Bullen gegen Adler

RB Salzburg startet bei Benfica Lissabon in Champions League.
Lissabon Der Start in die fünfte Champions-League-Saison hält für RB Salzburg ein ebenso interessantes wie schweres Los bereit. Mit Benfica Lissabon warten heute (21 Uhr/live auf ServusTV, Sky, DAZN) auswärts Portugals Adler, die sich just unter Ex-Salzburg-Coach Roger Schmidt im Höhenflug befinden. Trainer Gerhard Struber hofft, Portugals Rekordmeister (38) zu überrumpeln. „Wir wollen mit unserer Wucht und unserer Power so stark sein, dass wir Benfica überraschen.“
Abnützungskampf
Ob diese Rechnung aufgeht, bleibt abzuwarten. Schließlich war es Schmidt, der von 2012 bis 2014 mit seinem pressingintensiven Kick den Grundstein für die Marke Salzburg legte. „Wie Roger das zusammengestellt hat, welche Idee von Fußball er hat und wie er das umsetzt, ist absolut großartig und wird uns vor eine ganz große Aufgabe stellen“, sagte CL-Debütant Struber über den deutschen Kollegen, dem die „Benfiquistas“ nach Meistertitel und CL-Viertelfinale (gesamt 3:5 gegen den späteren Finalisten Inter Mailand) zu Füßen liegen. Struber sprach von „Trainerideen, die gewisse Ähnlichkeiten haben. Das könnte ein Abnützungskampf auf sehr hohem Level werden.“
Schmidt wollte sich unmittelbar vor dem Spiel nicht mit der Vergangenheit aufhalten. „Es ist lange her, ich war dazwischen in Deutschland, China, den Niederlanden. Ich habe natürlich sehr gute Erinnerungen, es war eine tolle Gruppe. Aber das ist Geschichte“, gab der 56-Jährige in der Pressekonferenz am Dienstag an. „Für mich ist wichtig, dass wir bereit sind für ein Top-Spiel in der Champions League.“
Mutig und smart
Das will Salzburg auch sein. Das 2:2 gegen Sturm Graz am vergangenen Samstag mag als Härtetest gegolten haben, der Prüfstein Benfica ist freilich von ganz anderer Qualität. „Sie haben eine junge, hungrige Mannschaft, die im Sommer noch mit etlichen arrivierten Spielern, unter anderem mit zwei Weltmeistern, verstärkt wurde“, meinte Struber im Hinblick auf den personell gut ausbalancierten Gegner.
„Individuell hohe Qualität und ein gutes taktisches Verständnis“ zeichnen das A-Team der Talenteschmiede aus. „Wir sind zwar Außenseiter, wollen aber mutig und smart spielen“, stellte Struber fest und versprach: „Wir werden all in gehen.“ Seiner Truppe traute der 46-Jährige einen Sieg zu. „Es wäre schön, wenn wir in der Champions League auswärts wieder einmal gewinnen könnten. Der letzte Sieg ist schon einige Zeit her“, erklärte er. Am 1. Dezember 2020 setzten sich die Bullen aus der Mozartstadt bei Lok Moskau mit 3:1 durch.
„Wir werden ,all in‘ gehen. Mit viel Mut, aber auch einer Portion Cleverness.“