„Es muss richtig wehtun“

Sport / 13.06.2023 • 22:15 Uhr
Altachs neuer Cheftrainer Joachim Standfest ist überzeugt, dass bei seinem neuen Arbeitgeber noch sehr viel Potenzial schlummert.Steurer
Altachs neuer Cheftrainer Joachim Standfest ist überzeugt, dass bei seinem neuen Arbeitgeber noch sehr viel Potenzial schlummert.Steurer

Altachs Neo-Cheftrainer Joachim Standfest (43) über eine altes, neues Markenzeichen.

Altach Am Ende befand er sich in der Pole Position, auch weil man im Frühjahr die Gelegenheit hatte, „den Menschen Joachim Standfest“ (SCRA-Geschäftsführer Christoph Längle) näher kennenzulernen. Dennoch sei man jedoch nicht den „leichten Weg“ gegangen, sondern habe sich der Steirer gegen andere Kandidaten durchgesetzt. Auch weil er einer sei, der seine „Energie und Leidenschaft am Platz liegen lässt“ (Sportchef Roland Kirchler). Joachim Standfest selbst sieht den Job „als logischen Schritt“ in seiner Entwicklung als Trainer. Zudem bewies der 43-Jährige durchaus ein gewisses Maß an Humor. Standfest über . . .

. . . Standfest als ruhigen Typ: „Wenn man die Schiedsrichter der letzten 20 Jahre befragt, wer denn der lästigste Spieler war, höre ich oft Steffen Hofmann und meinen Namen. Kurz gesagt, ich habe keine Probleme, meine Meinung auch kundzutun. Lauter werden ist kein Thema, wichtiger ist jedoch, dass ich geradlinig bin. So bin ich aufgewachsen, und deshalb wird jeder immer meine ehrliche Meinung hören.

. . . den Kader: Alle haben sich charakterlich überragend verhalten. Dass es personellen Handlungsbedarf in allen Formationen gibt, ist auch nicht neu. Mehr will ich noch nicht sagen.

Zwei Tage noch wird Standfest in Altach bleiben und zusammen mit Kirchler und Marc-André Kriegl die Kaderplanung vorantreiben. Erst dann warten ein paar Urlaubstage mit seiner Familie, inklusive einer möglichen Maturafeier seiner Tochter. Fix ist: Im Tor will man mit Tino Casali als Nummer eins in die Saison gehen. Allerdings liegt dem 27-Jährigen ein Angebot aus Polen von Meister Rakow Czestochowa vor. Bei Milan-Leihgabe Andreas Jungdal (21) verzichtet der Klub auf die Kaufoption. Damit kehrt Dänemarks U21-Torhüter zum Stammverein zurück. Jakob Odehnal (21) hat noch einen Vertrag. Bleibt Casali, wird ein zweiter Goalie gesucht, um dann mit drei Torhütern in die Saison gehen zu können. Vier, fünf sogenannte Leitwölfe sind das Ziel für die Transferzeit. Aktuell ist ungewiss, ob ein Stefan Haudum bleibt. Dem 28-Jährigen liegt ein Angebot vor, allerdings gibt es starkes Interesse am Defensivmann von BL-Aufsteiger BW Linz. Zudem liebäugelte U21-Teamspieler Noah Bischof in der Vergangenheit immer wieder mit einem Wechsel. Kein Thema ist wohl die Rückkehr von U21-Team-Nachrücker Leo Mätzler. Der an Dornbirn verliehene Defensivspieler soll aber durchaus das Interesse anderer Bundesligaklubs (Austria Lustenau? WSG Tirol?) geweckt haben.

. . . Verbesserungen: Wir haben viel Luft nach oben. Der Verein hat ein Riesenpotenzial. Fakt ist, dass wir athletisch einen Riesenschritt nach vorne machen müssen. Das war in der abgelaufenen Saison eines der größten Probleme. Die Intensität im Spiel müssen wir nach oben schrauben. Denn ein Gegner muss wissen: Will er in Altach etwas mitnehmen, muss es richtig wehtun. Das soll wieder unser Markenzeichen werden.

. . . Co-Trainer: Ich bin ich Gespräch mit drei Kandidaten.

Bezüglich der Frage nach einer Vertragslaufzeit, die Sportliche Führung betreffend, hält man sich in Altach bewusst bedeckt. „Wir wissen, welcher Weg hinter uns liegt, und dass die Fluktuation hoch war. Jetzt setzen wir auf Kontinuität und hoffen auf eine lange Zusammenarbeit. Und sollte sie mal enden, dann hoffentlich deshalb, weil sich einer der beiden Herren (Anm. d. Red.: Kirchler oder Standfest) verbessern kann“, so Längle. Er schloss seine Antwort mit den Worten: „Wir möchten langfristig zusammenarbeiten.“ VN-cha