Chance am Schopf packen
Neue Besen kehren gut, heißt es so salopp. Im Fußballjargon ist damit meist die Premiere eines neuen Cheftrainers gemeint. Denn: Nimmt jemand etwas Neues in Angriff, macht er es anfangs mit besonderem Eifer, was auch auf die Spieler in der Mannschaft zutrifft. Doch Ralf Rangnick hat nicht viel Zeit, vier Spiele in zehn Tagen warten. Da können nicht „Red-Bull-Fußball“ oder „Ballbesitzfußball“ das große Thema sein. Gefragt sind klare Regeln und das Begeistern für gewisse Abläufe und Positionierungen auf und neben dem Platz. Attribute, für die der 63-jährige Deutsche steht und die seine Rolle als ÖFB-Teamchef so spannend machen.
Es warten zehn intensive Tage, in denen das Zwischenmenschliche ebenso wichtig ist wie taktisch-strategische Ausrichtungen auf dem Fußballfeld. Der erste Eindruck, nicht allein aus der Sicht der Fans, wird seine Spuren hinterlassen. So ist das von Rangnick an oberster Stelle gereihte „Wir-Gefühl“ ein starker Anfang. Nicht mehr und nicht weniger, ist doch nach den Spielen vor den Spielen. Die Zeitabschnitte sind die Grundlage für Erfolge mit dem Team. Daran wird Rangnick in seinen ersten Tagen gemessen werden, eilt ihm doch der Ruf eines Vordenkers, Erneuerers und konsequenten Umsetzers voraus. Das jedoch ist die wirkliche Chance für einen Wandel rund um das österreichische Nationalteam. Die Hoffnung ist, dass dies auch von allen im ÖFB so gesehen und mitgetragen wird.
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