Verspäteter Aufschlag zur Normalität

4167 Spieler in 371 Teams aus 42 Vereinen ab Samstag in regionaler Tennismeisterschaft auf Titeljagd.
Schwarzach Mit vier Wochen Verspätung öffnet kommenden Samstag die zum 46. Mal ausgetragene Vorarlberger Mannschaftsmeisterschaft (VMM) im Tennis ihre Pforten. Mit 4167 gemeldeten Aktiven (860 weibliche und 3307 männliche) von Hörbranz bis ins Hochmontafon wurde die bisherige Bestmarke aus dem Vorjahr von 4563 Aktiven bedingt durch die Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus zwar nicht ganz erreicht. „Eine Absage der Meisterschaft wäre ein herber Imageverlust für den Tennissport gewesen. Wir sind einfach nur froh und glücklich, dass wir nun durchstarten können und freuen uns über die etwas verzögerte Rückkehr zur Normalität“, betont Evelyn Ratt-Nenning, Geschäftsführerin beim Vorarlberger Tennisverband (VTV) und VMM-Referentin. Trotz der Rückzugsquote von rund 14,5 Prozent der ursprünglich genannten Teams ist die regionale Mannschaftsmeisterschaft im Tennis hinter dem Fußball der zweitgrößte Mannschaftsbewerb im heimischen Sportgeschehen.
Von sechs bis 83 Jahre
Vom Alter her ist das Teilnehmerfeld breit gefächert: Jüngste Aktive sind der am 15. Juni seinen siebten Geburtstag feiernde Aaron Siegele vom UTC Braz bzw. die am 27. März sieben Jahre alt gewordene Selina Aberer, ebenfalls Mitglied der U8-Mannschaft des UTC Braz. Die Ehre des ältesten VMM-Spielers hält wie in der letzten Saison Ingmar Alge. Der für den TC Dornbirn im Herren-70-Team spielende Alge feiert am 20. November seinen 84. Geburtstag. Älteste Dame ist die am 5. Mai 78 Jahre alt gewordene vielfache Landesmeisterin Helga Raschner, die beim TC Bregenz gemeldet ist.
Von den 371 Mannschaften gehören 86 der Allgemeinen Klasse an (25 bei den Damen und 61 bei den Herren). Insgesamt 158 Mannschaften, davon 132 bei den Herren, sind bei den Senioren (ab 35 Jahren) gemeldet und 127 Equipen mit über 510 Mädchen und Burschen sind in der Jugend (Unter acht bis 17) dabei.
TC Bludenz mit 24 Teams dabei
Die meisten Mannschaften hat der TC Bludenz gemeldet: Der 1956 gegründete Verein, der älteste Tennisklub in der Region, hat 24 Teams gemeldet. Dahinter folgen der TC Vorderland mit 21 und der TC Dornbirn mit 20 Equipen. Insgesamt haben 18 der 41 an der VMM teilnehmenden Vereine zehn und mehr Teams gemeldet. Abgeschlossen wird die Reihe durch den Royal Tennis Club (RTC) Bezau, der so wie der TC Schwarzenberg und der TC Schnifis ausschließlich Jugendteams genannt hat.
Der in Röthis beheimatete TC Vorderland führt so wie in den vergangenen Saisonen mit insgesamt 248 Spielern die Rangliste in Bezug auf die Anzahl der Teilnehmer an. Dahinter folgen der TC Dornbirn mit 224 und der TC Hard mit 215. Insgesamt haben 20 Vereine über 100 Spieler gemeldet.
Dass die Tennis-Mannschaftsmeisterschaft keine Grenzen kennt und ein breitgefächertes internationales Flair aufweist, zeigt der Blick auf die Statistik über die Herkunft der einzelnen Aktiven. Insgesamt 26 Nationen finden sich in der Nennliste. Mit 3824 Spielern kommt das Gros aus Österreich, dahinter folgen Deutschland mit 173 und die Schweiz mit 43 Aktiven.
Seit 1986 werden die VMM in der aktuellen Turnierform ausgetragen und seit 1975 gibt es eine lückenlose Aufzeichnung der Siegerteams in der A-Klasse. Seit damals verzeichneten bei den Damen 13 Vereine und bei den Herren zehn Klubs zumindest einen Titelgewinn. Die Erfolgsbilanz wird vom TC Dornbirn angeführt: Bei den Damen stehen 13, bei den Herren 18 Triumphe zu Buche.
In der Spielperiode 2019 holten sich die Damen des TC Bludenz ohne Niederlage die regionale Krone und konnten nach dem Doppelpack in den Jahren 1989 und 1990 ihren dritten VMM-Triumph einfahren. Bei den Herren gelang dem TC ESV Feldkirch der dritte Titelgewinn in Folge bzw. der fünfte in der Geschichte. Die Bronzemedaillen gingen 2019 an den 2018-Meister TC BW Feldkirch bei den Damen bzw. an die Herren des TC Vorderland.
Während der TC ESV Feldkirch nicht zuletzt durch die Verpflichtung von Weltklasse-Doppelspieler Philipp Oswald auch diesmal wieder zum Favoritenkreis zählt, wird bei den Damen aufgrund des Aufstiegs der Alpenstädterinnen in die zweite ÖTV-Bundesliga ein offenes Titelrennen erwartet.
Modus jeder gegen jeden
Auf Wunsch der Vereine wird in dieser Saison auf den bisherigen Play-off-Modus verzichtet und alle Gruppen werden im Modus jeder gegen jeden ausgetragen. Außerdem wird 2020 auf die in den letzten Jahren an einem Ort ausgetragenen Finalspiele der A-Gruppen in allen Altersklassen verzichtet.
Alle Informationen zur Vorarlberger Mannschaftsmeisterschaft (VMM) 2020 im Tennis sind im Internet unter www.vorarlbergtennis.at zu finden.