Im Derby spielen viele Faktoren eine Rolle

Sport / 26.05.2023 • 22:17 Uhr
Im Derby spielen viele Faktoren eine Rolle

Austria Lustenau bestimmte die ersten drei Derbys gegen Altach. Die Grün-Weißen gingen zu Recht als Sieger vom Platz. Austria-Coach Markus Mader hatte die Spielanlage der Altacher gut analysiert und für sein Team jeweils den richtigen Matchplan zurechtgelegt. Die Rheindörfler dagegen – zweimal von Miroslav Klose und einmal von Klaus Schmidt gecoacht – wirkten zu blockiert. Es fehlten Rhythmus, Leidenschaft und spielerische Mittel, um die Austria zu knacken. Heute haben die Altacher die Möglichkeit, den Schalter umzulegen.

Der Matchplan

Unter Klaus Schmidt ist das Spiel der Altacher in den letzten Wochen wesentlich variabler geworden. Dem 55-jährigen ist es gelungen, die Abwehr zu stabilisieren. Ein wichtiger Faktor, um Austrias gefährliche Offensive zu neutralisieren. Ich bin gespannt, wie Schmidt und sein Team das Derby diesmal angehen werden. Wie er die Stärken und Schwächen der Austria aufbrechen wird. Ob Mader mit seiner Mannschaft, wie vor dem Derby angekündigt all-In gehen wird, ist abzuwarten. Fakt ist, der Austria-Coach hatte in den ersten drei Begegnungen die richtige Mischung sowie die beste Strategie gefunden.

Die Einstellung

Um in solchen Spielen erfolgreich zu sein, braucht es Leidenschaft und Mut! Es muss um jeden Zentimeter Boden und jeden Ball gefightet werden, um solch ein emotional aufgeladenes Derby für sich zu entscheiden. Diese Eigenschaften habe ich in den letzten drei Duellen mehr bei der Austria als bei den Altachern Spielern gespürt.

Die Taktik

Schmidt hat zuletzt beim 1:0-Erfolg in Ried auf eine 4-3-3-Grundordnung gesetzt. Diese könnte auch gegen die Austria erfolgreich sein. Teams, die im 4-3-3 agieren, spielen gegen den Ball oftmals im 4-1-4-1 System. Ich kann mir gut vorstellen, dass Stürmer Atdhe Nuhiu wieder in die Startelf zurückkehren wird. Gespannt darf man sein, in welchem System Markus Mader sein Team auflaufen lässt. Sollte Altach wie gegen Ried im 4-3-3 spielen, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Austria diesmal mit einer Dreierkette beginnen wird. In den bisherigen Duellen hatte die Austria aus taktischer Sicht leichte Vorteile. Aber wie gesagt, Altach hat unter Schmidt an Flexibilität zugelegt. Ein Punkt, der im vierten Derby durchaus zum Sieg führen könnte.

Die Tabelle

In so einem Duell spielt die Bundesliga-Tabelle normalerweise keine Rolle. Dennoch geht es für die Altacher immer noch um den Klassenerhalt bzw. die Austria will in die Qualifikationsspiele. Daher bin ich gespannt, ob die beiden mit offenem Visier spielen werden. Altach hat aus meiner Sicht das Momentum auf seiner Seite. Aber wie wir wissen, ein Derby hat seine eigenen Gesetze.

Lustenau-Verteidiger Jean Hugonet kehrt ins Aufgebot zurück.Gepa
Lustenau-Verteidiger Jean Hugonet kehrt ins Aufgebot zurück.Gepa

Teamnews

CASHPOINT SCR ALTACH

AUFSTELLUnG (4-3-3) Casali – Strauss, Lukas Gugganig, Pape Alouine, Herold – Jäger, Haudum, Abdijanovic – Jan Jurcec, Bischof, Balic

ERSATZ Jungdal; Lazetic, Nuhiu, Edokpolor, Bukta, Aigner, Zwischenbrugger

ES FEHLEN Reiter, Nelson, Bähre, Thurnwald, Tartarotti

AUSTRIA LUSTENAU

AUFSTELLUNG (3-5-2) Helac – Hugonet, Maak, Grujcic – Anderson, Grabher, Surdanovic, Tiefenbach, Guenouche – Diaby, Fridrikas

ERSATZ Schierl; Adriel, Berger, Gmeiner, Rhein, Cheukoua, Schmid

ES FEHLEN keiner

Dieter Alge (57) ist Fußballtrainer mit Erfahrung im Profi-, Amateur- und Nachwuchsbereich.