“Ohne Großsponsor wird es fast unmöglich”

Der FC Mohren Dornbirn steckt wirtschaftlich und sportlich in einer schwierigen Situation.
Dornbirn Seit fünf Jahren gibt es die 2. Liga im neuen Format, bestehend aus 16 Klubs, die sich sowohl für einen Profi-, als auch einen Amateurbetrieb entscheiden können. Doch eine baldige Änderung des Formats scheint angesichts der tristen Zweitliga-Realität wahrscheinlich. Eine Evaluierung des niederländischen Unternehmens Hypercube, das die Reform begleitet hatte, wurde vergangene Woche der Bundesliga vorgestellt. Im Frühjahr sollen Konsequenzen gezogen werden. Der 2. Liga geht es nicht gut, das bestätigt der Blick auf die Finanzzahlen der Klubs. 13 der 16 Vereine schrieben in der Vorsaison rote Zahlen, darunter auch der Mohren FC Dornbirn.

Bei der Jahreshauptversammlung der Rothosen am Montag wurde die Zahlen der Saison 2022/23 bestätigt, die am Ende ein Minus von 93.000 Euro lieferte. „Das ist in erster Linie auf massiv gestiegene Fahrt- und Übernachtungskosten zurückzuführen. Leider wurden uns diese Mehrausgaben von etwa 45.000 Euro vom Land nicht rückerstattet, ebenso sind die Materialeinkaufspreise und Zinsen massiv erhöht worden, was zu einem unerwarteten Budgetloch geführt hat“, sagt Präsident Hubert Domig einen Tag nach der Versammlung. Dazu hätten einige Sponsoren aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Situation ihr Engagement zurückgefahren.

Verbesserungen auf der Birkenwiese
Für das Minus haftet Domig persönlich, das soll sich in Zukunft aber nicht wiederholen: „Es ist uns bewusst, dass diese finanzielle Lage nicht ideal ist, besonders im Hinblick auf unsere Pläne für die Zukunft mit der Weiterentwicklung Vorarlberger Spieler. Ohne einen Großsponsor wird es fast unmöglich, in der 2. Liga weiterzubestehen.“ Der Vorstand habe viel weitergebracht: „In den vergangenen anderthalb Jahren haben wir sehr wohl den Verein administrativ wie auch strukturell weiterentwickelt, wie beispielsweise mit dem Festzelt im Gastrobereich, dem informativen Heimspielmagazin, einer großen LED-Werbewand und der im Frühjahr 2024 geplanten Errichtung einer Schirmbar ‚an alter Stelle.‘” Doch dieser Aufwand würde nicht von allen Mitgliedern geschätzt.

Stadiontraum lebt
Die Gegenwart ist allerdings nicht nur wirtschaftlich schwierig, auch sportlich stecken die Rothosen tief in der Krise. Mit sieben Niederlagen in Serie gehen die Dornbirner in die Winterpause. Wie der Verein auf die Talfahrt reagiert, wird Domig bei einer genauen Analyse mit Sportdirektor Eric Orie besprechen. „Wichtig wird sein, dass alle fit und wir dann eine Einheit werden“, ist sich der Präsident sicher.
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Bleibt noch der Plan vom neuen Stadion, daran glaubt Domig immer noch. 2025 soll der Kunstrasenplatz auf der Birkenwiese erneuert werden, dann blieben noch zwei Jahre zur Erfüllung von Domigs Fünf-Jahres-Plan. „In Bezug auf die Stadionerneuerung hat sich Vizebürgermeister Julian Fässler dahingehend positiv geäußert, dass bis 2027 Fortschritte möglich sein könnten. Bei einem Abstieg sind wir uns der Unsicherheit bewusst, aber momentan liegt unser Fokus darauf, den Verbleib in der 2. Liga zu sichern“, sagt Domig.