Comebacksaison mit Titel krönen

Christoph Lampert liegt in der Österreichischen Bergmeisterschaft voran.
Schwarzach Bergrennen – für Motorsportfans eine faszinierende Welt, in der sich der Feldkircher Christoph Lampert (41) bestens auskennt. Zu Saisonmitte führt der Rennamateur, der auch schon Dritter der FIA-Bergeuropameisterschaft gewesen ist, bei seinem Comeback in der Österreichischen Bergmeisterschaft.
Doch was erlebt Christoph Lampert, wenn er bei den renommierten Bergrennen an den Start geht? „Wir haben jetzt Autos, die speziell für den Bergsport entwickelt wurden. Sie sind extrem leicht, haben dabei sehr starke Motoren und entwickeln viel Abtrieb, der sie auf der Straße kleben lässt.“ Als Bergrennfahrer muss man dieser Rennwagentechnik und seinem Team voll vertrauen, um an die Grenze gehen zu können. So auch Lampert, der da auch mal mit 270 km/h unterwegs ist, vorbei an Straßengräben, Bäumen, Hängen und Felsen. Kaum attraktiver das ruppige Fangnetz aus Leitplanken.
Der Technik vertrauen
„Unsere Bergrennstrecken können witterungsbedingt jedes Jahr anders aussehen. Das und andere Details bei der Streckenbesichtigung zu erkennen und das Auto schnell dementsprechend einzustellen, das muss man können.“ Zuletzt gab es beim 100. Ecce Homo Rennen in Tschechien wieder einmal neue Bodenwellen, die bei mehr als 200 km/h den Renner arg aus der Balance bringen. „Es hat gepasst, ich habe die runde und weiche Linie gefunden“, freut sich Lampert, der bei diesem europäischen Bergklassiker ganz vorne lag.
Spezielles Fahrzeugkonzept
Stolz zeigt Lampert die Fahrdaten seines Nova-Boliden aus Frankreich. „Der Vierzylindermotor von Hartley mit Turbolader hat nur 1175 Kubik, ist also bald mal um die Hälfte kleiner und leichter als die Dreiliter-V8-Motoren der Konkurrenz.“ Beim Datenstudium am Laptop zeigt sich, wie der leichtgängige Antriebsstrang und das geringe Gewicht des kompakten Rennwagens (475 kg) dessen Effizienz steigern.
Kleine Gagen
Während die Zuschauerzahlen bei Bergrennen wieder zunehmen, bleiben die Gagen für die Fahrer bescheiden. „Du kannst schon froh sein, vom Nenngeld befreit zu werden“, so Lampert, der ja im Gegenzug mit seinem Namen Scharen von Fans zu einem Rennen locken kann. Dass sich in den Achtzigern, zur Blütezeit der Bergrennen, die Stars absprachen, wenn es um deren Börse ging, findet Lampert interessant. „Vielleicht mal diese Burschen fragen, was da abging, wenn sie als Topfahrer den Rennveranstaltern „den Tarif durchgaben“?
Aufstieg neben Christian Klien
Noch heute erinnert sich Lampert gerne an die engen Kart-Rennen mit Christian Klien vor 25 Jahren. „Während Christian einen tollen Aufstieg bis in die Formel 1 schaffte, gelang mir schon auch einiges.“ In einem deutschen Alfa-Romeo-Markenpokal stand Lampert Anfang der 2000er regelmäßig auf dem Podest. Dann war er jahrelang ganz vorne dabei im Ländle-Motorsport und schaffte es 2019 als Dritter an die Spitze der FIA-Berg-EM-Wertung. Danach folgte eine dreijährige Rennpause und heuer Lamperts Comeback in der Österreichischen Bergmeisterschaft. Nach drei Siegen in Serie startet er am 25. Juni als Führender der Meisterschaft in Gorjanci (SVN). Inhaber des Streckenrekords des Bergrennens St. Anton an der Jeßnitz (NÖ) zu sein, hat er weiters auf der To-do-Liste.
Dass er neben seinen zeitweise europaweiten Sportaktivitäten auch noch Miteigentümer der Kapfgarage in Feldkirch-Giesingen wurde und berufliche Ziele erreicht hat, darauf ist Lampert ebenfalls stolz.
