach neun Minuten und das Spiel in den letzten Sekunden.
Maria Enzersdorf Hochschaubahn der Gefühle für die Rheindörfler innerhalb nur weniger Tage. Noch am Montag besiegt man RB Salzburg zuhause verdient mit 3:2. Dann der erste Corona-Verdachtsfall innerhalb der Mannschaft – Jan Zwischenbrugger musste in Quarantäne – und heute startet man bei der Admira mit einem Blackout von Goalie Martin Kobras. Der Schlussmann brachte sich bei einem Abschlagversuch außerhalb des Strafraumes so in Bedrängnis, dass er den abspringenden Ball von Admira-Stürmer Markus Pink nur mehr mit der Hand stoppen konnte. Was zur Folge hatte, dass die Elf von Altach-Trainer Alex Pastoor über 80 Minuten einen Mann weniger auf dem Platz stehen hatte. Für Ersatzgoalie Benjamin Ozegovic, der sein Bundesligadebüt gab, musste Anderson den Platz verlassen. Und Ozegovic schien sich gut aufgewärmt zu haben, denn bei dem anschließenden Freistoß der Admira zeigte der erst 20-Jährige eine grandiose Parade und bewahrte seine Mannschaft vor einem Rückstand. Die Altacher waren in Folge der ersten Halbzeit darauf bedacht, erst mal Ordnung in ihr Spiel mit nur neun Feldspieler zu bringen. Was zeitweise gut gelang, auch weil man bei der Chance durch Markus Lackner (36.) Glück hatte, dass der Ball am langen Eck vorbei ging.

Starke zweite Halbzeit wurde nicht belohnt
In der Halbzeitpause justierte Trainer Pastoor die Seinen genau richtig, die Altacher waren perfekt eingestellt auf das Spiel der Südstädter. Und brachten die Hausherren mehr als nur einmal schwer in Bedrängnis. Christian Gebauer (66./Volley) und zweimal Sydney Sam (70./72.) fanden nach perfekt vorgetragenen Kontern drei riesige Chancen zur Führung vor. Aber Admira-Tormann Christian Leitner erwischte einen Traumtag und konnte jeweils grandios parieren. Die Admira war offensiv so gut wie gar nicht gefährlich – und ging trotzdem in Führung. Nach einem weiten Ball verlor Berkay Dabanli ein Kopfballduell und plötzlich stand Markus Lackner (90.) komplett frei und netzte eiskalt ein. Und zwei Minuten später stellte Markus Pink (90.+2) nach schnellen Umschaltspiel den Endstand her.

Auf Seiten der Altacher konnte man es nicht glauben. Über 80 Minuten mehr als nur Paroli geboten und trotzdem geht man als Verlierer vom Feld. “”Die Niederlage tut extrem weh, weil wir richtig gute Chancen hatten, das Spiel zu gewinnen. Unsere zweite Halbzeit war richtig gut, wir haben auf Konter gelauert, sie bekommen – nur eben nicht verwertet. Aber man muss zugeben, Admira-Goalie Leitner war heute extrem stark,” analysierte Christian Gebauer kurz nach der Niederlage. Weiters bitter, da sich die Admira aufgrund der Punkteteilung nur mehr drei Zähler hinter den Altachern befindet. Und nächste Woche startet die Qualifikationsgruppe. “Wir hatten lange die Kontrolle über das Spiel, vor allem zweite Halbzeit. Dazu große Chancen, aber der Tormann war sehr gut drauf. Und am Ende bekommen wir zwei Gegentore. Klar war die Niederlage nicht verdient, aber das gehört eben zum Fußball dazu,” schüttelte Altach-Coach Pastoor nach dem Spiel immer noch unglaubwürdig den Kopf.
Gebauer soll SCR Altach verlassen

Apropos Gebauer: Der Tiroler, seit Juli 2017 beim SCR Altach , soll laut Sky Sport Austria seinen im Sommer auslaufenden Vertrag bei den Rheindörflern nicht verlängern und den Klub verlassen. Gebauer absolvierte bislang 103 Spiele für Altach und erzielte dabei 13 Tore. Wohin die Reise geht ist noch offen.
Fussball, tipico Bundesliga
22. Spieltag
FC Admira Wacker – SCR Altach 2:0 (0:0)
Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 1.877, SR Ebner
Torfolge: 89. 1:0 Lackner, 90.+2 2:0 Pink
Gelbe Karten: D. Nussbaumer (Altach)
Admira: Leitner; Bauer, Schösswendter, Aiwu, Scherzer (46. Lukasevic); Pavelic (55. Saracevic), Lackner, Hjulmand, Hoffer; Pusch (75. Kadlec) – Pink
Altach: Kobras; Anderson (10. Ozegovic), Schmiedl, Dabanli, Karic; Sam, Wiss, Oum Gouet, Schreiner (77. D. Nussbaumer); Tartarotti – Gebauer