Der große Moment

Marco Rossi ist angekommen. Endlich und hochverdient. Der Moment nach seinem ersten Tor in der NHL war nicht nur für Rossi selbst ein freudiger, seine Teamkollegen waren sichtlich begeistert, dass der Torbann des Centers gebrochen wurde. Besonders Linienkollege Marcus Foligno war euphorisiert, sprang mit Anlauf in die Jubeltraube und sammelte anschließend den Puck als Souvenir ein, dieser wurde Rossi nach der Partie überreicht. Das zeigt, welch hohen Stellenwert der 22-Jährige innerhalb des Wild-Teams genießt. Die NHL-Franchise weiß, was sie an ihrem Nummer-neun-Draftpick des Jahres 2020 hat, und Rossi beginnt nun all die Vorschusslorbeeren zurückzuzahlen, die ihn seit drei Jahren begleiten und auch Druck auf den ÖEHV-Teamspieler ausüben.

Rossi hatte schwierige Monate erlebt. Seine schwerwiegende Coronaerkrankung inklusive Herzmuskelentzündung verhinderte lange den Durchbruch in der NHL, als im Vorjahr die Leistungen nicht stimmten, wurde er vorschnell in die AHL abgeschoben. Andere hätten zu diesem Zeitpunkt aufgegeben und wären mittelfristig den einfachen Weg zurück nach Europa gegangen. Doch Rossi nahm die Situation in Iowa an, kam beim Farmteam der Wild auf einen Schnitt von fast einem Punkt pro Spiel. Im vergangenen Sommer arbeitete Rossi härter als je zuvor, legte an Muskelmasse zu und präsentiert sich mehr als bereit für die beste Liga der Welt. Der 22-Jährige ist vielleicht nicht der Mann der großen Worte, doch auf dem Eis ist er der Mann für die großen Momente. Dies hat er in Toronto bewiesen.