Das Spiel hinter dem Spiel
Die Suche nach dem neuen Teamchef für die Fußball-Nationalelf offenbart wieder einmal die Gräben innerhalb des ÖFB-Präsidiums. Es ist ein Machtspiel, in dem das schöne Spiel selbst in den Hintergrund gedrängt wird. Schlimmer noch, das Feld der Eitelkeiten wird wieder einmal bestens bedient. Die Differenzen unter den Landespräsidenten, von denen einige um ihren Einfluss fürchten, sind inzwischen ein offenes Geheimnis. Die Grabenkämpfe und fehlende Handschlagqualität war selbst bei der Diskussion um die Regionalliga zu spüren. National wirft es in der Causa Teamchef nicht zum ersten Mal ein schlechtes Licht auf die Führungsetage im Österreichischen Fußballbund.
Nicht zum ersten Mal ist ÖFB-Präsident Gerhard Milletich in den Fokus der Kritik gerückt. Dem Burgenländer fehlt seit seiner Amtsübernahme im Oktober 2021 die volle Rückendeckung. Andererseits darf er sich bei der Stimmverteilung von 7:3 im zweiten Wahlgang der Mehrheit sicher sein. Die Lage ist also kompliziert, was sich einmal mehr in der aktuellen Teamchefsuche offenbart. Zum jetzigen Zeitpunkt sind deshalb Zweifel daran, dass die Suche nach dem Neuen bis zur Präsidiumssitzung am 29. April ablaufen wird, absolut zulässig. Das Spiel hinter dem Spiel ist längst angepfiffen.
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