Bregenz bastelt weiter an zweiter Liga

Sport / 25.01.2023 • 22:39 Uhr
SW Bregenz will unbedingt auch in der zweiten Liga jubeln.lerch
SW Bregenz will unbedingt auch in der zweiten Liga jubeln.lerch

Landeshauptstadt bekennt sich klar zum Profifußball und startet mit Adaptierungen am Stadion.

Bregenz Nicht nur sportlich setzt SW Bregenz in der aktuellen Saison der VN.at-Eliteliga mit starken Leistungen Zeichen, nun zieht man auch infrastrukurell nach. Mit Hilfe der Landeshauptstadt Bregenz macht man sich daran, das ImmoAgentur-Stadion auf Vordermann zu bringen, um bei einem durchaus möglichen Aufstieg in die zweithöchste österreichische Bundesliga gerüstet zu sein. Die Politik in Bregenz, allen voran Sportstadtrat Michael Felder, hat am vergangenen Dienstag im Stadtrat beschlossen, dass das Stadion bundesligatauglich werden soll.

66.000 Euro

Aktuell wird das Flugdach um rund 125.000 Euro erneuert. Nach einer Begehung des Stadions mit Verantwortlichen der Bundesliga kam zum Vorschein, dass es weiters eine Adaptierung des Flutlichts auf die in der zweiten Liga benötigten 400 Lux sowie eine Verbreiterung des Rasens benötigt. Die Kosten dafür belaufen sich auf knapp 66.000 Euro nett0. Bezüglich der Laufbahn wurde man in Bregenz kreativ. „Wir wollten unbedingt die Tauglichkeit der Leichtathletikanlage für Staatsmeisterschaften erhalten, daher kommt es zu einer Verbreiterung der Rasenfläche mithilfe eines Kunstrasens. Da gilt es dem Bauamt Bregenz zu danken, das sich diese Variante einfallen ließ und die Anklang bei den Herren der Bundesliga fand“, erklärt Sportstadtrat Felder, der weiter verdeutlicht, „dass wir als Stadt zum Klub stehen. Dabei spielt natürlich das Thema SWB-Nachwuchs eine große Rolle.“

In dasselbe Horn bläst auch der Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch: „In der Vergangenheit hat die Stadt für den Fußball von SW Bregenz immer Verständnis und Herz gezeigt, nicht nur für den Nachwuchs, in dem Hunderte Kinder und Jugendliche einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen, sondern auch für die Spitzenmannschaft. Das zeigt sich jetzt einmal mehr durch unsere Investition, mit der das Stadion ab kommender Saison bundesligafit ist.“

Rettungsring für Austria Lustenau

Die Amtshandlungen in Bregenz werden auch in Lustenau gern gesehen. Kein Geheimnis, dass die Austria für die Zeit des Stadionbaus ab November 2023 auf der Suche nach einer Ausweichspielstätte ist. Die Gespräche mit dem SCR Altach diesbezüglich verliefen in einer Sackgasse. Das Thema Bregenz als interimistischer Standort war bereits eines, wird durch die Adaptierungen des Stadions, die bis Anfang März abgeschlossen sein müssen, nun ein noch heißeres. „Ich weiß, dass es schon Gespräche zwischen SW Bregenz und der Austria gab. Von unserer Seite kann ich nur sagen: Wir sind als Stadt offen für Austria Lustenau, wollen Möglichkeiten prüfen, die funktionieren könnten und nicht Argumente finden, warum etwas nicht geht. Die letzte Entscheidung, wer noch in ihrem Wohnzimmer spielen darf, liegt aber bei SWB“, so Felder.

„Das sind sehr erfreuliche und positive Signale aus der Landeshauptstadt“, so Austria Lustenaus Vorstandssprecher Bernd Bösch, der hinzufügt, „dass die bereits stattgefundenen Gespräche sowohl mit Stadt als auch Verein sehr konstruktiv waren.“

Obwohl man unterdessen eine Nutzungsvereinbarung mit dem Tivolistadion in Innsbruck ab dem März 2024 unterschrieben hat, will man im Lager der Austria alles versuchen, die Bundesligaheimspiele in Vorarlberg zu spielen. „Mit der Variante Innsbruck als Heimstadion ist die Lizenz ein Formalakt, der aber gleichzeitig auch existenzgefährdend ist für unseren Klub. Da würde es finanziell definitiv ans Eingemachte gehen. Daher arbeiten wir mit Hochdruck an der Variante, die Spiele im Ländle auszutragen“, erklärt Bösch.

Keine Rasenheizung

Der große Haken am Stadion in Bregenz für die Austria bleibt die Rasenheizung, ein A-Kriterium für die Bundesliga. „Diese werden wir in naher Zukunft nicht andenken. In Zeiten der Energiekrise eine Rasenheizung einzubauen, ist einfach nicht vertretbar“, spricht der Bregenzer Sportstadtrat Felder Klartext. Ein Argument, das auch Bösch nachvollziehen kann, der aber weiter an eine Lösung im Sinne aller glaubt: „Es gibt noch ganz viele Fragezeichen. Die gilt es nun abzuarbeiten, um dann schnell weiterzukommen.“

„Wir als Stadt stehen hinter SW Bregenz und sind auch offen für Austria Lustenau.“

Das ImmoAgentur-Stadion in Bregenz wird auf Vordermann gebracht, damit die Heimmannschaft SW Bregenz bei einem etwaigen Aufstieg in die zweite Liga dort auch reüssieren darf.steurer
Das ImmoAgentur-Stadion in Bregenz wird auf Vordermann gebracht, damit die Heimmannschaft SW Bregenz bei einem etwaigen Aufstieg in die zweite Liga dort auch reüssieren darf.steurer