„Wir suchen einen Neuanfang“

Sport / 15.11.2023 • 22:20 Uhr
Marco Rossi zeigt erstmals im Dress der Minnesota Wild sein Könnn auf europäischen Boden.USAToday
Marco Rossi zeigt erstmals im Dress der Minnesota Wild sein Könnn auf europäischen Boden.USAToday

Marco Rossi und Minnesota Wild gastieren für zwei Spiele in Stockholm.

Stockholm Mit dem Spiel zwischen den Ottawa Senators und den Detroit Red Wings beginnen heute (20 Uhr) in Stockholm die Global Series der National Hockey League. Am Freitag (20 Uhr/live auf Sky Sport Austria) steht die Begegnung Detroits gegen die Toronto Maple Leafs auf dem Programm, Marco Rossi und seine Minnesota Wild sind dann am Samstag (1 Uhr) gegen Ottawa und am Sonntag (14 Uhr) gegen Toronto im Einsatz.

Für Minnesota ist es der dritte und vierte Auftritt in Schweden. 2010 gab es in der Hartwall Arena von Helsinki zwei Niederlagen (4:3 und 2:1 im Penaltyschießen) gegen die Carolina Hurricanes. „Die Stimmung ist sehr gut“, erzählt Rossi nach dem Training in der Hovet Arena. „Die Reise kommt für uns zu einem guten Zeitpunkt, nachdem es mit den Resultaten nicht nach Wunsch geklappt hat. Wir suchen einen Neuanfang, jeder ist mit großem Ehrgeiz dabei, wir wollen reagieren.“ Im Training wurde das Augenmerk aufs Unterzahlspiel gerichtet, da sind die Wild die schlechteste Mannschaft der Liga. „Wir müssen aber unser gesamtes Defensivverhalten verbessern“, weiß der 22-jährige Rankweiler. Persönlich habe er sich „herangearbeitet, es liegt an mir, mich weiter gut zu präsentieren“. Trainer Dean Evason hat im Training Rossi zwischen Mats Zuccarello und Kirill Kaprisov aufgestellt. Im Fantasy Hockey Ranking der NHL wird Rossi aktuell auf Platz 130 in der Stürmerwertung geführt, der 22-Jährige ist als fünftbester Rookie gelistet. Als bester Akteur wird Connor McDavid (Edmonton) geführt, Nummer eins unter den Neulingen ist Connor Bedard (Chicago) auf Rang 36.

Spezielle Vorbereitung

Die vier NHL-Teams bereiteten sich akribisch auf den Europa-Trip mit der Zeitverschiebung von sechs bzw. sieben Stunden (im Fall von Minnesota) vor. So gab es neben bequemen Schlafmöglichkeiten im Flugzeug spezielle Ruhegetränke mit Magnesium und Sauerkirschdrinks. Konditionstrainer Matt Harder stellte dem Team Schlaftipps zusammen, die Spieler wurden angehalten, Bildschirme zu meiden. Die Senators flogen einen Schlafexperten ein und setzen unmittelbar nach der Landung ein Eistraining an. Minnesota begnügte sich mit einem Aufwärmtraining abseits vom glatten Untergrund. Der Wild-Tross besteht aus 120 Personen, neben dem Team sind auch das Management, VIP und Sponsoren bis hin zu Klubbesitzer Craig Leopold dabei. Die NHL fliegt fünf Mitarbeiter aus den Organisationen Minnesotas und Torontos ein, welche für die Statistikarbeit oder die Strafbänke zuständig sind. Die Statistiken müssen manuell bearbeitet werden, da das in der NHL übliche Puck-Tracking nicht zur Verfügung steht.

Die Avicii Arena sieht erstmals außerhalb von Nordamerika eine Serie von vier Spielen hintereinander. Stockholm war bisher der begehrteste Schauplatz von NHL-Partien, bisher waren es deren 12. Was sich damit erklären lässt, dass sich besonders viele schwedische Spieler in der stärksten Eishockeyliga der Welt durchsetzen konnten. In der Saison 2022/23 betrug ihr Anteil 9,9 Prozent (105 von 1058 Akteuren), elf Prozent waren es 2019/20. 41 Schweden haben bisher den Stanley Cup gewonnen, darunter der ehemalige VEU-Kurzzeitverteidiger (6 Spiele 1998/99) Kjell Samuelsson, der sich mit Philadelphia auf dem Pokal verewigte.

Lob vom Coach für Rossi

Auf der Pressekonferenz vor den beiden Matches in Stockholm gab es von Wild-Trainer Dean Evason großes Lob für Rossi: „Er ist derzeit unser bester Spieler. Marco spielt in alln Situationen und macht das sehr gut, weil er ein bissiger Spieler ist und es so den Gegnern schwer macht“. Dabei sind Evason die aktuellen drei Tore und drei Assists, die Rossi bis dato gelangen, nicht so wichtig wie seine Spielweise. „Er liefert am Eis ab, zeigt vollen Einsatz. Er ist im Farmteam zu inem NHL-Spieler gereift. Das alles spricht für sich“, so Evason.

„Ich habe mich herangearbeitet, jetzt liegt es an mir, mich weiterhin gut zu präsentieren.“