Vorarlbergs Sportnachwuchs und der Weg zum Olympiasieg

Im Nachwuchskompetenzzentrum erhalten junge SportlerInnen individuelle Betreuung.
Schwarzach Als eines von 15 offiziellen Nachwuchsleistungssportmodellen in Österreich bietet das Vorarlberger Kompetenzzentrum dem Nachwuchs eine optimale Voraussetzung, die Herausforderung Spitzensport anzugehen. Die Ansiedlung im Olympiazentrum in Dornbirn sowie die Einbindung in alle infrastrukturellen Möglichkeiten sorgen zudem für extrem kurze Wege.

Für den Bregenzerwälder Tobias Weidinger, als Fachmann für die „duale Karriere“ und im heimischen Nachwuchskompetenzzentrum als „Info-Drehscheibe“ arbeitend, ist das mit der wichtigste Baustein für die „goldene Generation“, wie er die aktuellen olympischen Medaillengewinner und -gewinnerinnen bezeichnet. „Arzt, Physiotherapie, Ernährungsberatung, Sportpsychologie, Mittagstisch – alles befindet sich unter einem Dach.“ Diesbezüglich, so der auch beim Skiclub Bregenzerwald in der Sparte Skispringen aktive Trainer, habe Vorarlberg in Österreich mit Sicherheit eine Alleinstellung. Zusammen mit der Sportwissenschaftlerin Julia Bakker kümmert er sich um den heimischen Einzelsportnachwuchs im Alter zwischen 14 und 19 Jahren. Das Duo koordiniert alle Leistungen der Umfeldbetreuung für den o3-Zweig im Sportgymnasium Dornbirn. Zugleich weist Weidinger auf die Möglichkeit einer dualen Ausbildung hin. „Die Lehre ist für die jungen Sportler und Sportlerinnen ein Vehikel, um weiter im Sport zu bleiben und danach in andere Systeme, wie etwa Bundesheer, umzusteigen.“
14 SportlerInnen nutzen derzeit die Option, während die Zahl im Sportgymnasium bei 85 liegt. Das optimale Umfeld beschreibt Bakker, die in den Trainingseinheiten von Teresa Müllebner unterstützt wird, folgendermaßen: „Passiert vormittags eine Verletzung, ist man in 15 Minuten bei Marc (Anm. d. Red.: Dr. Marc Sohm), erhält, wenn nötig eine Überweisung zu einem Facharzt oder in die Physiotherapie. Die Reha beginnt also nur kurz nach der Verletzung.“ Wichtig ist ihr auch die Betonung der familiären Atmosphäre im Haus und der enge Kontakt des Nachwuchses mit den Topstars im Trainingsalltag. „Das spornt an“, sagt Bakker, die sich vor allem um den athletischen Grundstock im Training des Nachwuchses kümmert. Dabei wird an der Basis, aber auch an Defiziten gearbeitet.

„Wir zeigen den Talenten aus den Fachverbänden die Wege für die Ausbildung auf.“
Tobias Weidinger über Schule und Lehre im Spitzensport
„Das passiert zusätzlich zur Arbeit der Fachverbandstrainer“, erklärt Weidinger. Er verhehlt auch nicht, dass man zusammen mit den Fachverbänden die nächste Generationen an Olympiasiegern aufbauen möchte. „Allerdings steht das nicht an erster Stelle. Das kann man nicht erzwingen, das passiert. Was wir können, ist, die Strukturen dafür anzubieten. Damit die jungen Athleten und Athletinnen sich zu sagen trauen: Ja, ich mache weiter mit Spitzensport.“