Aussagen von Schoch ein Zankapfel in Bregenz

Bregenzer Vizebürgermeisterin für ihre Worte über unerwünschte Fußballfans aus Lustenau getadelt. Alle Fraktionen im Stadtrat sind sich einig: “Unqualifizierte Aussagen hinsichtlich Fußball und Sport zeugen von blanker Unwissenheit.”
Bregenz Wohl kaum einmal waren sich die Franktionen im Bregenzer Stadtrat so einig, wie nach den Worte von Vizebürgermeisterin Sandra Schoch, wonach die Austria-Fans im Bregenzer Stadion unerwünscht wäre.
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Hintergrund sind die Bemühungen von Bundesligist SC Austria Lustenau während des Neubaus des Reichshofstadion das ImmoAgentur-Stadion in der Landeshauptstadt als Ausweichstadion nutzen zu können. „Als „völlig unqualifiziert“, bezeichnet Stadtrat Robert Pockenauer (SPÖ) die mediale Verurteilung durch Schoch. „Damit schadet sie dem Ansehen der Stadt und dem Sport ganz massiv.“ Und Michael Sagmeister, Fraktionsobmann der Neos Bregenz legte nach: „Wenn man vom Thema keine Ahnung hat, ist es oft klüger, einfach still zu sein.“ Sportstadtrat Michael Felder (ÖVP) ist „fassungslos, denn die Sportstrategie der Stadt ist von allen Fraktionen mitgetragen. Die Hilfeleistung für die Austria ist ein Zeichen der Solidarität.“ Und Hubert Kinz (FPÖ) meinte: „Beschämend, wenn eine Vizebürgermeisterin Besucher von Fußballspielen als nicht willkommen in der Stadt bezeichnet.“
Das sagen . . .
Michael Felder, Sportstadtrat (ÖVP)

„Der Sport lebt seit Jahrtausenden von der Solidarität untereinander und kennt keinerlei Ideologien oder persönliche Befindlichkeiten. Das eine Vizebürgermeisterin einer Landeshauptstadt mit zwei großen Fußballvereinen, die mehrere hundert Jugendmitglieder trainieren und damit einen wichtigen Beitrag zur Integration leisten, mal schnell indirekt sagt „Wir wollen Euch und Eure Fans hier nicht“, macht mich ehrlichgesagt fassungslos. Zudem ist Sandra Schoch auch Stadträtin für Integration. Hiermit darf ich die Vizebürgermeisterin gerne erinnern, dass die Landeshauptstadt Bregenz einstimmig die Sportstrategie verabschiedet hat, die genau solche Vereine und ihre wichtige Wirkung unterstützen. Die Hilfeleistung der Austria-Lustenau ist nicht nur ein Zeichen der Solidarität gegenüber von Sportfreunden, sondern auch ein wichtiges Zeichen für den Sport allgemein. Ich wünsche mir mehr Weitsicht, denn es könnte jederzeit auch sein, dass wir für unsere Sportvereine Hilfeleistungen unserer Nachbargemeinden benötigen. Politik hat die Aufgabe konstruktiv und wertschätzend zu sein, persönliche Verunglimpfungen sind absolut fehl am Platz.“
Robert Pockenauer, Stadtrat (SPÖ)

„Gerade Sandra Schoch wirft anderen ständig Dilettantismus und Unfähigkeit vor. Anstatt sich bei den ressortverantwortlichen Stadträten zu informieren, gibt die Vizebürgermeisterin absolut unqualifizierte Aussagen von sich und sucht die Medienöffentlichkeit. Das Immo-Agentur Stadion ist gut zehn Minuten Fußmarsch vom Bahnhof Bregenz entfernt, zudem gibt es einen großen Parkplatz für Busse direkt vor dem Stadion. Hier von Verkehrschaos zu sprechen, ist schlichtweg falsch! Damit beweist sie nicht nur komplettes Unwissen über die Materie, sondern schadet dem Ansehen der Landeshauptstadt und dem Sport ganz massiv.“
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Dr. Hubert F. Kinz, LAbg. (FPÖ Bregenz)

„Anstatt einer persönlichen Ideologie hinterherzurennen, sollte die grüne Vizebürgermeisterin der Landeshauptstadt Bregenz die Interessen der Bregenzerinnen und Bregenzer und vor allem der Sportvereine im Blick haben. Sportveranstaltungen bringen Leben in die Landeshauptstadt und natürlich auch wichtige Einnahmen. Der Tourismus und die Wirtschaft leben von solchen Veranstaltungen. Zudem ist es beschämend, wenn eine Vizebürgermeisterin Besucher von Fußballspielen als ’nicht willkommen in der Stadt’ bezeichnet und als alkoholisierte Hooligans abstempelt.“
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Michael Sagmeister, Fraktionsobmann Neos Bregenz

„Mit Ihren Aussagen beweist Sandra Schoch in erster Linie, dass sie absolut keine Ahnung davon hat, wie die Vorarlberger Sportwelt – und gerade die Fußballvereine – aufgestellt ist und funktioniert. Tausende ehrenamtliche Funktionärinnen und Funktionäre stecken viel Herzblut in den Sport, der nicht nur eine immens wichtige integrative Aufgabe hat, sondern auch viele Jugendliche und Kinder zu mehr Bewegung animiert und das Leben mit Sport, Kameradschaft und Teamgeist prägt. Diese gesamte Gruppe mit den Familien und Kindern so dermaßen zu verunglimpfen und nebenbei als alkoholisierte Fangemeinde abzustempeln, zeigt die persönliche Verbohrtheit und macht mich persönlich wirklich wütend. Wenn man vom Thema keine Ahnung hat, ist es oft klüger einfach still zu sein“
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