Österreich kassiert eine heftige Abreibung

Zum Auftakt des Deutschland Cup setzte es für Vinzenz Rohrer und Co eine 1:7-Niederlage.
Landshut Der Auftakt des Deutschland Cups in Landshut ist gar nicht nach dem Gusto von ÖEHV-Teamchef Roger Bader gelaufen. „Im Vorjahr sind wir besser besetzt ins Turnier gegangen. Heuer hatten wir mit vielen Ausfällen zu kämpfen. Wir mussten uns ans Tempo und die Intensität der Slowaken gewöhnen“, sagte der Schweizer nach der 1:7-Niederlage gegen die Slowakei. Die Pleite ging auch in dieser Höhe in Ordnung, denn das Spiel der Österreicher erreichte nie A-Niveau. Vor allem im ersten Drittel war die rot-weiß-rote Auswahl gegen die in der Weltrangliste auf Rang neun klassierten Slowaken völlig überfordert.

Die undankbarste Rolle fiel Pioneers-Keeper David Madlener zu. Von zehn Schüssen der Slowaken im ersten Drittel fanden gleich vier den Weg ins Tor, ohne dass Madlener daran irgendeine Schuld traf. Nach diesen deprimierenden 20 Minuten war der Arbeitstag des Feldkirchers bereits wieder beendet, er machte seinem Vorarlberger Landsmann Stefan Müller vom EHC Visp Platz. Damit feierte der 27-Jährige, der in der Vergangenheit bereits öfter im österreichischen Kader gestanden, aber bisher nicht zum Einsatz gekommen war, sein Debüt im ÖEHV-Team.
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Zurück ins erste Drittel
Die Slowaken übernahmen von der ersten Sekunde die Kontrolle und machten es den Österreichern extrem schwer, in das Angriffsdrittel zu kommen. Offensiv starteten die Osteuropäer zunächst abwartend, doch als Benjamin Baumgartner als erster Akteur auf die Strafbank musste, machten die Slowaken Ernst. Nach einer flüssigen Kombination verlor Kilian Zündel seinen Gegenspieler aus den Augen und konnte nur noch zusehen, wie Samuel Takacs aus kurzer Distanz zur Führung traf (8.). Dem Team von Bader bot sich kurz darauf die Chance zum Ausgleich, weil Vinzenz Rohrer von Samuel Hain regelwidrig gehalten wurde. In Überzahl feuerte Salzburg-Angreifer Mario Huber zwei am Ende harmlose Schüsse auf das slowakische Tor ab, es sollten die einzigen Versuche des gesamten Startdrittels bleiben.

Besser machten es die Slowaken, die ihre Führung durch einen Treffer mit der Brust von Jozef Balaz auf zwei Tore ausbauten (13.). Dann leitete Neo-Kapitän Clemens Unterweger mit einem fürchterlichen Fehlpass vor dem eigenen Tor das dritte Gegentor ein (15.), ehe 20 Sekunden später wieder Balaz nach einer Viertelstunde schon für die Vorentscheidung sorgte (15.).

Neuling wird bester Spieler
In der Kabine gab es eine Kopfwäsche für die ÖEHV-Auswahl. Zwischenzeitlich wurde der Auftritt des Weltranglisten-16. auch besser. Das drückte sich auch im Ergebnis aus, Nico Feldner verwertete einen sehenswerten Pass von Dominic Zwerger zum 1:4. Auf der Gegenseite hielt Müller seinen Kasten zumindest 13 Minuten sauber, dann hämmerte Lukas Cingel den Puck unhaltbar zum 5:1 ins österreichische Netz. Damit nicht genug, wieder folgte ein Doppelschlag des Weltmeisters von 2002, denn bis zum nächsten Gegentreffer durch Oliver Okuliar dauerte es nur 17 Sekunden. Dieses Mal hatte Müller die Orientierung verloren und einen sicher geglaubten Puck im Torraum übersehen. Im Schlussabschnitt schalteten die überlegenen Slowaken einen Gang zurück und legten nur noch einen weiteren Treffer nach. Die rot-weiß-rote Defensive sah erneut nicht gut aus.
„Ich hätte mir es im Vorfeld besser erwartet. Uns hat der Kampfgeist und die Härte gefehlt. So gewinnt man auf internationaler Ebene nicht“, resümierte Rohrer, der als einer der wenigen Aktivposten im österreichischen Team zum Man of the Match gewählt wurde.

Auf den Rankweiler und seine Teamkollegen wartet am Samstag (18 Uhr) das zweite Spiel des Vier-Nationen-Turniers gegen Gastgeber Deutschland, am Sonntag (11 Uhr) folgt das Duell mit Dänemark.