Bregenzer Tugenden in Unterzahl

Sport / 05.11.2023 • 13:58 Uhr
Kapitän Marko Martinovic nahm mit SW die Hürde Leoben. <span class="copyright">Gepa</span>
Kapitän Marko Martinovic nahm mit SW die Hürde Leoben. Gepa

SW Bregenz bleibt nach Remis gegen Leoben erster Verfolger des GAK.

Lustenau SW Bregenz scheint sich im Lustenauer Exil wohlzufühlen – zumindest deutlich wohler als die eigentlichen Hausherren, denn die Austria wartet im Reichshofstadion noch auf den ersten Punktgewinn der Saison. Bregenz sicherte sich dagegen im dritten Auftritt in der Stickergemeinde den insgesamt fünften Punkt. Gegen Mitaufsteiger DSV Leoben reichte es zu einem 0:0. “Mit dem Punkt kann ich aufgrund unserer Unterzahl über 60 Minuten gut leben. Aber ich bin überzeugt, dass wir zu elft heute gewonnen hätten”, war sich SW-Bregenz-Coach Andreas Heraf sicher.

Als in “ganz schlechtem Zustand” hatte der 56-Jährige den Rasen im Reichshofstadion vor dem Spiel beschrieben. Das Geläuf war aber nur einer der Faktoren für eine wenig ansehnliche Partie. Die Spielanlage beider Mannschaften war zunächst eine abwartende. Bregenz konnte sich auf seine stets gut eingestellte Defensive verlassen und verzichtete im 5-4-1-System gegen den Ball auf allzu großes Risiko. Im Ballbesitz schob sich Petar Dodig stets vom Abwehrzentrum ins Mittelfeld, wo er ein Duo mit Adriel bildete. Vorn wartete eine Viererkette um Angreifer Lukas Brückler auf lange Bälle. Außerdem trat die Heraf-Elf mit viel Härte gegen die Steirer auf, Adriel durfte sich nach 22 Minuten über seine Gelbe Karte nicht beschweren. Das Vergehen des Brasilianers gegen Deni Alar hätte man auch als Tätlichkeit einordnen können (22.). Nach 32 Minuten wurde Verteidiger Dario Barada für wiederholtes Foulspiel verwarnt, nur zwei Minuten später streckte der Kroate Gegenspieler Dario Barada mittels Bodycheck nieder und musste mit Gelb-Rot unter die Dusche (35.).

Der Abgang von Rot-Sünder Dario Barada. <span class="copyright">Gepa</span>
Der Abgang von Rot-Sünder Dario Barada. Gepa

Alars Köpfchen führt nicht zum Erfolg

Chancen hatte es zu diesem Zeitpunkt noch keine nennenswerten gegeben. Das änderte sich durch den Ausschluss. Doch zunächst waren es die Bregenzer, die eine Möglichkeit herausspielten. Nach einem Versuch von Brückler klärte DSV-Verteidiger Drini Halili auf der Linie (42.). Vor der Pause klopften auch die Steirer am Gehäuse der Gastgeber an. Aber der ausgezeichnete Keeper Franco Flückiger parierte eine Direktabnahme von Alar (45.).

Zur Pause wechselte Heraf mutig, brachte Lukas Parger sowie Patrick Obermüller und stellte auf ein 4-3-2-System um. Leoben hatte aber in Überzahl viel Ballbesitz, ohne sich dem Bregenzer Tor zu nähern. Die erste Möglichkeit vergab Ivo Kralj aus spitzem Winkel (57.). Erst in der Schlussphase gelang es den Gästen, die extrem aufmerksame Schwarz-Weiß-Verteidigung vor allem mit Flanken von rechts zu überwinden. Doch Alar missglückte zunächst ein Kopfball-Versuch völlig (71.), die beste Möglichkeit – wieder war es ein Kopfball des ehemaligen Rapidlers – landete an der Stange (82.). Kurz fand auch der dritte Versuch Alars nicht den Weg ins Tor (84.), Bregenz verwaltete das torlose Remis anschließend sicher und ist auch nach 14 Runden weiterhin Zweiter der 2. Liga.

Franco Flückiger ist der beste Keeper der 2. Liga. <span class="copyright">Gepa</span>
Franco Flückiger ist der beste Keeper der 2. Liga. Gepa