Nervös nur vor der Autofahrt

Sport / 23.06.2023 • 20:33 Uhr
David Reinbacher spielt gerne auf der größtmöglichen Bühne.Gepa
David Reinbacher spielt gerne auf der größtmöglichen Bühne.Gepa

David Reinbacher hat mehrfach bewiesen, dass er mit Druck umgehen kann.

Nashville Die Uhr tickt immer lauter für die größten Eishockey-Talente der Welt. In der Nacht auf Donnerstag werden die NHL-Klubs beim Draft jene Spieler auswählen, die sie gerne in ihren Reihen hätten. Mit dem Lustenauer David Reinbacher wird ein Vorarlberger unter den ersten zehn Picks erwartet. NHL-Insider Corey Pronman sah den Verteidiger zuletzt auf Rang fünf als präferiertes Ziel der Montreal Canadiens.

Reinbacher selbst bereitete sich zuletzt in San Diego auf die kommenden Aufgaben vor. Das dortige California Sports Institute von Chris Munford ist eine begehrte Adresse als Trainingsstätte unterschiedlicher Athleten. Die Knieverletzung, die der 18-Jährige beim Nationalteam erlitten hatte und die ihn zwei WM-Spiele pausieren ließ, ist inzwischen weitgehend verheilt.

Kein Problem vor 40 Scouts

Vor dem Draft hält sich die Nervosität beim Spieler selbst in Grenzen, größer ist sie beim Umfeld des Youngsters. Eine Abordnung mit Vater Harald Reinbacher und Bruder Tobias Reinbacher, der bei den Bemer Pioneers Vorarlberg unter Vertrag steht, wird den Draft-Kandidaten in Nashville unterstützen. „Es ist eine große Ehre, dort dabeisein zu dürfen“, sagt der Senior, der selbst beim EHC Lustenau als Verteidiger aktiv war.

Über bevorzugte Destinationen und Vereine habe sein Sohn zuhause nie gesprochen: „Zuhause ist er nur der David, nicht der zukünftige NHL-Spieler.“

Dass Reinbacher die größtmögliche Bühne liebt, hat er in den vergangenen Wochen gezeigt. Sowohl im Saisonfinale mit dem EHC Kloten, als immer mehr NHL-Scouts auf der Tribüne der Stimo Arena auftauchten, als auch bei der Weltmeisterschaft mit dem Nationalteam bot der knapp 1,90 Meter große Rechtsschütze seine besten Saisonleistungen. Nervosität auf dem Eis scheint er gar nicht zu kennen, weiß auch Papa Harald. Dass seinem Sohn allerdings schon einmal das Händchen zittern kann, habe sich gezeigt, als der 18-Jährige sein erstes Auto übernommen habe. Nach zahlreichen Kilometern Übungsfahrt bekam David Reinbacher vor einigen Wochen einen neuen VW Golf und freute sich auf diesen Moment wie das sprichwörtliche kleine Kind: „Als er den Autoschlüssel übernommen hat, war er nervöser als vor seinem Auftritt vor 40 NHL-Scouts.“ Auf dem Weg zum Draft wird er wohl nicht selbst am Steuer sitzen. VN-EMJ