Pioneers und der EC Bregenzerwald schmieden Eishockey-Allianz

Sport / 18.04.2023 • 08:55 Uhr
<p class="caption"> EC Bregenzerwald fährt mit den Pioneers Vorarlberg künftig auf einer Schiene. Steurer</p>

EC Bregenzerwald fährt mit den Pioneers Vorarlberg künftig auf einer Schiene. Steurer

Partner in einem durchgängigen Konzept

Feldkirch, Dornbirn Die Bemer Pioneers Vorarlberg und der EC Bregenzerwald arbeiten künftig intensiver in der Vorarlberger Spielerentwicklung zusammen und schließen die verbliebene Alps Hockey League Lücke der Vorarlberger Mission. „Als gleichwertige Partner realisieren wir ein Projekt auf Augenhöhe mit Win-Win-Charakter, besonders für die zahlreichen jungen Vorarlberger Sportler“, erklären die Vertreter der Organisationen.

Ein roter Faden

Die Vision der Bemer Pioneers ist jungen Talenten neue Perspektiven zu eröffnen und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten. Grundvoraussetzung dafür ist die Teilnahme an den drei höchsten österreichischen Eishockeyligen (ICE, Alps HL und ÖEL). Der nächste logische Entwicklungsschritt der Vorarlberger Mission ist daher, mit einem Ländle Club in der Alps Hockey League diesen Kreis zu schließen. 
„Durch die Ausbildungsvereinbarung zwischen den Bemer Pioneers Vorarlberg (ICE), dem EC Bregenzerwald (Alps), der VEU Feldkirch (ÖEL) und des EHC Montafon (VEHL) ziehen wir einen durchgängigen und systematischen roten Faden durch die Vorarlberger Eishockeyentwicklung. Von den Jüngsten bis zu den Profis bündeln alle Vereine gemeinsam ihre Kräfte, um ein attraktives, zukunftsfähiges Angebot zu schaffen.“ sind sich die Verantwortlichen einig.

Eishockeyinteressierte aus der gesamten Vorarlberger Region wird über den EC Bregenzerwald, die VEU Feldkirch und den EHC Montafon ermöglicht, an Meisterschaften in verschiedenen Altersgruppen teilzunehmen. Das ÖEL Team bildet dann das Bindeglied zur Alps Hockey League, wo die besten Talente sich schließlich für einen Platz im Ice Hockey League Kader der Pioneers Vorarlberg empfehlen können.

Bulldogs-Ausstieg überraschte

Mit dem Ausstieg der Bulldogs aus der Ice Hockey League stand am Standort Dornbirn quasi über Nacht der letzte Teil des Ausbildungsweges nicht mehr zur Verfügung. „Da der Rückzug des DEC aus der höchsten österreichischen Spielklasse doch überraschend kam, war es uns im Sinne der Spieler ein Anliegen, die entstandene Lücke schnellstmöglich mit einer vorerst losen Zusammenarbeit mit den Pioneers Vorarlberg zu schließen.“, erinnert ECB-Obmann Guntram Schedler.

Konzept mit Standort Dornbirn

Bereits seit 11 Jahren sind die Wälder in Dornbirn mitverantwortlich für die Ausbildung der Spieler. Nachdem die Vereinsführung der Bulldogs im vergangenen Sommer zusätzlich diese Kooperation beendete, hatte der Nachwuchs der Messestädter nach der U17 keine Perspektive mehr im Leistungsniveau. Besorgte Eltern kamen in Folge auf den EC Bregenzerwald zu, um die Weiterführung der durchgängigen Ausbildung von der U7 bis hin zur Kampfmannschaft der Alps Hockey League auch in Zukunft gewährleisten zu können. Es wurde intensiv daran gearbeitet ein neues, gemeinsames Konzept aufzustellen, das die Nachwuchsarbeit am Standort Dornbirn bereits ab den Jüngsten noch mehr professionalisiert und nachhaltig gewährleistet. Ebenso beinhaltete es einen gesamtheitlichen, gemeinsamen Weg im Leistungsbereich für Vorarlberg.

Wesentliche Weichen waren bereits gestellt: Neben gleichbleibender Spielstätte hätte auch die Beibehaltung vertrauter Bezugspersonen garantiert werden können. Die Stadt Dornbirn stand als wichtiger Partner hinter dem Projekt. Insbesondere die Tatsache, dass hier eine nutzenstiftende überregionale Partnerschaft auf Eigeninitiative der handelnden Personen zu Stande kommen sollte, wurde auf breiter Ebene begrüßt. Nach intensivem Austausch über Monate, fand sich der EEC Bregenzerwald allerdings kurz vor dem Startschuss dieses zukunftsweisenden Gesamtprojekts alleine wieder. Auch wenn diese Tür für den Moment geschlossen wurde, ist der ECB weiterhin offen für eine Zusammenarbeit im Sinne einer ganzheitlichen Lösung für alle Sportler am Standort Dornbirn. Auf Landesebene gab es im Frühjahr weitere Treffen mit den Pioneers Verantwortlichen, um sich über ein gemeinschaftliches Modell für die Spielerentwicklung auszutauschen.

Durchgehendes Konzept

Auch die Synergien im Trainerbereich werden durch regelmäßigen Austausch aller Beteiligten ideal genutzt. Die hauptamtlichen Trainer der Pioneers Vorarlberg und der Wälder Headcoach werden Hand in Hand arbeiten. Beabsichtigt ist nicht nur der kontinuierliche mündliche Dialog, das innovative Trainerkonzept sieht darüber hinaus vor, den ECB-Coach in regelmäßigen Abständen beim Pioneers Eistraining dabei zu haben – was umgekehrt natürlich genauso gilt. Zusätzlich wird ein Vollzeit angestellter Tormanntrainer sowohl die Goalies der Pioneers wie auch jene des ECB, der VEU und des EHC Montafon betreuen.

Wälderhalle als wichtiger Standort

Einen hohen Stellenwert im Vorarlberger Weg bekommt zukünftig die Wälderhalle eingeräumt: „Abgesehen von der allgemeinen Knappheit an Eiszeiten, braucht das Vorarlberger Eishockey den Standort Andelsbuch, um den Sport flächendeckend im ganzen Land betreiben zu können und das Einzugsgebiet Bregenzerwald zu erschließen. Zudem fehlt im Land die Infrastruktur für eine ganzjährige Ausbildung auf dem Eis. Durch den modernen Neubau werden alle dafür technischen und räumlichen Voraussetzungen garantiert.“
Die Eishockeyausbildung in Vorarlberg würde durch die Partnerschaft langfristig massiv an Qualität gewinnen. “Wir sind überzeugt, hierdurch noch mehr Ländle Youngster ans Profihockey heranführen zu können. Darüber hinaus treiben wir durch die Partnerschaft Pioneers/Bregenzerwald die von der Landesregierung angestrebte ganzheitliche Vorarlberger Entwicklung voran”, sagt Pioneers-Geschäftsführer Christian Groß.