Fünf Erkenntnisse eines grotesken Auftritts

Sport / 12.11.2023 • 21:35 Uhr
Die Altacher Lukas Gugganig (l.) und Sandro Ingolitsch kommen gegen Tirols Stefan Skrbo zu spät.apa
Die Altacher Lukas Gugganig (l.) und Sandro Ingolitsch kommen gegen Tirols Stefan Skrbo zu spät.apa

Altach blamierte sich bei 1:5-Pleite am Tivoli bis auf die Knochen.

Innsbruck Man war sich im Vorhinein der Bedeutung der Partie bewusst, man wollte keine Geschenke verteilen – und dann stellte sich Altach zum Faschingsauftakt mit einem großen Geschenkkorb am Tivoli ein. Was die Rheindörfler in Halbzeit eins an grotesken Situationen auspackten, sorgte für Kopfschütteln auf der Bank und auf der Tribüne. Am Ende stand eine 1:5-Klatsche, nach der nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden wird.

Schon nach dem Spiel beorderte Cheftrainer Joachim Standfest die Spieler vorerst einmal in die Kabine. Die Erkenntnisse nach einer der höchsten Niederlagen in der Altacher BL-Geschichte – nur gegen Salzburg, Sturm (je dreimal) sowie Rapid (zweimal) verlor man noch deutlicher – lagen auf der Hand. Da wollte Abwehrchef Lukas Gugganig nach Spielschluss nichts beschönigen.

Zweikampfverhalten Grundlegende Dinge, die bislang so gut funktioniert haben, wurden vergessen. Es fehlte an Konsequenz im Defensiv- und Zweikampfverhalten. Auch gelang es nie, die Räume zu schließen. Deshalb kombinierten sich die Tiroler teilweise spielend leicht durch die SCRA-Defensive.

Spiel mit dem Ball In Halbzeit eins war es praktisch nicht vorhanden. Erst mit der Systemumstellung zur Pause – von 3-5-2 auf 4-4-2 – lief der Ball besser in den eigenen Reihen. Allerdings änderte sich nichts am schlechten Abwehrverhalten. Das funktionierte nämlich bis zum Schlusspfiff nicht, weshalb Gugganig meinte: „Das ist das andere Gesicht von uns, das wir nicht gerne herzeigen.“

Torflaute Zumindest die Diskussion um die Torsperre ist beendet. Mit 589 Minuten ohne Torerfolg in einem Ligaspiel verbesserte Altach allerdings den eigenen Negativrekord (548 Minuten) aus der Saison 2021/22.

Fehlentscheidungen Der Leidtragende heißt nicht zum ersten Mal in dieser Saison Atdhe Nuhiu. Dessen Treffer in Minute 41 wurde aberkannt, weil SR Alexander Harkam zuvor ein Stürmerfoul von Dominik Reiter an David Gugganig gesehen haben wollte. Der Steirer lag in seiner Einschätzung jedoch falsch. Umso verwunderlicher, dass sein Landsmann Christian-Petru Ciochirca im VAR-Keller nicht seine Stimme erhob. „Es macht einfach einen Unterschied, ob du mit 1:2 oder mit 0:3 in die Pause gehst. Das ist spielentscheidend“, ärgerte sich Standfest mit gutem Recht. Bitter für Nuhiu, dem in dieser Saison nicht weniger als fünf (!) Treffer aberkannt wurden.

Tabelle Statt einem beruhigenden Polster nach hinten ist der tabellarische Druck durch die siebte Saisonniederlage angewachsen. Jetzt gilt es in den verbleibenden Heimspielen gegen Klagenfurt (26. November) und Austria Lustenau (3. Dezember) die bislang so guten Eindrücke des Herbstes nicht selbst zu zerstören.

„Das ist das andere Gesicht von uns, das wir nicht gerne herzeigen.“

Mit seinem zweiten Saisontor gelang Gustavo Santos (l.) der Ehrentreffer.gepa
Mit seinem zweiten Saisontor gelang Gustavo Santos (l.) der Ehrentreffer.gepa