Dornbirn bietet perfekte Bühne für das Comeback

Sport / 08.03.2023 • 15:45 Uhr / 7 Minuten Lesezeit
2009 startet die Österreich-Rundfahrt in Dornbirn, 14 Jahre später findet hier ein Neustart statt. <span class="copyright">Apa</span>
2009 startet die Österreich-Rundfahrt in Dornbirn, 14 Jahre später findet hier ein Neustart statt. Apa

Die Österreich-Rundfahrt kehrt als Tour of Austria zurück. Der Grand Depart ist in Vorarlberg.

dornbirn Die Räder sind aufgepumpt, die Kette ist geölt und die Bidons sind gefüllt. Die Österreich Rundfahrt steht unmittelbar vor ihrem Comeback. Im Rahmen einer großen Pressekonferenz in Waidhofen an der Ybbs wurde die Veranstaltung in neuem Gewand präsentiert.

Tour-of-Austria-Geschäftsführer Thomas Kofler mit ÖRV-Präsident Harald Maier. <span class="copyright">Gepa </span>
Tour-of-Austria-Geschäftsführer Thomas Kofler mit ÖRV-Präsident Harald Maier. Gepa

Der Startschuss für eine neue Ära im österreichischen Radsport fällt in Dornbirn. Die Messestadt empfängt als Startort Anfang Juli die Tour of Austria, wie die neu adaptierte Österreich-Rundfahrt ab 2023 heißen wird. Nach dreijähriger Pause kehrt die nationale Tour damit wieder auf die Bühne des nationalen und internationalen Radsports zurück. Nach der Corona-Pandemie und finanziellen Problemen haben die heimischen Teams nun das Zepter übernommen und treten bei der Tour of Austria als Veranstalter auf.

Der Tiroler Thomas Pupp leitet gemeinsam mit Thomas Kofler die neue Tour. <span class="copyright">Gepa</span>
Der Tiroler Thomas Pupp leitet gemeinsam mit Thomas Kofler die neue Tour. Gepa

Sie lösen damit den österreichischen Radsportverband mit Präsident Harald Maier ab. Unter der Führung der neuen Tour-of-Austria-Geschäftsführer Thomas Kofler (Team Vorarlberg) und Thomas Pupp (Tirol Cycling Team) haben sich die fünf heimischen Kontinental-Mannschaften, die sportlich weiterhin konkurrieren, zusammengeschlossen, um die für sie so wichtige nationale Rundfahrt wiederzubeleben. Unterstützung erhielten die Radsportteams von Wolfgang Konrad, der als Mitgesellschafter in die Tour-of-Austria-GmbH einsteigt. Der ehemalige Leichtathlet und Vater von Tour-de-France-Etappensieger Patrick Konrad bringt als Veranstalter des Vienna City Marathons viel Know-how und Erfahrung in das Organisationsteam der neuen Rundfahrt ein.

Wolfgang Konrad liefert der Organisation wichtiges Know-how.<span class="copyright"> Gepa</span>
Wolfgang Konrad liefert der Organisation wichtiges Know-how. Gepa

Sportlich wird die Tour of Austria als Teil der UCI Europe Tour ein 2.1-Rennen und ist damit das höchstdotierte heimische Etappenrennen noch vor der zuletzt gut besetzten Oberösterreich-Rundfahrt (2.2). Mehrtägige Veranstaltungen auf diesem Niveau werden üblicherweise von einigen World-Tour-Teams besetzt, so soll es auch in diesem Jahr sein. Wobei der Fokus laut Pupp auf Teams liegt, die österreichische Fahrer in ihren Reihen haben. Im Februar siegte Tour-de-France-Champion Jonas Vingegaard beim spanischen 2.1-Rennen O Gran Camino, in der gleichen Klasse befinden sich auch die Sibiu Tour oder die Portugal-Rundfahrt, bei der in diesem Jahr auch das Team Vorarlberg am Start stehen wird.

Dornbirn bietet perfekte Bühne für das Comeback
Die Route der Tour of Austria 2023. Details zu den Strecken werden erst präsentiert.

Bei der ersten Auflage als Tour of Austria und der 72. insgesamt als Österreich- Rundfahrt stehen fünf Etappen auf dem Programm. Den Anfang der Tour, die sich klar in der Tradition der 1947 ausgetragenen Österreich-Rundfahrt sieht, macht als “Grand Depart” Dornbirn am 1. und 2. Juli. In Vorarlberg wird am Samstagabend auf dem Dornbirner Marktplatz die Mannschaftspräsentation im Rahmen eines Events durchgeführt. An diesem Tag startet auch die Tour de France im Baskenland in ihre 110. Auflage.

