Noch reicht es nicht für die 2. Liga

VN.at-Eliteliga-Tabellenführer Hohenems verzichtet aufgrund fehlender Infrastruktur auf die Lizenzeinreichung.
Hohenems In der Spielzeit 2021/22 wird es aus den drei österreichischen Regionalligen nur Aufsteiger aus der Mitte und dem Osten in die 2. Liga geben. Aus den drei Landesverbänden Vorarlberg, Tirol und Salzburg strebt nämlich kein Verein an, in die zweithöchste Spielklasse aufzusteigen. Die beiden Westliga-Teilnehmer aus Salzburg – die Austria und der TSV St. Johann – sowie die zwei Vertreter aus Tirol – Schwaz, Kitzbühel sowie eventuell auch Wörgl und Telfs – verzichten im Falle eines Meistertitels auf den Aufstieg. Und nun kommt auch aus Vorarlberg eine Absage.
Stadion als Knackpunkt
In den letzten drei Jahren war der VfB Hohenems zweimal die Nummer eins im Vorarlberger Amateurfußball; immer wieder hat der Klub Ambitionen für einen Weg in den Profifußball durchklingen lassen. Sportlich wäre das durchaus machbar, infrastrukturell ist das Herrenriedstadion derzeit nicht zweitligatauglich: „Wir mussten auf die Lizenzeinreichung aufgrund dieser Problematik mit dem Stadion in diesem Jahr noch verzichten. In der nächsten Saison hoffen wir auf die Umsetzung“, erklärt VfB-Präsident Harald Achenrainer im VN-Gespräch die Gründe für das Zögern.
In den letzen elf Jahren haben nur der FC Dornbirn (2019), die WSG Tirol (2016), Austria Salzburg (2015) und Lieferung (2013) den Sprung aus der Westliga in die 2. Liga gewagt. Demnach kann auch der FC Dornbirn zumindest etwas aufatmen: Den Rothosen dürfte heuer ein drittletzter Tabellenrang zum Klassenerhalt in der 2. Liga reichen. Aus der Ostliga planen die Vienna, Stripfing und der Wiener Sportclub mit dem Aufstieg; aus der Regionalliga Mitte dürften wohl die Amateure von Sturm Graz den Gang in die höhere Klasse schaffen.
Drei gravierende Gründe sprechen gegen die Zulassung für das Hohenemser Stadion, das nach exakt 40 Jahren Betriebszeit längst in die Jahre gekommen ist: Zum einen entspricht die Fluchtlichtanlage bei Weitem nicht mehr dem Anforderungsprofil für die 2. Liga. Weiters wurde das Hauptspielfeld seitens der Bundesliga – die vor Kurzem das Stadion und das Gelände besichtigte – als mangelhaft beurteilt, es sei in schlechtem Zustand. Das liegt auch an der fehlenden Bewässerung, außerdem ist die Drainage – also das Entwässerungssystem im Rasen – nicht mehr funktionstüchtig. Das dritte Manko findet sich im Eingangsbereich, wo es speziell Sicherheitsbedenken gibt. Für die 2. Liga sind separate Bereiche für Ein- und Ausgänge verpflichtend, das ist im Moment nicht gegeben.
Neuer Versuch in neuer Spielzeit
So wird der VfB Hohenems ab Sommer einen neuen Anlauf in Angriff nehmen, um die gesteckten Ziele sportlich und infrastrukturell für die 2. Liga zu realisieren. Ein Blick in die Zukunft zeigt außerdem: Im Jahr 2023 feiern die Grafenstädter ihr 100-jähriges Jubiläum.
Die Planungsphase für die Sanierung des Herrenriedstadions zwischen dem Verein und der Stadt läuft schon seit Monaten: „Das Bekenntnis der Stadt Hohenems fzu den erforderlichen Maßnahmen ist ganz klar da“, ist Achenrainer zuversichtlich: „Die Notwendigkeit, dass bald perfekte Rahmenbedingungen im Stadion geschaffen werden, ist zu spüren. Schritt für Schritt sollen die Maßnahmen umgesetzt werden.“ So soll die neue Flutlichtanlage Anfang des kommenden Jahres Realität werden, eine neue Beschallungsanlage wird bereits im März errichtet.
„Das Bekenntnis der Stadt Hohenems zu den erforderlichen Maßnahmen ist klar da.“

