Countdown fürs Cupfinale: Der Austrianer
Noch drei Tage bis zum Cupfinale: In memoriam Tscharri.
Lieber Tscharri,
du hast uns eine Woche vor dem Finale in deiner dir angeborenen Eindringlichkeit noch Anordnungen gegeben. Karten sollten wir dir besorgen und dich bei deiner Ankunft in Wien abholen. Du sagtest, du wollest vorher noch ins Krankenhaus gehen, dich dort frisch machen. Damit du dieses Cupfinale ja ohne Probleme genießen könnest. Noch im Halbfinale, beim Public Viewing auf dem blauen Platz, war deine und unsere Freude über den Sieg gegen Kapfenberg grenzenlos. Wir haben getanzt, gesungen und skandiert.
Du warst damals schon schwer krank. Du hast es nicht mehr zum Finale geschafft. Genau heute vor neun Jahren, wenige Tage vor dem Endspiel im Happel-Stadion, bist du gestorben. Lieber Thomas, lieber Tscharri, so wie wir dich alle nannten: Du hast die Austria gelebt, verkörpert, bejubelt und gelitten, wie es nur wenige in dieser Intensität schafften. Du hast Grün-Weiß immer gnadenlos verteidigt. Du hast dir deine Leidenschaft zum Verein auch dann nicht nehmen lassen, als es dir schon sehr schlecht ging.
Deine Freunde haben dich nicht vergessen. Wie immer werden sie heute an deinem Grab stehen und deiner gedenken. Austrianer und Nicht-Austrianer. Weil du ein Typ warst, etwas einzigartig Kraftvolles und Authentisches.
Am kommenden Freitag wirst du von oben ins Klagenfurter Wörtherseestadion herunterschauen. Sie sollen dich dort oben dann ruhig auch ein bisschen wüten lassen. Wenn der Schieri gegen uns pfeift, wenn einer eine große Chance vergibt, ein Unsriger grob gefoult wird. Du brauchst keine Angst haben.
Du bist ja im Himmel.