Zwei Brüder, eine Leidenschaft

Sport / 22.12.2023 • 22:07 Uhr
Nick (l.) und Michael Pastujov feiern Weihnachten in der Vorarlberghalle.ABR, Gepa
Nick (l.) und Michael Pastujov feiern Weihnachten in der Vorarlberghalle.ABR, Gepa

Nick und Michael Pastujov zählen bei den Pioneers zu den Leistungsträgern

Feldkirch Brüderpaare sind in der österreichischen Eishockeyliga keine Seltenheit, doch man muss schon genauer hinsehen, um sie zu finden. So stehen beispielsweise Stefano und Michele Marchetti in Asiago oder Florian und Benjamin Lanzinger in Villach in dieser Saison gemeinsam für ihre Vereine auf dem Eis. Auch die Pioneers haben mit Michael und Nick Pastujov zwei Brüder in ihren Reihen. Die beiden Stürmer, die nur ein Jahr voneinander getrennt sind, zählen zu den Leistungsträgern der Pioneers. Der Ältere, der 25-jährige Nick, ist mit acht Toren und 18 Assists drittbester Scorer der Feldkircher. Michael, der in 20 Spielen sieben Treffer und ebenso viele Assists verbuchen konnte, war zuletzt verletzt. Sein Comeback steht aber kurz bevor. „Beim Heimspiel am 28. Dezember gegen Linz sollte ich wieder dabei sein.“

Vater förderte Söhne

Dass die beiden Amerikaner, die auch einen russischen Pass besitzen, bei den Oberländern gelandet sind, war Zufall. „Wir haben das nicht geplant, aber nachdem wir beide ein Vertragsangebot bekommen haben, war die Entscheidung einfach“, erklärt Nick. Für das Duo ist es nichts Neues, für dasselbe Team auf dem Eis zu stehen. In der Saison 2019/20 spielten die Pastujovs für das Team der University of Michigan in der amerikanischen College-Liga.

Die Stürmer schnürten schon früh die Schlittschuhe. Dabei ist Eishockey in ihrer Heimat Florida eher eine Randsportart. „Als wir drei oder vier Jahre alt waren, wurde nur wenige Minuten von unserem Haus entfernt ein neues Eishockeystadion gebaut. Für unseren Vater, der aus Moskau stammte, war es selbstverständlich, dass seine Söhne Eishockey spielten“, erinnert sich Nick mit einem Schmunzeln. Die Pastujovs haben auch andere Sportarten ausprobiert, aber letztlich sind alle beim Eishockey geblieben. Auch ihr 20-jähriger Bruder Sascha verdient heute sein Geld damit. In die Fußstapfen ihrer Eltern wollten sie aber nicht treten. Sowohl Vater George als auch Mutter Janis waren vor der Geburt ihrer Söhne in einem Zirkus engagiert. „Für uns war das nie ein Thema. Aber unsere Mutter, die für die Tanzeinlagen in der Show verantwortlich war, hat immer großen Wert auf unsere Beweglichkeit gelegt.“

Die Familie, die im Leben der beiden Eishockeyspieler immer einen sehr hohen Stellenwert hatte, vermissen sie rund um die Feiertage natürlich. „Ich habe mit Nick schon letztes Jahr Weihnachten fern der Heimat gefeiert. Wir kennen das also schon. Trotzdem ist es auch dieses Jahr wieder gewöhnungsbedürftig“, sagt Michael.

Ob es für das Duo eine Verlängerung des ersten Stopps in Europa geben wird, wissen sie noch nicht. „Ein guter Freund hat mir mal gesagt, dass man in unserem Sport nur von Jahr zu Jahr planen kann. So hätte ich mir vor einem Jahr nicht vorstellen können, dass ich Weihnachten 2023 mit meinem jüngeren Bruder in Vorarlberg verbringen werde“, sagt Nick Pastujov. ABR

Nick Pastujov ist ein harter Arbeiter vor dem gegenerischen Tor.
Nick Pastujov ist ein harter Arbeiter vor dem gegenerischen Tor.