Hiobsbotschaft aus Lustenau

Austrias Goalgetter Lukas Fridrikas fehlt in Wolfsberg wegen Schambeinentzündung.
Lustenau In einem lapidaren Nebensatz auf der Pressekonferenz von Austria Lustenau vor der Auswärtspartie beim Wolfsberger AC (Samstag, 17 Uhr) erklärte Cheftrainer Markus Mader, dass es aufgrund der Leistung beim 0:2 zu Hause gegen Austria Wien aber auch notgedrungen zu Umstellungen in der Startelf kommen wird. Darauf angesprochen rückte der 55-Jährige damit raus, dass es niemand Geringeren als Topstürmer Lukas Fridrikas trifft. Eine Schambeinentzündung plagt den 25-Jährigen, der in den bislang drei absolvierten Pflichtspielen (Cup, Bundesliga) schon sechs Treffer erzielte.
Präventive Maßnahme
Auf jeden Fall ein herber Rückschlag, präsentierte sich Fridrikas zuletzt, trotz verschossenem Elfmeter gegen die Wiener, in Bestform. „Aber es hat keinen Sinn mehr, noch länger zuzuwarten. Es ist eine präventive Maßnahme, wir wollen nicht riskieren, dass diese Verletzung chronisch wird. Denn dann würde Lukas viel länger ausfallen“, so Coach Mader. Torben Rhein kann davon ein Lied singen, plagte ihn doch die gleiche Verletzung, was ihn beinahe für ein halbes Jahr zum Zuschauen zwang. Daher wird Fridrikas die Reise nach Kärnten nicht mit antreten. Austrias Fans müssen im Zusammenhang mit dieser Meldung aber keine Angst haben. Sportdirektor Alexander Schneider versicherte, dass es sich um eine verletzungstechnische Maßnahme handelt, das Thema eines Transfers des Angreifers ist keines.
Interessant, dass Fridrikas schon seit Ende letzter Saison an Schmerzen am Schambein laborierte, „doch er hatte einen gewaltigen Lauf, traf ja fast in jedem Spiel. Deswegen hat er immer wieder durchgebissen. Nun lassen wir aber Vorsicht walten“, erklärt Mader.
Schmid, bitte übernehmen
Beim Wolfsberger AC müssen es jetzt andere richten, „haben eben andere Spieler die Chance, sich ins Rampenlicht zu spielen“, so Mader weiter. Einer davon wird Anthony Schmid sein. Der 24-jährige Angreifer ist die logische Nachfolge von Fridrikas, wenn es darum geht, Gefährlichkeit an den Tag zu legen. Doch der Österreicher mit französischen Wurzeln ist sportlich seit seinem Engagement im Sommer 2022 noch nicht so richtig angekommen. Zwar fühlt sich Schmid extrem wohl, doch mehrere Verletzungen im Laufe der letzten Saison hinderten in daran, seinen Durchbruch in Lustenau nicht schon geschafft zu haben. „Das letzte Jahr war nicht leicht für mich, hatte immer wieder mit kleineren, aber auch größeren Blessuren zu kämpfen. Aber jetzt fühle ich mich wieder richtig fit, will angreifen“, so Schmid. Vor allem im Frühjahr stoppte ihn eine Operation an der Leiste, dadurch fehlte er in der Vorbereitung, „was ich im Laufe des Frühjahrs nicht aufholen konnte. Erst gegen Ende der Saison habe ich gespürt, dass es bergauf geht“.
Wichtige Saison
Schmid weiß, dass diese Saison eine immens wichtige für den Weiterverlauf seiner Karriere sein wird, „weil ich nur mehr bis Sommer 2024 einen Vertrag habe. Ich will in dieser Saison so viele Spiele wie möglich und natürlich Tore machen. Dafür hat man mich ja nach Lustenau geholt.“ Wohl fühlt er sich seit seinem ersten Tag in Österreichs größter Marktgemeinde. Zum einen, weil er extrem schnell in die Mannschaft und den Klub integriert wurde, zum anderen, „weil es nur rund drei Stunden mit dem Auto in meine Heimat Straßburg sind. Es ist schon toll, wenn die Familie nicht mehr so weit weg lebt“, erklärt der Stürmer und spricht damit seine Zeit vor Lustenau beim Floridsdorfer AC an.
Apropos FAC: Auch beim Wiener Zweitligisten brauchte Schmid ein Jahr, um sich zu entfalten. Danach explodierte er und erzielte in der Saison 2021/22 in 28 Spielen
elf Tore und vier Assists. Geht es nach dem Gesetz der Serie, können sich die grün-weißen Fans also auf ein für Schmid erfolgreiches Jahr freuen.
„Eine Vorsichtsmaßnahme. Wir wollen nicht, dass die Verletzung von Lukas chronisch wird.“
