Junger Österreicher sorgt in Schweizer Kart-Rennserie für Furore

Marlon Bayer geht als überlegener Leader in das Saisonfinale der Schweizer Kartmeisterschaft.
Schwarzach Ein junger Österreicher ist drauf und dran, die Vega Trofeo Suisse im Kartsport zu gewinnen. Marlon Bayer ist 13 Jahre alt und wurde in Innsbruck geboren, seine Mutter Isabelle lebte viele Jahre in Bregenz, wo ihre Eltern auch heute noch zu Hause sind. Die Mama ist zugleich die Managerin, die sich um alle Belange kümmert, auch die am Rennplatz. Was nicht immer einfach ist in dieser „Mens World“, und so musste sie schon manchen Konflikt mit anderen Elternteilen am Rennplatz austragen.

Vater Peter ist ein gebürtiger Bregenzerwälder aus Au, auch seine Eltern leben noch in der Gemeinde, und die Familie kommt so oft auf Besuch ins Ländle, wie es der Terminkalender zulässt. Peter Bayer ist Geschäftsführer eines großen Unternehmens, das weltweit agiert, und so ist die freie Zeit, die bleibt, für Privates gut verplant.
Karriere mit elf Jahren gestartet
Marlon Bayer lebt mit seinen Eltern und dem jüngeren Bruder Fernando seit seinem vierten Lebensjahr in Lausanne. In der Stadt am Genfersee geht er auch zur Schule und spricht neben Deutsch perfekt Englisch und Französisch und die spanische Sprache steht gerade auf dem Lehrplan. Natürlich wird zu Hause im Vorarlberger Dialekt gesprochen, auch der Bregenzerwälder Dialekt ist ihm dank seiner Wurzeln nicht unbekannt. Mit elf Jahren gab es die erste Begegnung mit einem Leihkart, sofort hat er sich wohl gefühlt und den Wunsch geäußert, selbst ein Kart zu besitzen. Zum Geburtstag wurde der Wunsch erfüllt und von da an war die große Leidenschaft geweckt und der Weg frei für die erste Testfahrt mit dem Go-Kart auf einer richtigen Rennstrecke. Die ersten Rennen wurden gefahren und der Erfolg blieb nicht aus. Letztes Jahr schaffte er es auf den 16. Gesamtrang in der Kategorie X30 Junior der Vega Trofeo Suisse. Die Serie ist eine vom Schweizer Motorsportverband anerkannte Rennserie und wird auf französischen Pisten ausgetragen.
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43 Punkte Vorsprung in Gesamtwertung
In der diesjährigen Saison führt er das Championat vor dem letzten Lauf klar an. Drei Siege bei den Rennen Ende April in Levier, Ende Mai in Mirecourt und Ende Juni in Vesoul stehen in seiner Agenda. Lediglich beim letzten Rennen Anfang September in Levier holte Bayer als Dritter nicht das Punktemaximum. Das Finale wird am Sonntag in Château Gaillard (Frankreich) gefahren. 23 Fahrer kämpfen um Punkte, und mit dem Team von Spirit Karting, unter der Leitung von Ken Allemann, hat Marlon Bayer eine erfahrene Crew hinter sich, wobei sich der Spross auch selbst einbringen und in der Vorbereitungszeit schon selbst mal Hand anlegen muss, was für ein gutes Verständnis der Technik sehr hilfreich ist.

Als Go-Kart wird ein Chassis vom Hersteller LN Kart verwendet, hinter dem Kürzel steht kein geringerer als Lando Norris, der McLaren-Formel1-Star tritt hier als Hersteller auf. Einheitsmotoren von IAME sollen die Chancengleichheit sicherstellen. Mit 125 ccm und 28 PS sollte hier genügend Power zur Verfügung stehen, um den Vorsprung von 43 Punkten (55 werden noch vergeben) zu erhöhen und den Meistertitel einzufahren. Für die ersten drei Plätze in der Vega Trofeo winkt die Teilnahme am Weltfinale in Portimao (Portugal) Ende Oktober, um den Titel der weltbesten Fahrer mit IAME Motoren auszutragen.
Vielseitige Interessen
Trotz dem ambitionierten Ziel, im Motorsport Fuß zu fassen, hat er die Schule nie aus den Augen verloren. Neben dem Kartsport ist Bayer noch im Fußball aktiv, spielt gerne Basketball und war in der frühen Jugend mit einer Swiss Ski Lizenz, aber mit österreichischem Skianzug, bei Skirennen dabei. Der Motorsport hat aber momentan in sportlicher Hinsicht die erste Priorität, und solange es die finanziellen Mittel zulassen und die Sponsoren wie Karting Vuiteboef, Bell Helme, Porsche Geneve die Einsätze mittragen – und natürlich das elterliche Haushaltsbudget es zulassen – möchte er weitermachen.
Als Ziel steht natürlich die Formel 1 schon ganz weit oben, aber Marlon Bayer ist sich bewusst, dass dies wohl nur ein Traum bleiben wird. Aber er will es wissen, wie weit er im Rennsport kommen kann, und außerdem gibt es auch weitere internationale Motorsport-Serien, wo man seine Brötchen verdienen kann. Den Grundstein kann er schon mal am kommenden Wochenende legen beim Finallauf um den Meistertitel in der Vega Trofeo. Das Zeug dazu hat er schon mal, er ist sehr jung, er kann durch Ergebnisse überzeugen, er spricht mehrere Sprachen perfekt, er hat eine engagierte Mutter bzw. Familie, die ihn voll in seinem Vorhaben unterstützt, und er ist durch sein Auftreten sicher ein gefragter Athlet und Imageträger für so manche Sponsorenauftritte und lässt sich dadurch gut vermarkten. NOG