Der Unschlagbare und Mercedes

Hamilton vor Russell im spanischen Grand Prix – in der „Wertung des Rests des Feldes“.
Barcelona Bestzeiten in den Trainings, Poleposition mit nur einem Versuch, denn der zweite konnte abgebrochen werden, und Start-Ziel-Sieg mit 24 Sekunden Vorsprung auf den Zweiten sowie schnellster Rennrunde – Max Verstappen war mit seinem RB 19 auch im Grand Prix von Spanien am Sonntag auf dem Catalunya-Kurs eine Klasse für sich und ohne Konkurrenz. „Wir wählten eine andere Reifenstrategie, daher war der Start auf den härteren Medium-Reifen gegen die anderen auf den weichen etwas schwierig, aber am Ende siegten wir mit starker Teamleistung“, konnte der 25-jährige Titelverteidiger und klare WM-Leader nach seinem 40. F1-Sieg auf dem Catalunya-Kurs festhalten. Man merkte dem Red-Bull-Star an: Business as usual an einem normalen Arbeitstag… „Er ist wirklich in einer unglaublichen Form“, bestätigte Teamchef Christian Horner.
Aufholjagd der Mercedes
Erwartungsgemäß gab es Fragezeichen mit etwas Spannung nur dahinter. Auch dank Red-Bull-Kollegen Sergio Pérez, der seit Miami wohl auch psychisch schwächelt und wie in Monaco ein Debakel im Qualifying erlebte, aber im Rennen mit dem Marsch von der elften Startposition bis nahe ans Podium (Vierter) Schadensbegrenzung betrieb – „auch sein Rennen war ein ausgezeichnetes“, lobte Horner, und Red-Bull-Berater Helmut Marko ergänzte: „Am Ende lief ihm die Zeit davon, sonst hätte er Russell noch den dritten Platz weggeschnappt.“ Die Modifikation von Mercedes an den beiden W 14 brachten eine deutliche Leistungssteigerung, die es Lewis Hamilton erlaubte, zu Platz zwei (sein 193. Podium in der Formel 1) und George Russell auf Platz drei vorzufahren. „Wir holen Schritt für Schritt auf“, meinte Hamilton fast euphorisch. „Wir müssen trotzdem auf dem Boden bleiben“, erklärte Teamchef Toto Wolff.
Für die spanischen Fans – 284.000 übers Wochenende, allein am Freitag mit 50.000 weit mehr als noch vor einigen Jahren am Renntag! – wurden die Hoffnungen nicht erfüllt. Carlos Sainz stellte seinen Ferrari zwar in die erste Startreihe, doch nachdem er Verstappen in den ersten Kurven nicht überholen konnte, war die Chance auf einen Topplatz dahin. Teamkollege Charles Leclerc verpasste nach dem Desaster in der Qualifikation (Platz 19, darauf wurde das Heck des Ferrari umgebaut, daher Start aus der Boxengasse) als Elfter WM-Punkte.
Und der umjubelte Spanier Fernando Alonso schaffte es ausgerechnet im Heimrennen nicht, wieder Bester des Rests zu werden – Platz sieben, nachdem er auch noch Aston-Martin-Kollegen Lance Stroll den „Vortritt“ gelassen hatte. Dadurch ist nun auch wieder Mercedes erster „Verfolger“ von Red Bull Racing in der Konstrukteurs-WM vor dem GP von Kanada am 18. Juni. GK

