„Andi“ spielt immer und überall

Sport / 04.05.2023 • 19:32 Uhr
Bei Austria Lustenau blüht Anderson auf.Gepa (3)
Bei Austria Lustenau blüht Anderson auf.Gepa (3)

Der Brasilianer ist die Allzweckwaffe von Austria Lustenau.

Lustenau Außer im Tor würde ich ihn überall einsetzen“, beschreibt Austria-Lustenau-Coach Markus Mader seinen Spieler Anderson dos Santos Gomes, „solch variable Spieler sind für uns Gold wert.“ Der Brasilianer ist für den Bundesliga-Aufsteiger aber nicht nur aufgrund seiner Variabilität extrem wertvoll. Wenn er fit und nicht gesperrt war, stand Anderson bei allen Saisonspielen der Austria in der Startformation. Mit fünf Toren und sechs Vorlagen zahlte er das in ihn gesetzte Vertrauen mehr als nur zurück. Mit dieser Ausbeute ist der 25-Jährige gemeinsam mit Lukas Fridrikas bester Scorer der Grün-Weißen – und das als rechter Verteidiger, wie er seine Stammposition selbst beschreibt. „Aber wenn der Trainer einen Stürmer oder Innenverteidiger braucht, mache ich das gerne. Ich bin Teamplayer und will einfach spielen“, sagt „Andi“, wie der Brasilianer von allen genannt wird.

Dolmetscher und Führungsspieler

Im Winter 2021/22 stieß Anderson als einziger Neuzugang während der Aufstiegssaison zu den Grün-Weißen und erwies sich schnell als Goldgriff. Bei Altach aufs Abstellgleis geschoben, spielte der Rechtsfuß den Herbst 2021 als Leihspieler beim FC Dornbirn, ehe sein Vertrag bei den Rheindörflern aufgelöst wurde, um den aufgeblähten Kader zu verkleinern. Die Austria griff erfreut zu und fand in Anderson nicht nur einen polyvalenten Akteur auf dem Platz, sondern auch einen Führungsspieler und Übersetzer außerhalb des Spielfeldes.

Der Brasilianer, der in der Millionenmetropole Sao Paulo geboren ist, kam 2019 nach Vorarlberg und spricht inzwischen sehr gut Deutsch. Das hilft ihm und vor allem seinem Teamkollegen und Landsmann Adriel, der ansonsten nur wenige der Kommandos des Trainerteams verstehen würde.

Vertrauen als Schlüssel

Nach einem guten Start in Altach unter Trainer Alex Pastoor pendelte Anderson ab 2019 zwischen Spielfeld und Bank. Als Trainer Damir Canadi zum SCRA zurückkehrte, spielte der Brasilianer keine Rolle mehr. „Mein Problem in Altach war mein fehlendes Selbstvertrauen. Ich musste einen Schritt zurück machen, deshalb war der Wechsel nach Dornbirn wichtig für mich“, erinnert sich der Jungpapa. Beim Zweitligisten erlebte er zwar unter Trainer Eric Orie eine für das Team sportlich wenig erfolgreiche Phase, allerdings deutete er dort sein großes Potenzial an und empfahl sich beim damaligen Ligarivalen Austria für einen Wechsel.

„In Lustenau erlebe ich meine beste Zeit, weil ich vom Trainer und vom Sportdirektor vollstes Vertrauen bekomme. Hier kann ich zeigen, wer Anderson ist. Ich bin sehr gerne hier“, sagt der fünffache Saisontorschütze, dessen Vertrag in Lustenau noch bis Sommer 2024 läuft.

Gegen Ried kehrt er wieder in den Kader der Austria zurück, nachdem er die Partie vergangene Woche gelbgesperrt vor dem Fernseher verfolgen musste. „Es war schwer für mich, nur zuschauen zu können, ich habe vor dem TV mitgelitten und Kommandos gegeben“, sagt Anderson und lacht, „jetzt bin ich ja wieder dabei und kann es besser machen.“ Zumindest wenn er nicht im Tor spielen muss.

„Wenn der Trainer einen Stürmer oder Innenverteidiger braucht, mache ich das gerne.“

In Altach lief es nicht nach Wunsch.
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Dornbirn war eine Zwischenstation.
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