Ein Menschenfänger

Sport / 31.05.2023 • 23:03 Uhr

The Only One – Trainer José Mourinho ist bereit für weitere Rekorde.

Budapest José Mourinho wirkte zuversichtlich, als er den proppenvollen Pressekonferenzraum der schmucken Puskás Aréna betrat. „Wir haben es verdient, hier zu sein“, sagte er voller Überzeugung. Der größte Star steht also nicht auf dem Platz, sondern an der Seitenlinie. Seit rund zwei Jahrzehnten gehört Mourinho inzwischen zu den erfolgreichsten und umstrittensten Trainern im Weltfußball. Gewinnt er mit der AS Roma in Budapest nun das Europa-League-Finale gegen den FC Sevilla und holt seinen sechsten internationalen Titel als Coach, steigt er zum alleinigen Rekordhalter auf. „The Special One“ wäre dann auch „The Only One“.

Siegermentalität

Sechsmal stand Sevilla bislang im Endspiel des Wettbewerbs, sechsmal haben die Spanier gewonnen – so häufig wie kein anderer Club. Wenn einer diese beeindruckende Serie beenden kann, dann aber sicher Mourinho. Die Titelgier des Portugiesen ist ungebrochen. „Die DNA ist Motivation und Freude, der Wunsch nach großen Momenten“, sagte er vor seinem sechsten Europapokal-Finale als Trainer über sich selbst. Die bisherigen fünf hat er alle gewonnen. Aktuell teilt sich Mourinho die Bestmarke noch mit dem früheren Coach des FC Bayern München, Giovanni Trapattoni. Er sei im Laufe der Jahre aber noch „ein besserer Trainer, eine bessere Person geworden“, schilderte Mourinho seine eigene Entwicklung.

Der 60-Jährige ist voll auf Erfolg getrimmt. Ein genialer Taktiker, auch ein Provokateur – ganz offensichtlich ein Menschenfänger. „Er ist tatsächlich ein ganz spezieller Trainer, der alle Profis und Mitarbeiter gleichbehandelt. Das ist sein Geheimnis, jeder fühlt sich wichtig und holt für ihn das gewisse Extra mehr aus sich heraus“, sagte Roms Offensivstar Paulo Dybala. Natürlich sei Mourinho auch ein „Meister“ der Psychospielchen, fügte der Argentinier schmunzelnd hinzu.