Keine Sicht auf die Drei Zinnen

Sport / 03.07.2023 • 22:14 Uhr
Das Finale der Tour de France lief während der abendlichen Massage. Ackermann
Das Finale der Tour de France lief während der abendlichen Massage. Ackermann

Die zweite Etappe der Tour of Austria ist eigentlich ganz gut verlaufen. Nur leider habe ich mich in der Schlussphase verpokert. Ich habe erwartet, dass sich am letzten kleinen Anstieg nach Hötting eine Gruppe vom Feld lösen kann, da wollte ich unbedingt dabeisein und war auch ständig vorne im Feld. Die Energieleistung hat mir aber den Zahn gezogen, im Schlusssprint war nichts mehr möglich. Aber es kommt ja noch ein Tag für Sprinter auf der vierten Etappe nach Steyr. Nach der Zielankunft stand ein Zweieinhalb-Stunden-Transfer von Innsbruck nach Silian in Osttirol auf dem Programm, wo am Dienstag die dritte Etappe gestartet wird. Wir sind über Südtirol gefahren, und ab der Grenze nach Italien war schlechtes Wetter, kurz nach unserer Ankunft im Hotel hat es auch hier zu regnen begonnen. Beim Giro haben wir ganz in der Nähe am Fuße der Drei Zinnen eine Etappe beendet, doch aufgrund des schlechten Wetters konnte man damals die Berge nicht sehen – alle haben aber geschwärmt, dass diese sehr schön seinen. Und auch dieses Mal hängen die Wolken zu tief für einen freien Blick. Ich muss also definitiv nochmal hierher kommen.

Hoffentlich wird das Wetter besser, denn heute wartet schließlich die Königsetappe mit dem Bergpreis auf der Glockner-Hochalpenstraße auf uns. Unsere Mechaniker bauen eine neue, kleinere Übersetzung auf die Räder, denn das wird ein harter, langer Anstieg. Der Berg wird jedem wehtun. Dass es danach noch 70 Kilometer bis ins Ziel geht, macht die Sache nicht einfacher, denn für einige wird es der Kampf um die Karenzzeit.

Trotz des Transfers waren wir heute so früh im Hotel, dass ich bei der Massage noch Zeit hatte, die Tour de France zu verfolgen. Für mich als Sprinter sind Etappen wie gestern hochinteressant, ich habe es genossen, während der Massage den anderen beim Rennen zuschauen zu dürfen.

Pascal Ackermann (29), Radprofi bei UAE Team Emirates. Als erster Deutscher gewann er 2019 die Punktewertung beim Giro d’Italia. Ackermann lebt und trainiert in Vorarlberg.