Der Sahnetorte fehlte nur die Kirsche

Sport / 18.04.2023 • 08:55 Uhr
Eine Verletzung verhindert den Einsatz von Patrick Obrist bei der A-WM in Tampere. APA
Eine Verletzung verhindert den Einsatz von Patrick Obrist bei der A-WM in Tampere. APA

Patrick Obrist blickt mit dem EHC Kloten auf eine gelungene Saison zurück – das Nationalteam muss warten.

Kloten Für Roger Bader und die österreichische Nationalmannschaft gab es von Patrick Obrist einen Korb. „Ich habe leider in der Endphase der Meisterschaft gegen Bern das Innenband angerissen“, erklärt der 30-Jährige in Diensten des EHC Kloten die Absage für die anstehende A-Weltmeisterschaft in Tampere. „Ich war mit dem Teamchef in Kontakt. Wir haben eine Einschätzung vorgenommen, ob es Sinn macht, ins Trainingscamp einzurücken und den Aufbau mitzumachen. Aber die komplette Heildauer ist auf sechs bis acht Wochen ausgelegt. Es ist wohl besser, mich auf die Rehabilitation zu konzentrieren, die Zeit im Sommer zu nützen, um fit zu werden. Wenn ich gesund bin, werde ich nächstes Jahr beim Nationalteam wieder an Bord sein.“

Ein beständiger Wert

Ein beständiger Wert bleibt Obrist beim EHC Kloten. Gleich nach der Saison verlängerte der Klub aus der höchsten Schweizer Eishockeyliga den Vertrag mit dem Altacher um ein weiteres Jahr. „Das ist ein schöner Vertrauensbeweis“, findet der Stürmer mit der Rückennummer 13. „Es ist vier Jahre her, dass wie auf A-Level gespielt haben. Im abgelaufenen Aufstiegsjahr wehte wieder ein anderer Wind, der Level ist gestiegen. Es freut mich, dass Kloten von mir überzeugt ist und gesehen hat, dass ich mich durchsetzen kann.“ Es sei nach dem Meistertitel in der Swiss League vieles ungewiss gewesen: „Die Liga hat sich nicht zuletzt durch die Erhöhung des Ausländerkontingents auf sechs verändert, sie wurde viel besser. Am Anfang war schon ein Kribbeln da, man wusste, es wird sich gegenüber der Vorsaison einiges ändern. Aber nach ein paar Spielen hat es sich eingependelt. Wir nahmen das Niveau an, ich konnte meine Position auslegen, wie ich es immer schon gemacht habe.“ Obrist war neben den beiden Stürmerlegionären aus Finnland mit 774:10 Minuten der gefragteste Unterzahlspieler. In 49 Partien mit Kloten kam er auf 452:23 Minuten Eiszeit, verbuchte bei 49 Torschüssen fünf Treffer und vier Vorlagen. Ein schöne Doppelbelastung gab es in dieser Saison zudem: Mit Töchterchen Zoé erhielten Patrick Obrist und seine Gattin Lilian vor einem Jahr Familienzuwachs

Erwartungen erfüllt

Der gebürtige Dornbirner trägt seit der Saison 2015/16 das Trikot der Klotener. Über den Nachwuchs der Bulldogs, des SC Rheintal, Uzwil, der Pikes Oberthurgau und Zug landete der Absolvent der HTL Bregenz bei den Salzburg Juniors, absolvierte dort auch 50 Spiele für das erste Team. 2018 stieg er mit Kloten ab, das Comeback gab es in der vergangenen Saison mit dem Erreichen der Qualifikation für die Pre-Play-offs und dem damit verbundenen Klassenerhalt. „Wir haben die Erwartungen des Vorstands und der Fans erfüllt. Mit einem Fuß waren wir im Play-off der besten acht. Hätte sich das realisieren lassen können, dann wäre das die Kirsche auf der Sahnetorte gewesen.“
Damit ist für Obrist auch schon das Ziel für die kommenden Saison ausgegeben. „Wir haben uns in der Liga etabliert, kennen Rhythmus und Ablauf. Alle Spieler haben mehr Erfahrung, sind reifer geworden. Der Kader ist aktuell schon breit aufgestellt. Das Play-off sollte das Ziel sein.“

Familienglück mit Gattin Lilian und Töchterchen Zoé.
Familienglück mit Gattin Lilian und Töchterchen Zoé.

Vom Zero zum Hero

Mit David Reinbacher hat Obrist einen Landsmann in den Kloten-Reihen, der in dieser Saison für so manche Schlagzeile gut war. „Er wurde von den Junioren heraufgezogen, hat sich als fixe Waffe in der Verteidigung etabliert. David ist innerhalb von zwei Saisonen vom Zero zum Hero aufgestiegen. Er hat einen gewaltigen Schritt gemacht und total beeindruckt. Ich bin gespannt, wie er sich in den kommenden Jahren entwickeln wird.“