Deshalb hat sich Elisabeth Obernosterers Leben um 180 Grad gedreht

Sport / 07.03.2021 • 20:00 Uhr
Deshalb hat sich Elisabeth Obernosterers Leben um 180 Grad gedreht
Das Glück ist perfekt und die Familie David und Elisabeth Obernosterer seit Jänner dank Junior Anton ein wenig größer. VN/SAMS

Sohn Anton ist das neue Glück von Elisabeth Obernosterer und macht die Familie komplett.

Dornbirn Mit ihren 30 Jahren hat Elisabeth Obernosterer schon große Träume in ihrem Leben verwirklicht. 2016 nahm die Badmintonspielerin an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro teil, im März 2018 folgte der Studienabschluss an der Uni Wien. Seit September 2018 unterrichtet sie am Sportgymnasium Dornbirn, wo sie einst als Schülerin die Matura abgelegt hat, die Fächer Mathematik, Sport und Sportkunde. Doch nun hat sich ihr Leben um 180 Grad gedreht. Geschafft hat dies ihr nunmehr dreimonatiger Sohn Anton. Am 2. Jänner geboren, bestimmt er jetzt den Tagesablauf der Familie Obernosterer. „Nicht zuletzt durch meine sportliche Karriere habe ich früh gelernt, mein Zeitmanagement zu strukturieren“, erklärt die geborene Bregenzerwälderin, die seit ihrer Hochzeit mit David im August 2019 in Dornbirn lebt. „Seit der Geburt von Anton bin ich 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche mit Leib und Seele Mutter. Für mich ist es die schönste Aufgabe, die man sich wünschen kann. Obwohl ich während der Schwangerschaft, speziell in der Zeit im Mutterschutz, immer wieder gedanklich den neuen Lebensabschnitt durchgegangen bin, übertrifft es alles bisher erlebte. Ich habe bis jetzt jede Sekunde genossen und hoffe, dass diese Glücksgefühle nie zu Ende gehen.“
Obwohl die täglichen Arbeiten kaum planbar sind, versucht die Jungmutter ihren Tagesablauf so gut es geht zu strukturieren. „Ich vergleiche die Situation oft mit früher. Auch während meiner aktiven Karriere war es nicht immer einfach, Sport, Studium, Haushalt und die spärliche Freizeit unter einen Hut zu bekommen.“

Umwege in Kauf genommen

Glich das Leben bisher einem Tanz auf mehreren Hochzeiten so verläuft seit Antons Geburt das Tagesgeschehen sehr oft eingleisig. Was Obernosterer zugleich als Glück und Segen empfindet. „Ich habe während meiner sportlichen Karriere und im Studium zwar immer dasselbe Ziel verfolgt, bin aber auch nicht immer geradeaus gegangen, sondern habe Umwege in Kauf genommen. Ich bin meiner Linie jedoch treu geblieben und habe versucht, meinen Weg zu gehen.“
Bestes Beispiel dafür ist sicherlich der Weg zu ihrem großen sportlichen Traum, der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. „Zunächst wollte ich mich ja im Mixed qualifizieren. Als ich erkannt habe, dass dies nicht möglich ist, habe ich mich zu einem Kurswechsel entschlossen und bin dann den wesentlich schwierigeren Weg im Einzel gegangen. Rückblickend hat sich dieses Umdenken als Schlüssel zum Erfolg erwiesen.“


Obernosterer misst dem heutigen Weltfrauentag große Bedeutung zu, um auf Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft hinzuweisen. „Zahlreiche Studien zeigen, dass sich eine Frau, egal ob im Sport oder Beruf, zunächst einmal beweisen muss, um in der Männerwelt akzeptiert zu werden. Gleichberechtigung sollte im 21. Jahrhundert jedoch kein Thema mehr sein. Aber nicht nur am Weltfrauentag, sondern das ganze Jahr über sollten sich Frauen nicht von etablierten Rollenbildern abschrecken lassen. Ich habe das große Glück, dass die Gleichberechtigung in meiner Familie nie nur das geringste Problem war und ich mit David einen Ehemann habe, der mich in allen Belangen unterstützt, hinter mir steht und so für eine vollkommene Glückseligkeit sorgt.“