Niederlage in letzter Sekunde

Austria Lustenau verliert beim LASK bei Stadioneröffnung nach fragwürdigem Elfmeter mit 0:1.
Linz 90 Minuten lang sah es nach der großen Überraschung aus. Doch am Ende entschied ein Elfmetertreffer von Marin Ljubicic (90+1.) die Stadioneröffnung des LASK gegen Austria Lustenau zugunsten der Hausherren. Die Austria stand nach einer richtig guten zweiten Halbzeit, in der sogar die ganz große Sensation eines Sieges im Bereich des Möglichen war, mit leeren Händen da. Ein guter Auftritt blieb unbelohnt.
Schierl in Topform
Austrias Cheftrainer Markus Mader schickte mit Nemanja Motika (19) und Henri Koudossou (23) im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Austria Wien zwei neue Akteure vom Start weg auf das Feld und ersetzte so den gesperrten Darijo Grujcic sowie den an den Adduktoren angeschlagenen Torben Rhein. An der Grundausrichtung veränderte dies aber nichts, die Austria versuchte ihr Glück wie zuletzt gewohnt im 3-5-2-System. Und der Anzug saß, sogar gut. Denn die Mader-Elf zeigte vor der prächtigen Kulisse in der neuen Arena wenig Respekt und spielte frech drauflos. So war es Austrias Lukas Fridrikas, der den ersten Schuss (6.) auf das Gehäuse losließ. In weiterer Folge war man Herr der Lage, ließ die Athletiker zu keinen Chancen kommen, die erst nach rund 30 Minuten aufwachten. Da aber richtig, die Grün-Weißen konnten sich kaum mehr befreien, jeglicher Versuch eines Konters verlief im Sand.
Innerhalb einer Minute musste sich Austria-Tormann Domenik Schierl dreimal auszeichnen. Zuerst parierte er einen Schuss von Ibrahim Mustapha (35.) glänzend, bei der nachfolgenden Ecke war er zweimal gegen Philipp Ziereis und Moses Usor (36.) im Stile eines Weltklasse-Torhüters zur Stelle. Und auch nach einem herrlich angetragenen Schuss von Keito Nakamura (45.) war er bestens postiert. Dank Schierl ging es mit einem 0:0 in die Pause, denn jeglicher Versuch eines Umschaltspiels von Seiten der Grün-Weißen verlief im Sand.
Starke zweite Halbzeit
Nach Wiederbeginn der zweiten Halbzeit zeigte sich die Austria verbessert, konnte das Spiel vermehrt in die Hälfte der Linzer verlagern, aber eine Großchance sprang dabei nicht heraus. Doch auch der LASK tat sich schwer, Zählbares herauszuspielen. Auch weil das Mittelfeld mit Stefano Surdanovic, Pius Grabher und Cem Türkmen mit viel Laufarbeit die Räume eng machen konnte.
Dadurch wurden die Gastgeber zunehmend nervöser, der Druck, bei der Stadioneröffnung einen Sieg einzufahren, immer größer. Genau wie die Räume der Austria im Konterspiel. So konnte sich Hakim Guenouche (74.) über die linke Flanke bis in den Fünfmeterraum durchtanken, wurde erst in letzter Sekunde von LASK-Verteidiger Ziereis geblockt. Plötzlich lag die Sensation in der Luft und auch die Austria-Kicker spürten, dass etwas möglich ist. In der 82. Minute hatte man sogar die Führung auf dem Kopf. Jean Hugonet stieg nach einer Ecke am höchsten, doch sein Versuch strich hauchdünn übers Gehäuse der Gastgeber. Die Folge: Vereinzelt Pfiffe der Fans für die Heimmannschaft. So hatte sichLASK-Coach Didi Kühbauer die Premiere in der hypermodernen Arena keinesfalls vorgestellt.
Fragwürdiger Elfmeter
Den schwachen Auftritt der Linzer rettete nur ein sehr fragwürdiger Pfiff von Schiedsrichter Harald Lechner. Nach einem Zusammenprall zwischen Cem Türkmen und dem kurz zuvor eingewechselten Florian Flecker (90.) im Strafraum zeigte der Wiener zur Verwunderung vieler im Stadion auf den Elfmeterpunkt. Auch der VAR bestätigte und Marin Ljubicic verwertete den Strafstoß zum umjubelten Siegtreffer.
„Wir sind in der zweiten Halbzeit gut aufgetreten, deswegen ist diese Niederlage sehr bitter“, erklärte Pius Grabher und ergänzte, „dass wir gesehen haben, dass dem LASK die Kräfte schwanden. Dadurch wurden wir mutiger, aber am Ende nicht belohnt“. Pechvogel Türkmen war am Boden zerstört: „Es war einfach kein Elfmeter. Flecker ist in mich hineingerutscht“.
„Es war einfach kein Elfmeter. Flecker ist in mich hineingerutscht, ich verstehe das nicht.“

