“Riesengenugtuung nach so vielen Tiefschlägen”

Sport / 11.12.2021 • 14:30 Uhr
Ariane Rädler kann stolz auf ihre Leistung beim Super-G von St. Moritz sein.<span class="copyright">gep</span><span class="copyright">a</span>
Ariane Rädler kann stolz auf ihre Leistung beim Super-G von St. Moritz sein.gepa

Ariane Rädler war beim Super-G in St. Moritz der Lichtblick des ÖSV-Teams.

St. Moritz. Ariane Rädler hat nach dem ersten Super-G in St. Moritz die Aufgabe der Sonne übernommen und übers ganze Gesicht gestrahlt. Im schwer geschlagenen ÖSV-Team war die Vorarlbergerin am Samstag mit Platz fünf trotz schlechter Bodensicht nicht nur sprichwörtlich der Lichtblick. “Super, endlich! Das ist eine Riesengenugtuung nach so vielen Tiefschlägen”, sagte Rädler, die bereits vier Kreuzbandrisse hinter sich hat, nachdem ihr bisher bestes Weltcup-Resultat Gewissheit war.

“In meinem Umfeld haben schon viele gesagt, ich soll den Hut drauf hauen. Es gab auch viele, die mich darin bestärkt haben, weiterzumachen”

Aroane Rädler, ÖSV-Skirennläuferin

Nie aufgegeben

“In meinem Umfeld haben schon viele gesagt, ich soll den Hut drauf hauen. Es gab auch viele, die mich darin bestärkt haben, weiterzumachen”, erzählte die 26-Jährige aus Möggers. “Aber ich liebe den Skisport. Jetzt ist mir endlich das gelungen, worauf ich hingearbeitet habe.” Die Verhältnisse hätten sie gar nicht gestört, gab die mit Startnummer 23 fahrende Rädler zu verstehen, seien “eigentlich das, was mir liegt”. Bei relativer Dunkelheit mussten die Frauen viele Wellen blind ansteuern und auf die Intuition vertrauen.

“Trotzdem war ich überrascht, dass es so gut gelaufen ist”, sagte Rädler. Ob der berühmte Knoten damit geplatzt sein könnte, konnte sie nicht beantworten. “Ja, ich hoffe schon”, entgegnete sie aber mit Optimismus. “Das Ziel ist morgen, dieses Ergebnis zu bestätigen.” Für Sonntag (Start 10.30 Uhr/live ORF 1) verheißen die Prognosen eine Wetterbesserung.

Große Rückstände

Die anderen ÖSV-Frauen konnten sich offenbar nicht so gut auf die Bedingungen einstellen und landeten mit großen Rückständen jenseits der Top 15. “Eine Fahrt zum Vergessen”, brachte es Mirjam Puchner (19.) auf den Punkt. “Ich habe probiert zu riskieren, aber es waren einfach zu viele Fehler. Ich werde mir das alles noch einmal anschauen. Aber ich hoffe, dass es morgen deutlich besser laufen wird.”

Nicole Schmidhofer verpasste als 33. die Punkteränge. “Das sind natürlich Verhältnisse, die man sich nicht wünscht beim Comeback. Aber das sind Verhältnisse, die sich keiner wünscht”, sagte die Steirerin. “Was mich ärgert: Ich will gut Ski fahren, ich schaue nicht auf Ergebnisse. Aber auch das ist mir nicht gelungen heute.” Cornelia Hütter stürzte und klage nachher über Ellbogenschmerzen, nachdem sie bei einem Tor hängengeblieben war. Ihr Start am Sonntag schien jedoch nicht in Gefahr.

Ramona Siebenhofer wurde gar nur 41., nach einem schweren Fehler im oberen Streckenabschnitt war sie schon früh auf verlorenem Posten. “Da bin ich irgendwo herumgefahren, dann war das Rennen gelaufen. Das Gute ist, dass man innerhalb von 24 Stunden eine zweite Chance kriegt.” Ihrer Teampartnerin Rädler zollte sie Respekt: “Ich freue mich sehr für Ariane. Sie hat uns heute gezeigt, wie es gegangen wäre.”