Vertauschte Rollen in Feldkirch

Sport / 02.10.2023 • 20:58 Uhr
Michael Pastujov ist ein Gewinn für die Offensive der Pioneers.Werner Krainbuchner
Michael Pastujov ist ein Gewinn für die Offensive der Pioneers.Werner Krainbuchner

Bozen ist ein gern gesehener Gast in der Vorarlberghalle.

Feldkirch Voller Selbstvertrauen empfangen die Bemer Pioneers Vorarlberg heute um 19.30 Uhr den HC Bozen Südtirol in der heimischen Vorarlberghalle. Dank zweier Auswärtssiege am vergangenen Wochenende in Ljubljana und Graz kletterte das Team von Dylan Stanley in der Tabelle auf den fünften Rang und weist eine positive Bilanz auf. „Unsere Identität als Mannschaft ist, dass wir in jeder Partie hart arbeiten. Wir werden immer als Außenseiter bezeichnet, aber mit harter Arbeit können wir Siege einfahren“, sagte Daniel Woger nach dem Erfolg bei seinem Ex-Verein aus der Steiermark.

In das Heimspiel gegen die Italiener gehen die Feldkircher ausnahmesweise als Favorit. Denn der Meister von 2014 und 2018 steckt in einer Krise. Die Füchse haben erst eines ihrer sieben Spiele gewonnen – jenes gegen den Tabellenletzten Asiago. Der schwedische Headcoach Niklas Sundblad war bereits zuvor entlassen worden. Für das Spiel gegen Feldkirch ist Glen Hanlon zurück an der Bozner Bande. Der Kanadier hatte die Südtiroler in der Vorsaison zum besten Team des Grunddurchgangs geformt und war erst im Finale in Spiel sieben am EC Salzburg gescheitert. Aus privaten Gründen wollte er seinen Vertrag beim ECB zunächst nicht verlängern. Nach einem Stimmungsumschwung soll Hanlon nun den Erfolg nach Bozen zurückbringen. Allerdings kassierten die Füchse zuletzt zwei Niederlagen ohne dabei einen eigenen Treffer zu erzielen. Ob dies just gegen die stabile Pioneers-Defensive geändert werden kann, erscheint fraglich.

Mentale Herausforderung

Vor allem da die Hanlon-Truppe in der Vorarlberghalle noch sieglos ist. In der Vorsaison kassierten die Füchse bei den Pioneers als haushoher Favorit mit 3:4 und 4:5 zwei überraschende Niederlagen. „Im Eishockey geht es immer um die Psyche. Wenn man gewinnt, geht es lediglich darum, das gute Gefühl zu behalten. Doch die Saison ist noch lang, wir werden auf Teams treffen, die nicht ihre beste Leistung abrufen können. Dann müssen wir da sein“, glaubt Hanlon.

Zwei Sperren für die Pioneers

Bei den Pioneers stellt man sich auf ein Kampfspiel gegen die Italiener ein. „Sie wollen zurück auf die Siegesstraße. Es wird sicher ein gutes Spiel gegen Bozen. Auch wenn sie noch nicht viel gescort haben, verfügen sie über sehr gute Spieler“, warnt Yannik Lebeda vor dem heutigen Gegner. Extrem stark präsentierten sich in den vergangenen Spielen die Pastujov-Brüder Nick und Michael, unabhängig von ihren Nebenleuten. Denn aufgrund der Spieldauer-Strafen von Guus van Nes und Patrick Spannring im Startdrittel gegen Graz musste Stanley früh in der Partie rotieren. Seine Spieler kamen mit den Umstellungen allerdings gut klar.

Probleme bekamen die Pioneers dagegen aufgrund ihrer Härteinlagen mit der Liga. Spannring wurde für seinen Check gegen Patrick Kittinger für ein Spiel gesperrt und muss 200 Euro Strafe zahlen. Er fehlt der Dylan-Truppe damit ebenso wie Center Cedric Lacroix, der in der Schlussphase des Spiels mit Graz-Spieler Michael Schiechl aneinandergeraten war. Der Kanadier hatte nach einem Scharmützel beim Bully dem Grazer einen Kopfstoß versetzt, der von den Referees während des Spiels nicht geahndet wurde. Allerdings sprach die Liga gestern eine heftige Drei-Spiele-Sperre gegen Lacroix aus, zudem muss der 28-Jährige 750 Euro bezahlen.

„Wir werden immer als Außenseiter bezeichnet, aber mit harter Arbeit können wir gewinnen.“