Austria holt Freiburg-Legende

Lustenauer verpflichten mit Jonathan Schmid (33) den Bruder von Stürmer Anthony Schmid.
Lustenau 314 Spielminuten ohne Torerfolg, zuletzt drei Niederlagen in Folge – und Absturz auf Rang zwölf. Die Tabelle nach sechs gespielten Runden ist zwar längst nicht aussagekräftig, doch mit den jüngsten Transferbewegungen möchte man beim SC Austria Lustenau der Negativtendenz entgegenwirken. Nach Stürmer Nikolai Baden Frederiksen (23) wurde deshalb mit Jonathan Schmid ein enorm erfahrener Spieler für die rechte Außenbahn verpflichtet. Da der 33-jährige Rechtsfuß zudem der Bruder von Stürmer Anthony Schmid (24) ist, sorgen die Grün-Weißen zudem für eine „kleine Familienzusammenführung“. Beide wurden in Strasbourg geboren als Kinder eines Österreichers und einer Französin aus dem Elsass. Beide spielten zudem lange für den SC Freiburg. Bei Anthony Schmid führte der Weg nach Lustenau über Österreich (FAC Wien), Bruder Jonathan stößt nun als Spieler aus der deutschen Bundesliga zur Austria. 299 Partien absolvierte „JS“ in der obersten Spielklasse in Deutschland, 198 davon im Dress des SC Freiburg, 78 für den FC Augsburg und 23 für die TSG Hoffenheim. In diesen Spielen gelangen ihm als Außenspieler, der die gesamte rechte Seite abdecken kann, nicht weniger als 35 Tore. So wundert es nicht, dass sein Marktwert sowohl 2013 als auch 2019 mit rund fünf Millionen Euro bewertet wurde.
Zuletzt in Freiburg begleiteten ihn immer wieder muskuläre Probleme, im Sommer nun wurde sein auslaufender Vertrag nicht mehr verlängert. So wurde er vor Beginn des letzten Heimspiels des SC Freiburg – gemeinsam mit Nils Petersen – feierlich verabschiedet. Nach der abschließenden Beurteilung seines Trainers Christian Streich hatte er sich besonders durch seine Solidarität für die Mannschaft ausgezeichnet, außerdem sei er „ein großer Fußballer gewesen und ein unglaubliches Bewegungstalent“.
Große Freude in Lustenau
Der Transfercoup löst nicht nur bei den Fans der Austria Jubel aus, auch Sportdirektor Alexander Schneider ist sehr erfreut: „Wir sind sehr stolz, mit Jonathan so einen erfahrenen Spieler verpflichtet zu haben, der über mehr als zehn Jahre durch seine Leistungen und seinen Charakter die deutsche Bundesliga geprägt hat.“ Und der 30-jährige Deutsche erklärt, warum man in diesem Fall die bisherige Transferlinie, junge, entwicklungsfähige Spieler zu holen, verlassen hat. „Wir sind der Überzeugung, dass es zu diesen Spielern einer gewissen Erfahrung und Hierarchie bedarf, damit wir das Maximum aus dem großen Potenzial der Mannschaft herausholen können.“ Jonathan Schmid, so Schneider, könne mit seinen unbetrittenen fußballerischen Qualitäten die Mannschaft sowohl auf dem Platz als auch in der Kabine auf ein neues Level heben.
Der Spieler selbst, der einen Vertrag bis Saisonende 2023/24 mit Option auf ein weiteres Jahr unterschrieben hat, kann mit den Vorschusslorbeeren gut leben. „Ich habe die Austria seit der letzten Saison natürlich verfolgt und war auch schon im Stadion. Die Atmosphäre hat mich direkt beeindruckt und ich habe von meinem Bruder zudem nur Positives über den Verein gehört. Natürlich ist es auch etwas Besonderes, das gleiche Trikot wie Anthony zu tragen und mit ihm auf dem Platz stehen zu können. Sein Ziel? „Ich will für Lustenau alles geben, viele Spiele machen und speziell durch meine Erfahrung der Mannschaft helfen.“ VN-cha
„Natürlich ist es etwas Besonderes, das gleiche Trikot wie mein Bruder Anthony zu tragen.“

