Der Torklau von Altach

Der nicht anerkannte Treffer von Nuhiu sorgt für VAR-Debatte. Salzburg siegte 3:2.
Altach „Es wird hier Geld in die Hand genommen für einen VAR in Österreich, dann lass es uns lieber zusperren, weil es nicht funktioniert. Es wird schon langsam langweilig.“
Deutliche Worte von Ex-Nationalspieler
Diese deutlichen Worte fand Ex-Teamspieler und Sky-Experte Marc Janko nach dem Spiel in Altach. Einmal mehr standen die Unparteiischen um Walter Altmann sowie die Kollegen im VAR-Keller im Mittelpunkt. Allein diese Konstellation lässt nichts Gutes erahnen.

Dass sich beide Trainer in Sachen SR-Kritik offiziell zurückhielten zeugt von gegenseitigem Respekt und ist zu akzeptieren. Ein Lob an das Trio auszusprechen, wie von Salzburg-Trainer Matthias Jaissle, war nach dem Spiel doch etwas dick aufgetragen.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.
Natürlich, der Rasen war vom Regen stark aufgeweicht, zu Beginn der Partie an manchen Stellen sogar fast irregulär. So sind Entscheidungen nicht immer leicht zu treffen und selbst vom VAR nicht wirklich auflösbar – wie beim Treffer von Atdhe Nuhiu nach 20 Minuten als er nach herrlichem Zuspiel von Lukas Jäger abschloss. Sein Schuss wurde von Salzburg-Keeper Philipp Köhn abgebremst und der Richtung Tornetz fliegende Ball schließlich von Kamil Piatkowski aus dem Gefahrenbereich geschlagen. Weder Altmann noch sein Assistent Santin Schreiner entschieden auf Tor und die VAR-Bilder vermochten das Rätsel nicht lösen – weil es keine Kameras parallel zur Torlinie gibt. Dass nur wenig später Sekou Koita von Jan Jurcec elfmeterreif gefoult wurde (24.), hätte hingegen klar erkannt werden müssen. Und als SR Altmann nach der Pause eine Tätlichkeit von Hamacire Diarra gegen Nuhiu – der Salzburger griff nach einem Zusammenstoß bewusst mit beiden Händen ins Gesicht des Altacher Stürmers – seine Gelbe Karte nicht in Rot revidierte, war der Arbeitstag des Tirolers endgültig ein gebrauchter.
Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Iframely angezeigt.
Dabei hatten beide Mannschaften spielerisch trotz tiefem Boden und einer gegenüber dem CL-Spiel gegen Zagreb auf neun Positionen veränderten Salzburger Elf einiges zu bieten. Weil Altach in einem 3-4-3 mutig auftrat, die Zweikämpfe annahm und auch spielerisch Glanzpunkte setzte. Das alles war am Ende zu wenig, denn Zählbares nahm nur der Serienmeister der der letzten Jahre mit. So fasste Verteidiger Felix Strauss die 90 Minuten mit den Worten „positiv enttäuscht“ zusammen. Noch konkreter wurde Nuhiu: „Wir sind heute total enttäuscht, nicht auf die Mannschaftsleistung, sondern auf das Ergebnis.“ Und: „Vielleicht hätte ich mich theatralisch fallen lassen sollen, dann wäre es Rot gewesen. Aber ich bin ein fairer Spieler.“