Mit Vollgas auf den Bregenzer Hausberg

Sport / 12.06.2020 • 11:00 Uhr
Mit Vollgas auf den Bregenzer Hausberg
Im Vorjahr strampelte Matthias Brändle (links) mit Christian Pauger zum Spaß mit einem Tandem auf den Pfänder.

Radteam Equipe Hondo plant am 1. Juli ein Pfänder-Bergrennen. Auch Matthias Brändle und Daniel Geismayr sind begeistert.

Bregenz Tourmalet, Alpe d’Huez oder Großglockner: Bei solch klangvollen Namen bekommen Radsportler fast schon unweigerlich Gänsehaut und feuchte Augen. Die Berge sind die ultimative Kür des Radsports. Hier werden die großen Rundfahrten entschieden, hier werden Radsporthelden gemacht und hier gehen Jedermann-Träume in Erfüllung. Auf Initiative der zu Jahresbeginn gegründeten Equipe Hondo, einer Gruppe von ambitionierten Hobbyfahrern im Großraum Bregenz, besteht bereits in wenigen Tagen vor der Haustüre für jedermann die Möglichkeit, das einzigartige Erlebnis, den Berg besiegt zu haben, zu genießen.

Das legendäre Pfänderrennen am 1. Juli von der Kirche in Lochau auf den Bregenzer Hausberg soll sämtliche Radasse, aber auch die zahlreichen Hobby- und Amateurbiker in der Bodenseeregion zu einem gemeinsamen Kräftemessen anlocken. „Im letzten Jahrhundert gab es das legendäre Pfänder-Skirennen. Daran werden sich sicher noch viele ältere Menschen in der Region erinnern“, erklärt Cornelius Greussing, Obmann der Equipe Hondo. „Letztes Jahr haben wir uns dann dazu entschlossen, das in den 80er- und 90er-Jahren durch die Harder Radsporttage bekannt gewordene Pfänderrennen wieder ins Leben zu rufen. Knapp 150 Fahrer bewältigten die sechs Kilometer lange und 590 Höhenmeter aufweisende Strecke und alle Beteiligten waren hellauf begeistert“, so Greussing weiter.  

“Wenn der Termin am 1. Juli ist, werde ich auf jeden Fall dabei sein.”

Matthias Brändle, Team Israel Cycling Academy

Ein kleines Fragezeichen steht allerdings noch hinter der Durchführung in knapp drei Wochen. „Ich hatte in den letzten Tagen und Wochen einen intensiven schriftlichen Kontakt mit den zuständigen Behörden. Aktuell sind bei einer Outdoorveranstaltung lediglich 100 Personen zugelassen. Doch wie inoffiziell zu hören war, könnte die Beschränkung schon in den nächsten Tagen gelockert werden“, betont Greussing. „Als möglicher Ausweichtermin wird der 15. Juli ins Auge gefasst.“

Die Möglichkeit, einerseits den Berg zu besiegen und gleichzeitig sich mit Topstars im sportlichen Wettstreit zu messen, erweckt nicht nur bei den Hobby- und Amateurbikern großes Interesse. Auch die Ländle-Asse mit Matthias Brändle (30) und Daniel Geismayr (30) an der Spitze sind von der Idee begeistert. „Ich habe bereits letztes Jahr mit einem Tandem aus Jux am Pfänderrennen teilgenommen“, erklärt Brändle, Vorarlbergs aktuell einziger bei einem World-Tour-Team unter Vertrag stehender Fahrer. „Wenn der Termin am 1. Juli ist, werde ich auf jeden Fall am Start stehen. Falls auf dem 15. Juli ausgewichen wird, müsste ich noch mit meinem Team Israel Cycling Academy reden.”

Ähnlich die Ausgangslage bei Daniel Geismayr: „Nach der langen Rennpause wäre es auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung. Ich finde es eine echt coole Idee und würde gerne mitfahren.“ Ab Mitte des Monats befindet sich der Team-Vorarlberg-Santic-Fahrer im Ötztal in einem Trainingslager. „Im Moment ist noch offen, wann die internationale Rennsaison beginnt. Bezüglich Straßenrennen gibt es noch viele Fragezeichen. Im Gegensatz dazu sieht es im Mountainbike etwas besser aus. Hier werde ich Mitte Juli an einem Marathon in der benachbarten Schweiz in die Saison starten. So gesehen wäre das Pfänderrennen eine willkommene Standortbestimmung, die ich gerne nutzen würde.“