Standards und Chabbi

Austria Lustenau will heute zu Hause gegen Ried den Klassenerhalt fixieren.
Lustenau Die Vereine Austria Lustenau und die SV Ried verbindet vieles. Beide stiegen Mitte der 90er Jahre in die damalige 2. Division auf und sind seit damals nicht mehr aus dem österreichischen Profifußball wegzudenken. Die Entwicklung der Rieder von einem Kleinstadtverein zu einem etablierten Bundesligisten, der zwei Mal den ÖFB-Pokal gewinnen konnte und sich fünf Mal für den Europapokal qualifizierte, war für Vereine wie Lustenau viele Jahre ein Vorbild dafür, wie man sich dank guter Infrastruktur und Struktur im Konzert der Großen etablieren kann. Doch zuletzt hatten die Innviertler Probleme, seit dem Abstieg 2017 hat die SV Ried den Anschluss an die Top Ten in Österreich verloren.
Lange Negativserie
In den vergangenen 30 Jahren kreuzten sich immer wieder die Wege der Grün-Weißen aus Vorarlberg mit jenen der oberösterreichischen Grün-Schwarzen – meist hieß der Sieger Ried, wie im Pokalfinale 2011. Mit Ausnahme von Sturm Graz hat Lustenau gegen kein anderes Profiteam im Schnitt so wenige Spiele gewonnen wie gegen die Oberösterreicher. Nur vier von 35 Pflichtspielen entschieden die Austrianer für sich, zuletzt war dies vor 6791 Tagen in der Saison 2004/05 der Fall.
Auch am vergangenen Samstag reichte es für die Lustenauer bei den kriselnden Riedern nur zu einem 4:4-Unentschieden. Ein Punkt über den sich Trainer Markus Mader nach dem Schlusspfiff sichtlich freute. Nicht nur wegen des späten Ausgleichs durch Michael Cheukoua. „Grundsätzlich haben wir sehr viel richtig gemacht. Wir haben auswärts vier Tore geschossen, da muss man normalerweise auch gewinnen“, sagt der Coach.
Als Knackpunkt nannte Mader die Standardsituationen, aus denen Ried zwei seiner vier Tore erzielte. „Das ist eine große Stärke der Rieder, auch wenn wir einen Großteil der Standardsitutionen gut wegverteidigt haben“, sagt der 54-Jährige. Als zentrale Figur des Rieder Angriffsspiels hat Mader den Ex-Austrianer Seifedin Chabbi ausgemacht. „Er war ganz wichtig als Zielspieler. Sie haben immer wieder versucht ihn anzuspielen und dann die vorgegebenen Abläufe abzuspulen.“ So fiel auch der zwischenzeitliche 3:3-Ausgleich. „Das haben wir nicht in den Griff bekommen und müssen wir besser machen.“
Hugonet wieder fit
Vom Europacup-Play-off wollen die Grün-Weißen noch nicht sprechen. Davor soll der Klassenerhalt als das große Saisonziel erreicht werden. Und darauf fehlt der Mader-Elf nur noch ein Punkt, um auch rechnerisch letzte Zweifel an der Bundesligazugehörigkeit zu beseitigen. Dabei soll Jean Hugonet helfen, der nach seiner Verletzung in den Kader zurückkehrt. Dafür muss sein französischer Landsmann Hakim Guenouche wegen Oberschenkelproblemen passen. VN-EMJ
Teamnews
AUSTRIA LUSTENAU
AUFSTELLUNG (3-5-2) Schierl – Maak, Hugonet, Grujcic – Anderson, Tiefenbach, Surdanovic, Grabher, Berger – Diaby, Fridrikas
ERSATZ Helac – Schmid, Motika, Türkmen, Cheukoua, Gmeiner, Rhein
ES FEHLT Guenouche (Oberschenkelprobleme)
SV RIED
AUFSTELLUNG (3-4-3) Sahin-Radlinger – Ungar, Lackner, Plavotic – Lutovac, Martin, Madritsch, Jurisic – Lang, Chabbi, Beganovic
ES FEHLEN Monschein (Muskelfaserriss), Nutz, Stosic, Cosgun (alle Knieverletzung), Michael (wird nicht mehr berücksichtigt)