VN-Interview mit Manuel Thurnwald: “Ich will das Spiel gestalten”

Sport / 22.09.2021 • 14:30 Uhr
VN-Interview mit Manuel Thurnwald: "Ich will das Spiel gestalten"
Manuel Thurnwald entwickelte sich zu einem Dauerbrenner und einer wichtigen Stütze für den SCR Altach. GEPA

Der SCRA-Kicker über seine neue Rolle, Verantwortung und Einstellung.

Altach Der SCR Altach sucht sein Heil in der Defensive. Das wurde bei der Nullnummer gegen die Austria einmal mehr offensichtlich, standen doch sieben Feldspieler in der Startformation, die bis dato hauptsächlich mit defensiven Rollen beschäftigt waren. Dadurch lastet umso mehr Verantwortung auf den offensiv ausgerichteten Spielern. Einer davon ist Manuel Thurnwald, vom Außenverteidiger zum Mittelfeldmann umfunktioniert.

Manuel, wie fühlt sich die neue Rolle für Sie an?

Super. Ich war schon bei Rapid im Nachwuchs Mittelfeldspieler. Deshalb ist diese Rolle eigentlich nichts Neues für mich. Sie taugt mir extrem, weil ich gut Fußballspielen kann und das verlangt auch der Trainer von mir. Er gibt mir da sehr viele Freiheiten und man hat auch gesehen, dass ich das spielen kann.

Bei 55 Gegentoren im Vorjahr liegt euer Fokus auf der Defensive.

Letzte Saison hätten wir so eine Partie wie gegen die Austria wahrscheinlich verloren. Jetzt sind wir defensiv so gefestigt, dass wir hinten wenigstens die Null halten, wenn offensiv nicht so viel funktioniert. Fußballerisch wird es denke ich von Spiel zu Spiel besser.

Wie schwer ist es, Chancen zu generieren, wenn so viele defensive Spieler in der Aufstellung stehen?

Da hängt dann viel von uns Mittelfeldspielern, den Stürmern und den zwei Außenspielern ab, dass wir mehr nach vorne kommen. Auch dass wir mehr flanken, denn mit Nuhiu haben wir ja einen großen Spieler vorne.

Damir Canadi will immer noch mehr aus Ihnen herauskitzeln.

Ja, er verlangt viel von mir, weil ich das Spiel auch gestalten und Chancen herausspielen kann. Wenn er merkt, dass ich einmal nicht 100 Prozent gebe, dann will er mehr von mir. Das ist wichtig. Besser, ein Trainer redet mit dir, als er redet gar nicht mit dir. Weil das heißt, dass er dich entwickeln will. Das gefällt mir und das macht er auch bei anderen Spielern.

Merken Sie, dass offensiv jetzt viel mehr Verantwortung an Ihnen hängt?

Ja. Es geht viel über mich. Das taugt mir. Ich will das Spiel gestalten.

Sie haben zuletzt einmal gesagt, Ihre Einstellung habe sich verändert.

Ich trainiere jetzt auch abseits vom Training zusätzlich. Am meisten habe ich mich aber durch die vielen Einsätze weiterentwickelt. Ich fühle mich aktuell einfach körperlich gut und habe mit jeder Partie mehr Luft, um mehr für das Spiel tun zu können. Im Training arbeite ich viel an meinen Freistößen, Flanken und Schüssen aus der zweiten Reihe. Ich glaube, man sieht das. Christoph König