Eine Einheit formen
Aus Vorarlberger Sicht muss man froh sein, dass der Fußballherbst 2023 endlich zu Ende ist. Der Cashpoint SCR Altach hat immerhin einen Punkt mehr geholt als im Vorjahr, damals wackelte der Trainersessel von Miroslav Klose in der Winterpause schon empfindlich. Dennoch sollten sich die Altacher trotz eines riesigen Vorsprungs von 13 Punkten auf den Tabellenletzten aus Lustenau nicht allzu sicher sein. Zwar fehlt allen Fußball-Experten angesichts der vergangenen Wochen die Fantasie, wie die Austria überhaupt noch 13 Punkte sammeln sollte, doch der Fußball ist ein schnelllebiges Geschäft und die Punkteteilung macht vieles möglich, was zuvor nicht als realistisch eingeschätzt wird. Man denke nur an die Saison 2021/22 zurück, als Altach zum Ende des Grunddurchgangs sieben Punkte Rückstand hatte. Auf die am Ende punktegleichen Rieder holten die Altacher damals sogar 16 Punkte auf. Dazu zeigte Konkurrent WSG Tirol erneut, dass die Wattener in dieser Saison häufig unter Wert geschlagen wurden.
Doch zurück zur Austria. Ein grün-weißes Wunder kann nur geschehen, wenn die Lustenauer als eingeschworene Einheit auftreten, das waren sie in dieser Saison bisher noch nicht. Zu viele Spieler waren mit sich selbst und ihrer Situation beschäftigt. Wer im Winter nicht voll mitzieht, wird im Frühjahr nicht mehr auf dem Platz gebraucht, egal wie viel Qualität in demjenigen schlummert. Kandidaten dafür gab es zuletzt genug.
Johannes Emerich
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