Beste Bedingungen in Vorarlberg

Österreichs Fußballfrauen sind bereit. Am Dienstag wartet im EM-Quali-Spiel in Altach der Gegner Serbien. Wie Teamtorhüterin Manuela Zinsberger mit der Situation umgeht, schildert sie im Interview – und lobt zugleich die Trainingsbedingungen im Ländle.
ALTACH Österreichs Frauen Nationalteam ist heiß darauf, die Qualifikation für die EURO 2022 in trockene Tücher zu bringen. Mit einem Sieg gegen Serbien am Dienstag (18.30 Uhr) in der Altacher Cashpoint Arena kann die Tür dazu weit aufgestoßen werden. Im VN-Interview spricht Teamtorhüterin und Arsenal-Legionärin Manuela Zinsberger über den Akkuzustand nach dieser langen und turbulenten Herbstsaison und lobt Vorarlberg für die vorgefundenen Bedingungen.
Manuela Zinsberger, wie voll sind die Akkus vor diesem wichtigen Abschlussspiel der EM-Qualifikation noch?
Manuela Zinsberger: Die Akkus sind definitiv noch voll. Weil wir uns sehr auf dieses Spiel freuen und wir auch wissen, wie wichtig dieses Spiel für uns ist. Wir brauchen die drei Punkte und sind heiß drauf. Wir wollen so hoch wie möglich gewinnen und die beste Ausgangslage haben, um zur EURO zu fahren.
Was wird wichtig sein für das Spiel gegen Serbien? Was kann man vom Frankreich-Spiel mitnehmen und was muss man anders machen?
Es wird wichtig sein, dass wir sie nicht unterschätzen. Ich glaube auch nicht, dass uns das passieren wird. Wir müssen ruhig bleiben und nach Balleroberungen clever spielen. Und natürlich brauchen wir auch die Tore. Das wird entscheidend sein. Hinten müssen wir hellwach sein, da wir wissen, dass auch Serbien gut spielen kann und schnell den Weg nach vorne sucht. Deshalb müssen wir in der Defensive aufpassen und immer einen Mann mehr haben. Es kommt auf jede Kleinigkeit an. Wir wissen, dass es auswärts nicht leicht war, aber wir spielen zu Hause und sie können sich warm anziehen. Wir sind heiß und freuen uns. Wir wollen ein geiles Spiel abliefern.
Wie wichtig wäre ein frühes Tor, um nicht bis in die Schlussminuten zittern zu müssen?
Mir ist egal, wann und wie wir die Tore schießen, solange wir sie schießen und die drei Punkte einfahren. Natürlich ist es hilfreich, wenn du gleich in der Anfangsphase einen Treffer erzielen kannst, weil es auch eine Erleichterung gibt.
Sprechen wir über den Teamlehrgang. Das Frauen-Nationalteam ist zum ersten Mal seit acht Jahren zu Gast in Vorarlberg. Wie wohl haben Sie sich gefühlt?
Es war unglaublich und etwas Neues. Natürlich freuen wir uns, weil wir auch dem gesamten Land was bieten wollen. Leider dürfen wegen Corona keine Zuschauer ins Stadion. Das tut mir für Vorarlberg sehr leid. Aber es ist wichtig, auch mal hierher zu kommen, auch dem zu Land zeigen, dass wir hier spielen können. Wir haben uns unglaublich wohl gefühlt und es waren beste Bedingungen für uns.
Das heißt, Sie wären offen für eine erneute Rückkehr nach Vorarlberg?
Ja definitiv, auch wenn du das Interview diesbezüglich nicht mit mir führen darfst. Da müsstest du eher die Teammanagerin oder Trainerin fragen. An uns Mädchen scheitert es definitiv nicht, wir sind für alles offen.
Aber es ist sicherlich auch mal was anderes, als Spielerin aus dem Osten mal in den Westen zu kommen?
Ja, für uns, unabhängig davon, woher wir sind, ist es schön, auch mal in die anderen Bundesländer zu kommen. Wir wissen, dass es für unsere Fans aus Vorarlberg nicht immer einfach ist, etwa ins Burgenland oder nach St. Pölten zu kommen. Deswegen freut es mich umso mehr. Trotz der Tatsache, dass keine Zuschauer vor Ort sein dürfen, hoffe ich auf den Support der Fans, der ist für uns enorm wichtig, auch wenn er nicht direkt im Stadion ist. Wenn es das nächste Mal heißt, dass wir wieder nach Vorarlberg gehen, werden wir wieder mit erhobener Brust kommen und uns freuen. Und dann hoffentlich auch die Vorarlberger erfreuen dürfen.
Und da stört Sie auch die lange Busfahrt nicht?
Die lange Busfahrt stört überhaupt nicht, da wir uns so unglaublich aufeinander freuen und es soviel zu besprechen gibt, dass die sieben, acht Stunden schnell vorbei sind. So oft fahren wir dann doch nicht mit dem Bus und da können wir das auch in Kauf nehmen.
Dann hoffen wir, dass es dann am Mittwoch einen Partybus retour gibt.
Ja, zunächst liegt der volle Fokus daruf, unseren Job zu erledigen und dann werden wir sehen, was danach kommt. HFL