1. Etappe (2. Juli): Dornbirn – Dornbirn

Andre Greipel bekam die Küsschen im Ziel in Dornbirn.<span class="copyright"> Apa</span>
Andre Greipel bekam die Küsschen im Ziel in Dornbirn. Apa

In Dornbirn machte die Österreich-Rundfahrt zuletzt 2009 Station. Auch damals diente die größte Stadt Vorarlbergs als Startort für die mehrtägige Tour durch das gesamte Land. Nach 141,9 Kilometern siegte vor 14 Jahren der Deutsche Andre Greipel. Der elffache Tour-Etappensieger setzte sich im Massensprint auf dem Marktplatz vor dem Australier Grame Brown und dem Italiener Manuel Belletti durch. 2023 wird der Parcours die Fahrer zunächst ins Oberland führen, ehe nach einer mehrfach zu befahrenden Schlussrunde die Entscheidung auf dem Marktplatz fällt. Die genaue Route wird in den kommenden Wochen gesondert präsentiert.

2. Etappe (3. Juli): St. Anton am Arlberg – Innsbruck

Lukas Pöstlberger jubelte 2015 über einen Solotriumph vor der Innsbrucker Hofburg. <span class="copyright">Apa</span>
Lukas Pöstlberger jubelte 2015 über einen Solotriumph vor der Innsbrucker Hofburg. Apa

Die zweite Etappe führt den Tour-Tross nach Tirol. Vom Skiort St. Anton am Arlberg geht es nach Innsbruck. Die Tiroler Landeshauptstadt war 2015 zuletzt Zielort einer Ö-Tour-Etappe. Die Fahrt von Kitzbühel nach Innsbruck endete damals mit einem Etappensieg des Oberösterreichers Lukas Pöstlberger, heute Profi beim australischen World-Tour-Team Jayco-AlUla.

Viele Zuschauer säumten bei der Rad-WM 2018 die Tiroler Straßen. <span class="copyright">Gepa</span>
Viele Zuschauer säumten bei der Rad-WM 2018 die Tiroler Straßen. Gepa

2018 folgte schließlich die Radweltmeisterschaft in Innsbruck, die zu einem großen Sportfest in der Olympiastadt von 1964 und 1976 wurde, und mit einem spanischen Triumph von Alejandro Valverde endete. Beim WM-Rennen der Herren kamen 275.000 Zuschauer an die Straßen Tirols und feuerten die Profis an.

3. Etappe (4. Juli): Sillian – St. Johann/Alpendorf

Auf der Glockner-Hochalpenstraße warten zahlreiche Höhenmeter und spektakuläre Ausblicke auf die Fahrer.<span class="copyright"> Apa</span>
Auf der Glockner-Hochalpenstraße warten zahlreiche Höhenmeter und spektakuläre Ausblicke auf die Fahrer. Apa

Von Osttirol geht es am Dienstag, 4. Juli, weiter nach St. Johann im Pongau. Die Zielankunft im oberhalb von St. Johann liegenden Alpendorf hat es bei der Österreich-Rundfahrt schon häufiger gegeben, sie war meist Teil der Königsetappe, die zuvor über den Großglockner geführt hat. 2017 gewann der Australier Ben O’Connor, der 2021 Vierter der Tour de France wurde, im Salzburger Pongau. Auch heuer wird die Fahrt von Sillian in Richung Norden vor allem für Bergspezialisten interessant – am Dach der Tour, dem Glockner, wird der traditionelle Glocknerkönig gekürt. Die Vorentscheidung um den Tour-Sieg könnte schließlich am drei Kilometer langen Schlussanstieg nach Alpendorf fallen.

4. Etappe (5. Juli): St. Johann/Alpendorf – Steyr

Clement Venturini jubelte am 4. Juli 2016 über seinen Etappensieg in Steyr. <span class="copyright">Apa</span>
Clement Venturini jubelte am 4. Juli 2016 über seinen Etappensieg in Steyr. Apa

Es wird die längste Etappe der Tour of Austria 2023. Vom Salzburger Land geht es nach Oberösterreich, das Ziel empfängt die Fahrer im Stadtzentrum von Steyr und soll dort viele Zuschauer anlocken. Die knapp 40.000-Einwohner-Stadt schien zuletzt 2016 im Plan der Österreich-Rundfahrt auf, damals entschied der Franzose Clement Venturini nach 205 Kilometern den Sprint des Feldes für sich. In Steyr wird außerdem jährlich ein Kriterium ausgetragen.

5. Etappe (6. Juli): Ybbs an der Donau – Sonntagberg

Am Sonntagberg endete die erste Auflage der Tour of Austria. <span class="copyright">Gepa</span>
Am Sonntagberg endete die erste Auflage der Tour of Austria. Gepa

Das Finale der Tour soll ein “Wallfahrtsort” der Radfahrer werden. Am Sonntagberg in der Nähe von Waidhofen an der Ybbs fällt die endgültige Entscheidung um den Toursieger und Nachfolger von Ben Hermans, der 2018 und 2019 das Gelbe Trikot mit nach Belgien genommen hat. Der Anstieg in Niederösterreich stand bereits fünf Mal am Ende einer Ö-Tour-Etappe, zuletzt triumphierte Antonio Nibali 2018 vor der Wallfahrtskirche.

Aufgrund Ihrer Datenschutzeinstellungen wird an dieser Stelle kein Inhalt von Youtube angezeigt.

Du hast einen Tipp für die VN Redaktion? Schicke uns jetzt Hinweise und Bilder an redaktion@vn.at.