Vom Flirt in den Hafen der Ehe

Austria Lustenau besiegelt die Kooperation mit Core Sports Capital und gründet Aufsichtsrat.
Lustenau Die Botschaft war nicht neu, das tatsächliche Erleben vor versammelter grün-weißer Gemeinde sehr wohl: In einer stimmungsvollen außerordentlichen Jahreshauptversammlung stellte die Austria mit dem Segen der Mitglieder die Weichen neu. Der Antrag auf Verkauf von 25 Prozent der Anteile der G.m.b.H wurde einstimmig angenommen. Auch der Aufsichtsrat wurde offiziell aus der Taufe gehoben, auch wenn für diesen noch Mitglieder gesucht werden. Fix ist: Ahmet Schäfer, der Chef von Core Sports Capital, wird Aufsichtsratsvorsitzender. Zwei weitere Mitglieder im neu geschaffenen Gremium stehen auch bereits fest: Ex-Vorstandmitglied Sepp Bayer und der langjährige Lecher Austria-Förderer Clemens Walch.
Jährliches Paket
Stichwort Übernahme der G.m.b.H.-Anteile: Diese werden nicht, wie ursprünglich angekündigt, mit einer einmaligen Geldleistung in Höhe von 750.000 Euro abgegolten. „Die Leistungen werden jährlich erbracht in Form eines Pakets. Dieses besteht aus Zur-Verfügung-Stellen von Spielern, von Personal im Management des Vereins, Unterstützung im Bereich Scouting oder Marketing“, beschreibt Austria-Vorstandssprecher Bösch den breitgefächerten Nutzen für den Verein. „Das Paket kann jedes Jahr anders aussehen.“ Ahmet Schäfer, Eigentümer von Core Sports Capital, skizzierte die Entwicklung der Partnerschaft mit viel Humor. „Wir haben mit einem Flirt vor zwei Jahren begonnen, haben irgendwann entschieden, dass wir uns verloben und werden jetzt mit eurem Segen in den Hafen der Ehe segeln.“
Schäfer sprach von einem neuen Niveau, auf das die Zusammenarbeit der Austria mit seinem Unternehmen nun gehoben werde. Kämpferisch fügte er an: „Wir werden weiter angreifen. Im nächsten Jahr und auch im übernächsten. Unabhängig davon, ob wir den Aufstieg heuer schaffen.“
Maders Muntermacher
Fast beschwörend richtete sich auch Trainer Markus Mader an die Versammlung: „Es macht in diesem Verein jeder alles, um den Bock in Richtung Aufstieg wieder zu unseren Gunsten umzustoßen. Ich kann euch sagen: Auch die Spieler geben alles. Unser Gegner wird nicht alles gewinnen. Es kann ein goldener April werden.“
Für den emotionalen Höhepunkt sorgte jedoch jemand anderer. Lotte Reheis (76), gute Fee der Mannschaft und für alle dort die „Mama“, wurde mit der Vereinsnadel in Gold ausgezeichnet, was die Austria-Familie mit langanhaltendem und tosendem Applaus quittierte.
„Wir werden weiter angreifen. Unabhängig davon, ob wir den Aufstieg heuer schaffen.“