Der Künstler quittiert

Sport / 20.12.2021 • 23:05 Uhr / 3 Minuten Lesezeit
Kevin Hancock (vorne) trumpfte beim 5:4-Erfolg in Linz auf: Er war mit zwei Toren und drei Vorlagen an allen Bulldogs-Treffern beteiligt. gepa
Kevin Hancock (vorne) trumpfte beim 5:4-Erfolg in Linz auf: Er war mit zwei Toren und drei Vorlagen an allen Bulldogs-Treffern beteiligt. gepa

Jesse Saarinen verlässt Dornbirn, Linz protestiert, in Innsbruck wird gespielt.

DORNBIRN Kein Ende der turbulenten Tage beim Dornbirner EC. Stürmer Jesse Saarinen quittierte – wie in der gestrigen VN-Ausgabe angedeutet – offiziell seinen Dienst. Nikita Jevpalovs will offenbar nicht mehr aufs Eis, weil er nach dem tragischen Tod von Bratislava-Stürmer Boris Sadecky Angst vor Corona-Nachwirkungen hat. Nicht genug, haben auch noch die Black Wings Linz nach dem 5:4-Sieg der Bulldogs einen Einspruch gegen die Wertung der Partie eingebracht. Und dann wäre da noch der heutige Spieltag, der das Team von Kai Suikkanen zum HC Innsbruck führt.

Abschiedswunsch reifte länger

Dass die Tabelle die Problemzone der Bulldogs darstellt, geht ob der Ereignisse rund um den Klub gerade etwas unter. Bei Saarinen, dem 36-jähriger Stürmer-Routinier, reifte der Abschiedswunsch schon länger. Offenbar belastet den Finnen auch die aktuelle Situation abseits vom Eis. „Mehrere Faktoren haben zu meiner Entscheidung geführt“, so Saarinen, der mit sich selbst stark in die Kritik geht. „Ich glaube an eine Win-win-Situation und möchte Platz für eine neue Kraft machen. Nicht das Spiel war das Problem, vielmehr die weltweite Gesamtsituation. In dieser Umgebung konnte ich nicht mehr meine beste Leistung abrufen“, so der Mann mit Nationalteam-Vergangenheit und rund 800 Spielen in der höchsten finnischen Liga. Er sehe sich auch als Künstler und möchte entsprechend Unterhaltung bieten. „In Europa bekommst du auf dem Eis viel Energie von der Stimmung der Fans. Die verwaisten Eishallen sind ein Hauptgrund dafür, warum ich mich im Moment sehr unwohl fühle und deshalb auch meine Leistung nicht bringen kann.“
In einer ähnlichen Situation dürfte sich Jevpalovs befinden. Beim 27-jährigen Letten, einziger Legionär, der nach der vergangenen Saison wieder dem Dornbirn-Kader angehört, stehen offenbar nach der Tragödie rund um den Pressburg-Akteur Sadecky gesundheitliche Bedenken einer weiteren Sportausübung im Weg.

Tor nach der Sirene?

Derweil bemüht sich Linz nach dem 4:5 nach Verlängerung mit einem Protest bei der Ice Liga am grünen Tisch um die drei Punkte. Dornbirns Treffer in der 60. Minute zum 4:4-Ausgleich durch Kevin Hancock wäre irregulär. In sämtlichen TV-Bildern sowie Videoaufnahmen des Klubs sei ersichtlich, dass der Schuss erst nach dem Erklingen des Sirenentons abgegeben wurde.
Im Westderby heute ist Innsbruck der Favorit. Die Tiroler kämpfen um einen Platz in den Top-Sechs, sie entschieden die direkten Duelle (5:4 n.V., 6:3) in dieser Saison gegen Dornbirn für sich.

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Das Engagement in Dornbirn ist zu Ende: Jesse Saarinen.

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