Tarnen und täuschen

Sport / 07.04.2023 • 20:47 Uhr
Ob sich Austrias Adriel wieder um Athde Nuhiu kümmert oder doch Kapitän Matthias Maak, lässt Markus Mader offen.gepa
Ob sich Austrias Adriel wieder um Athde Nuhiu kümmert oder doch Kapitän Matthias Maak, lässt Markus Mader offen.gepa

Vor dem großen Ländle-Derby lassen sich die Trainer nicht in die Karten blicken.

Lustenau, Altach Das dritte Duell zwischen Vorarlbergs Bundesligisten Austria Lustenau und SCR Altach verspricht nicht nur ein emotionaler Leckerbissen zu werden, sondern auch was die taktischen Kniffe beider Trainer betrifft. So war in den jeweiligen Pressekonferenzen vor dem Spiel klar herauszuhören: Der Favorit ist immer der andere. Altachs Klaus Schmidt (55) jedenfalls schmunzelte, als er erfuhr, dass sein Gegenüber Markus Mader (54) trotz der aktuell besseren Tabellensituation und den beiden Siegen im Herbst gegen Altach nichts von der Favoritenrolle wissen wollte. „Wenn zwei Außenseiter gegeneinander spielen, wird man schon sehen, was dabei herauskommt“, lautet der Konter des Steirers. Und Schmidt konnte sich nicht verkneifen, noch einmal nachzulegen: „In Lustenau üben sie sich halt gerne noch immer in Understatement.“

Den sportlich Verantwortlichen in Lustenau ist es herzlich egal, dass man zuletzt mit drei Siegen in Folge einen Vereinsrekord in der Bundesliga aufgestellt hat. „Wir treffen mit Altach auf ein Team, das seit Ewigkeiten in der Bundesliga spielt. Dazu wissen sie genau, was Spiele in der Qualifikationsgruppe ausmachen. Diese Mannschaft ist letzte Saison durch ein Stahlbad gegangen und hat den Klassenerhalt geschafft. Wir bleiben der Herausforderer, der Liganeuling“, erklärt Austrias Cheftrainer Markus Mader.

Dazu sieht er die Verpflichtung von Klaus Schmidt als Coach der Rheindörfler als schwer berechenbare Variable, „weil es für uns nicht leicht zu deuten ist, in welcher Besetzung sie gegen uns antreten. Dass sie bissiger agieren als in den letzten beiden Derbys, liegt aber auf der Hand.“ Doch auch Mader selbst lässt sich nicht die Karten blicken: „Ich habe durch unseren starken Kader auch kurzfristig Möglichkeiten zu reagieren. Mehr gibt‘s dazu nicht zu sagen.“

Den Trumpf der „schwer berechenbaren Variablen“ will sich Schmidt nicht nehmen lassen. Auch wenn er mit der Einlaufgarantie für seinen Stoßstürmer Atdhe Nuhiu „schöne Grüße“ in Richtung des Gegners schickt, vieles bleibt ungewiss. Bleibt er bei der Fünfer-Abwehrreihe, dürfte es Johannes Tartarotti (23) im Mittelfeld in die Karten spielen. Entscheidet er sich für eine Viererkette, dann sollte wohl Jan Jurcec anfangen. Zumal der 22-jährige Kroate beim Auftaktsieg für den Umschwung sorgte. Fest steht nur eines: Mit dem Derbytag endet für Schmidt eine 40-tägige Fastenzeit, die sich der Fußballtrainer seit 25 Jahren auferlegt. Und damit ist die Tür geöffnet für 90 prickelnde Derbyminuten. VN-mkr-cha

„Altach ist letzte Saison durch ein Stahlbad gegangen, wir bleiben weiter der Liganeuling.“

„Schöne Grüße nach Lustenau. Eines ist fix: Atdhe Nuhiu wird auf jeden Fall spielen.“