Derby-Kracher als Ouvertüre

Sport / 14.04.2023 • 19:54 Uhr
Simon Plagg hat seine Karriere bei den Dornbirn Indians nach 21 Jahren in der Kampfmannschaft und 19 in der Bundesliga in der Winterpause beendet.Oliver Lerch
Simon Plagg hat seine Karriere bei den Dornbirn Indians nach 21 Jahren in der Kampfmannschaft und 19 in der Bundesliga in der Winterpause beendet.Oliver Lerch

Zur Eröffnung der neuen Baseball-Bundesliga-Saison treffen in Hard die Bulls auf die Indians.

Hard Neuer Modus, alte Rivalität. Zum Auftakt der neuen Saison in der Baseball Bundesliga kommt es gleich zum prestigeträchtigen Derby zwischen den Hard Bulls und den Dornbirn Indians. Nach dem Rückzug der Feldkirch Cardinals sind die Bulls und Indians die verbliebenen Vorarlberger Vertreter in der höchsten Spielklasse. Beide wollen unbedingt ins Play-off der besten vier, der Vorjahrsfinalist aus Dornbirn strebt den ersten Titel seit 2019 und den vierten insgesamt an. Da sich auch der vierfache Champion aus Attnang-Puchheim aus der Liga verabschiedet hat, wurden die Divisions zusammengelegt. Nach dem Grunddurchgang steigen nun die besten vier Teams direkt ins Halbfinale auf.

„Unser Ziel und unsere Erwartungshaltung ist, die Meisterschaft zu gewinnen. Wir arbeiten jeden Tag sehr hart dafür. Im letzten Jahr hat es ganz knapp nicht gereicht, aber der Verein hat in den letzten Jahren sehr viel investiert, und die Zielsetzung im Verein ist klar“, sagt Indians-Coach Graehem Luttor. Der Kader der Dornbirner ist weitestgehend gleich geblieben, die beiden Legionäre Shotaro Usui und Kruno Gojkovic sind weiterhin dabei.

Auf das heutige Derby (ab 13 Uhr) in Hard haben sich die Indians mit einem Trainingslager in Italien vorbereitet und dadurch auch den traditionellen V-Cup verpasst. Dort landete die zweite Garde der Indians auf Rang drei, während der Lokalrivale aus Hard den Titel beim Vorbereitungsturnier am Bodensee behielt.

„Es war für uns ein sehr erfolgreicher Saisonauftakt, auch wenn die Indians nicht in voller Besetzung angetreten sind. Unser Finalgegner Baldham Boars ist in die erste Liga Deutschlands aufgestiegen. Wir haben noch ohne Imports gespielt, das stimmt uns natürlich zuversichtlich für die Saison“, fasst Marcel Winder, Urgestein der Hard Bulls, das Vorbereitungsturnier zusammen. Die Bulls hatten sich im Vorjahr für das Play-off qualifiziert und waren im Viertelfinale an den Indians gescheitert. Umso größer ist die Lust der Harder, bereits zum Saisonauftakt Revanche am Lokalrivalen zu nehmen. Allerdings müssen die Gastgeber auf Erwin Frias verzichten, der sich in der Vorbereitung am Arm verletzt hat und bis Juni ausfallen wird. „Das kann immer passieren, aber wir sind breiter aufgestellt als im Vorjahr“, ist sich Winder sicher.

Neue Legionäre

In seiner 13. Saison bei den Bulls lautet das Saisonziel des Pitchers ein weiteres Mal die Teilnahme am Play-off, auch wenn dieses Mal nur vier Teams den Sprung in die Post-Season schaffen: „Wir haben im Winter sehr gut gearbeitet und sind gefühlt eine bessere Mannschaft als im Vorjahr. Es ist ein ambitioniertes Ziel, aber nicht unrealistisch.“

Neu bei den Hardern sind die Legionäre Peace Howard (Outfield), Kelvin Palma (Pitcher) und Jackson Murphy (Catcher) sowie Moritz Widemscheck, der als Leihspieler der Feldkirch Cardinals in der Bundesliga bleibt. Weiter mit an Bord ist Trainer Anthony Bennett. „Er ist ein Coach der alten Schule, der auf Disziplin und Teamwork großen Wert legt. Er fordert mehr von uns Spielern, als es seine Vorgänger getan haben“, fasst Winder zusammen.

Internationaler Ausflug

Während die Bulls ihren vollen Fokus auf die Meisterschaft legen, wartet auf die Indians im Juni ein weiteres Saisonhighlight. Der amtierende Vizemeister tritt ab 19. Juni in Bratislava zum Federation Cup gegen die Deune Spartans (Belgien), Challengers Zürich (Schweiz), Apollo Bratislava (Slowakei), Rättvik IK (Schweden) und KNTU (Ukraine) an. Sollten das Team von Trainer Luttor das Turnier gewinnen, steigen die Dornbirner 2024 in den Confederations Cup auf, die zweithöchste Kategorie im Vereins-Baseball in Europa.

„Wir haben ohne Imports gespielt, das stimmt uns zuversichtlich für die Saison.“

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