Jetzt greift “Izzi” Hämmerle nach der vierten Kristallkugel

Das Duell um Snowboardcross-Kristall zwischen Hämmerle und Nörl geht am Samstag auf der Reiteralm in die nächste und zugleich vorletzte Runde.
Reiteralm Nach sechswöchiger Weltcuppause und dem Gewinn von Olympiagold greift Alessandro „Izzi“ Hämmerle im Snowboardcross-Weltcup zum vierten Mal in Folge nach der Kristallkugel. Der vorletzte Akt im heißen Duell mit Martin Nörl steigt auf der Reiteralm. Der Deutsche geht mit einem 20-Punkte-Vorsprung in das Saisonfinale und hat auch in puncto Saisonsiegen mit 3:2 die Nase vorne.
„Nach dem Training hat es doch eine hitzige Strecken-Diskussion gegeben.“
Alessandro Hämmerle über die risikoreiche Linienführung
Alessandro Hämmerle Alessandro Hämmerle Alessandro Hämmerle Alessandro Hämmerle Alessandro Hämmerle
Das große Gesprächsthema vor der heutigen Qualifikation aber war der Streckenbau. Schon nach den ersten Besichtigungsfahrten hatten die Fahrer auf die Problemstellen des Kurses hingewiesen. Zum Ärger von Hämmerle, Nörl und Co. gab es seitens der Organisatoren kein Gehör dafür. Was sich beim gestrigen Training rächen sollte. Denn es kam zu Stürzen und Verletzungen. Auch Hämmerle erlebte eine Schrecksekunde. „Ich habe mich schon im Spital gesehen“, reagierte der ansonsten als ruhig bekannte Gaschurner. Das Problem war vor allem eine Welle vor der letzten Kurve, die von den Athleten mit einer Geschwindigkeit von gut 80 km/h angefahren wird. So gab es nach den Trainingsfahrten regen Gesprächsbedarf – und in weiterer Folge auch Nachbesserungen an der Strecke.
Kritische Worte
Das sollte sich, so Hämmerle, der durchaus scharfe Worte fand („Das Gefühl für Snowboarder fehlt mir bei diesem Kurs“ und „Warum haben sie heuer die Anzahl der Kurven auf sechs erhöht, im Vorjahr waren es noch fünf?“), schon heute positiv auswirken. Und damit ist das Thema für ihn abgeschlossen. Zumal er gute Erinnerungen an die Reiteralm hat, gewann er doch die Weltcuppremiere in der Steiermark. „Natürlich ist es ein gutes Gefühl, dorthin zurückzukommen, wo man schon einmal gewonnen hat“, betonte Hämmerle. Auch wenn der Kurs mit demjenigen aus dem Vorjahr nicht mehr vergleichbar ist. „Der hatte noch die Handschrift von Markus (Anm. d. Red.: Schairer)“, erinnert sich der dreifache Weltcupsieger.
Elias Leitner Luca Hämmerle Julian Lüftner
So gilt es für den 28-Jährigen nun, den Fokus Richtung Weltcupfinale zu richten. Deshalb waren für ihn auch die letzten Tage in heimatlicher Umgebung sehr wichtig. Alles ein wenig ruhiger angehen, lautete da die Devise, denn: „Die Zeit nach den Winterspielen war doch sehr anstrengend.“ Und so ist er doch sehr froh darüber, dass „ich mein erstes Weltcuprennen als Olympiasieger in Österreich fahren darf“.
Weltcuppremiere
Neben Hämmerle sind mit Bruder Luca (25) und Elias Leitner (18) zwei weitere Montafoner am Start, und auch der Wahlvorarlberger Julian Lüftner (29) will um die vorderen Plätze mitmischen. Für Leitner, der aus St. Gallenkirch stammt, ist es das Weltcup-Debüt. Anfang Februar hatte Leitner sein erstes Europacup-Podium herausgefahren. Im tschechischen Dolni Morava war er auf Platz drei gelandet.