„Austria ist keine Randnotiz“

RB-Salzburg-Trainer Matthias Jaissle zollt Grün-Weißen vor dem Duell zum Ligastart Respekt.
Lustenau Natürlich hängen die Trauben für Austria Lustenau beim Frühjahrsstart in Salzburg beim Serienmeister hoch. Natürlich ist es ein Match David gegen Goliath. Dennoch: Ein Fußballspiel beginnt bekannterweise bei 0:0. Die Chancengleichheit ist zumindest zum Anpfiff gegeben. Die Ausgangslage ist aber grundverschieden. Während die Austria, „alles versuchen wird, in Salzburg nicht zu verlieren“, wie Austrias Cheftrainer Markus Mader betont, ist man in der Mozartstadt darauf aus, mit einem Sieg zum Start der Bundesliga das Cup-Ausscheiden gegen Sturm Graz wieder gutzumachen.
Dies machte RB-Trainer Matthias Jaissle (34) auf der Pressekonferenz vor dem Match auch deutlich, nachdem ihm mitgeteilt wurde, dass Mader (54) bei einem Blick auf die Homepage der Bullen, „die Austria nur eine Randnotiz“ sei. „Auf sportlicher Ebene kann ich versichern, dass Austria Lustenau sicher keine Randnotiz ist. Wir haben uns genau mit dem Team befasst. Nach unseren Beobachtungen wissen wir, dass sie in verschiedenen Formationen agieren können, darauf sind wir vorbereitet. Danach liegt der Fokus voll auf uns“, so der Deutsche.
Keine Kopie von Sturm Graz
Gut beobachtet, denn in der Tat hat Mader das Spielermaterial, um in verschiedenen Systemen aufzulaufen. Trotzdem weiß auch sein Kapitän Matthias Maak (30), dass, „diese Partie gleich der erste große Gradmesser für uns ist. Eines ist klar: Wir werden danach genau wissen, wo wir stehen.“ Sein Trainer sieht das Cup-Ausscheiden des Auftaktgegners nicht als Vorteil, „denn zum einem werden sie die Scharte gleich auswetzen wollen. Zum anderen haben sie schon 120 Minuten in den Beinen – sicher kein Nachteil.“ Anleihen vom Spiel der Grazer vom letzten Mittwoch will Mader auch nicht unbedingt nehmen. „Denn wir wollen Sturm nicht kopieren. Aber man hat gesehen, wo man auch Salzburg wehtun kann. Umgekehrt sollten wir Abspielfehler im Zentrum tunlichst vermeiden, die werden eiskalt bestraft,“ so der 54-Jährige, dessen Motto für die Partie lautet: „Nicht nur das Spiel gegen, sondern auch mit dem Ball wird ausschlaggebend sein für den Ausgang“.
Plan zurechtgelegt
In die gleiche Kerbe schlägt sein Kapitän. „Wir sind ehrgeizig genug, um nach Salzburg zu fahren und was holen zu wollen. Nochmal so eine Watsche wie im Herbst wollen wir auf keinen Fall“, blickt Maak auf das 0:6 zurück. Doch damals war, trotz der hohen Niederlage, nicht alles schlecht, die Austria lag zur Halbzeit nach zwei individuellen Fehlern nur 0:2 zurück. „Wir haben gut dagegengehalten, auch nach Rückstand noch zwei gute Chancen gehabt. Dies wollen wir mitnehmen für das anstehende Match,“ so der Kapitän der Grün-Weißen.
Coach Mader und sein Trainerteam haben sich schon einen Plan zurechtgelegt, mit dem sie den Serienmeister mehr als ärgern wollen. „Die Jungs brennen auf das Spiel, das ist schon mal der erste und wohl wichtigste Teil des Plans. Halten wir uns alle an die Abmachungen, können wir ihnen gefährlich werden. Und vielleicht sind die Salzburger mit dem Kopf schon beim Donnerstag. Das würde uns helfen“, sagt Mader und spricht Salzburgs Play-off-Hinspiel in der Europa League zuhause gegen AS Roma an.
Härtefälle
Kadertechnisch kann der Cheftrainer des Aufsteigers bis auf die angeschlagenen Spieler Anthony Schmid und Yuliwes Bellache sowie den gesperrten Pius Grabher aus dem Vollen schöpfen. Was dazu führt, dass es bereits zu Härtefällen im Kader kommt: „Ich kann von 23 Feldspielern nur 16 mitnehmen, da wird der eine oder andere sicher enttäuscht sein.“ Fix mit im Kader stehen die Neuzugänge Nemanja „Nemo“ Motika (19) und Emrehan Gedikli (19). Ob sie gleich eine Chance von Start weg bekommen, bleibt fraglich, wird auch vom System der Lustenauer abhängen.
„Nicht nur das Spiel gegen, sondern auch mit dem Ball wird ausschlaggebend sein.“


Teamnews
RED BULL SALZBURG
AUFSTELLUNG (4-1-3-2) Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer – Gourna-Douath – Seiwald, Sucic, Kjaergaard – Adamu, Okafor
ERSATZ Stejskal – Capaldo, Fernando, Sesko, Koita, Bernardo
ES FEHLEN Konate (krank), Guindo, Okoh (beide Knie), Omoregie (Rücken), Tijani (Schien- und Wadenbein)
AUSTRIA LUSTENAU
AUFSTELLUNG (4-3-2-1)Schierl – Anderson, Maak, Hugonet, Grujcic – Tiefenbach, Surdanovic, Rhein – Koudossou, Guenouche – Fridrikas
ERSATZ Helac – Gedikli, Motika, Türkmen, Adriel, Cheukoua, Diaby
ES FEHLT Grabher (gesperrt), Schmid, Bellache (verletzt)