Die Königsetappe geht an Narvaez

Sport / 04.07.2023 • 21:54 Uhr
Und hoch die Hände - für Jhonatan Narvaez gab es auch bei der Großglockner-Etappe allen Grund zur Freude. Zum Toursieg fehlt nicht mehr allzu viel. apa
Und hoch die Hände – für Jhonatan Narvaez gab es auch bei der Großglockner-Etappe allen Grund zur Freude. Zum Toursieg fehlt nicht mehr allzu viel. apa

Der Ecuadorianer zeigt sich erneut in starker Form.

St. Johann, Pongau Der Ecuadorianer Jhonatan Narvaez hat nach seinem Sprint-Sieg in Innsbruck auch auf der Königsetappe der Tour of Austria über den Großglockner triumphiert. Der Ineos-Profi gewann am Dienstag den Bergaufsprint ins Alpendorf in St. Johann und baute seine Gesamtführung aus. Martin Messner wurde nach 149 km mit über 3000 Höhenmetern mit zehn Sekunden Rückstand Neunter, der Steirer aus dem WSA-Team ist nun auch im Gesamtklassement als Zwölfter bester rot-weiß-roter Profi.

Messner geht gleichauf mit Ex-Rundfahrtsieger Riccardo Zoidl 39 Sekunden hinter Narvaez in die beiden letzten Etappen. Der 23-Jährige freute sich über seine erfolgreiche Talentprobe im harten Wettstreit mit zahlreichen Profis aus der Topliga. „Das ist natürlich richtig cool. Ich bin echt zufrieden und froh, dass ich das gut hingekriegt habe. Im Schlussanstieg habe ich ehrlich gesagt, nur den Schalter umgelegt und bin gefahren, bis mir die Lichter ausgegangen sind“, meinte Messner.

Das Hadern und die Zuversicht

Ein wenig haderte der leichtgewichtige Bergspezialist mit dem für ihn zu geringen Tempo der Hauptgruppe über den Glockner. „Ich hätte mir eine größere Selektion erhofft, das hat es im Finale schwer gemacht mit den sprintstarken Fahrern und den World-Tour-Teams.“ Ungeachtet dessen blickt er zuversichtlich in Richtung der folgenden Marathon-Etappe nach Steyr und Finale zum Sonntagberg am Donnerstag. „Ich fühle mich richtig gut und hoffe, dass wir uns weiter so gut präsentieren.“

Zoidl ist ebenfalls noch in Schlagdistanz zu den nur 17 Sekunden entfernten Podestplätzen. „Ich habe bis jetzt nicht viel verloren, aber Narvaez wird, glaube ich, nicht zu knacken sein“, sagte der Felbermayr-Routinier. Der von Zoidl angesprochene Spitzenreiter fühlt sich pudelwohl in Österreich. „Die Etappe war beeindruckend und hart mit dem langen Anstieg und der Höhenlage. Aber wir haben das sehr gut gemacht“, erklärte der 28 Sekunden vor dem Spanier Jesus David Pena (Jayco) führende Narvaez. Der Gesamtsieg wird ihm nur noch schwer zu nehmen sein.

„So ist der Radsport“

Den Titel des Glocknerkönigs am Hochtor sicherte sich Jonas Rapp. Der Deutsche aus der österreichischen Hrinkow-Mannschaft hängte seinen Fluchtgefährten Lukas Pöstl­berger auf den letzten beiden Kilometern des langen Anstiegs von Heiligenblut bis auf 2.500 m Seehöhe ab. Damit bleibt Felix Großschartner (2015) weiterhin der bisher letzte rot-weiß-rote Gewinner der prestigeträchtigen Auszeichnung. „Das ist eine Riesenüberraschung, dass es geklappt hat“, freute sich Rapp. Pöstlberger war geknickt. „Natürlich hatte ich eine andere Vorstellung, wie es abläuft, aber so ist der Radsport.“

„Im Schlussanstieg bin ich gefahren, bis mir die Lichter ausgegangen sind.“